Die besten zehn Selfpublishing-Titel 2018

1. Oktober 2018 | Rezensionen | Keine Kommentare

Am heutigen Tag haben wir nicht nur einen einzelnen Titel aus dem Büchermahlstrom gefischt, sondern möchten auf einen Preis für Selfpublisher (Selbstverleger) hinweisen und die 10 besten Titel daraus für das Jahr 2018 vorstellen. Der Selfpublisherpreis zeichnet nach eigenen Angaben „herausragende Bücher von Selfpublishing-Autoren aus. Der Preis wurde 2017 erstmalig vergeben. Der Gewinner des Jurypreises erhält 10.000 Euro, der Publikumspreisträger erhält 2.000 Euro – zudem wird es ein umfangreiches Paket an Medialeistungen im Wert von 80.000 Euro geben.“ Das klingt für die Gewinner schon einmal gut. So viel verdient ein Autor nicht und im Selbstverlag kommt man auch noch für alle Kosten und Werbung auf. „Gesucht werden gute Bücher, die jeder Buchhändler gern verkaufen würde.“, schreiben die Ausrichter des Preises. Kriterien dabei sind: „professionelles Cover, professionelles Lektorat / Korrektorat, professionelle Gestaltung des Innenteils (Satzspiegel, Typografie), Einhaltung aller rechtlichen Nebenbedingungen (Impressum!), in sich abgeschlossenes Werk (keine Serie, wohl aber Teil eine Reihe), inhaltlich ohne Einschränkungen lesbar (keine pornografischen oder strafbaren Inhalte usw.)“ Das sind Kriterien, die mitunter große Publikumsverlage in einigen ihrer Ausgaben schon nicht mehr erfüllen können oder wollen. Die Preisverleihung des Jury- und des Publikumspreises findet auf der Frankfurter Buchmesse statt. Hinter der ganzen Aktion steckt übrigens der Börsenverein des Deutschen Buchhandels, der die Interessen des Buchhandels vertritt.

Quelle: Deutscher Selfpublisher Preis

Was sind in diesem Jahr also die zehn besten Titel von verlagsunabhängigen Autoren? Wir stellen sie hier kurz vor:

  1. „Mord auf der Hallig“ von Ulrike Busch ist ein ambientiger Nordseekrimi, der auf der Hallig Langeneß spielt. Und natürlich gibt es auch eine Sturmflut. Muß ja sein! Mit 300 Seiten auch nicht zu lang.

  2. „Hinter den Feldern“ von Manuel Deinert ist eher ein stilles Buch, eine Großvater/Enkelgeschichte. Eine spannende und herzerwärmende Geschichte über Selbstzweifel, Verlust und Akzeptanz, vor allem aber eine Hymne auf Großväter!

  3. „Herr Jakob träumt“ von A.S. Dowidat hat mich schon vom Cover her neugierig gemacht. Es ist ein eher tiefgründiges Buch. Es handelt über das, was wir uns immer schon gefragt haben: „Herr Jakob beschließt zu schlafen. Traum und Wirklichkeit verschränken sich allmählich, und Herr Jakob muss sich fragen, ob seine Traumwelt weniger wahr ist als die sogenannte Realität.“ Es ist eine Geschichte von einem Menschen, der sich auf eine außergewöhnliche Reise begibt und dabei einen erstaunlichen Ort entdeckt.
  4. „Der Himmel ist hier anders blau …“ von Cornelia Dürkhauser beschreibt Flüchtlingsgeschichten aus der Perspektive einer Ärztin, die die Flüchtlinge in einer Ambulanz versorgt, dazu gehören Folteropfer, chronisch Kranke. „Aus ganz persönlicher Perspektive beschreibt sie Schicksale, Sichtweisen und Gedanken. Für das, was sie tut, wird sie von den einen verehrt, von den anderen verachtet.“
  5. „Mikroabenteuer“ von Christo Foerster ist ein Reisebuch der besonderen Art. Warum auf Geld und Urlaub warten, das Abenteuer könnte doch auch vor der Haustür beginnen? Warum nicht einmal mit dem Fahrrad nach Berlin radeln? Oder aus der Haustür gehen und bis zum Petersberg wandern? „In diesem rappelvollen Buch berichtet der Autor und Motivationstrainer von seinen eigenen Erlebnissen vor der Haustür, stellt Ideen und Ausrüstung vor, skizziert Touren für Städte, Berge und Wälder.“
  6. Bleiben wir beim Reisen: „Äußere Hebriden“ von Stephan Goldmann ist ein klassischer Reiseführer im Selbstverlag: Auf 264 Seiten sind 45 Sehenswürdigkeiten ausführlich beschrieben – der Autor hat all diese Orte selbst besucht und unterlegt den Text jeweils mit Fotos. Für die Reisenden hat er außerdem noch sieben Tagestouren auf den unterschiedlichen Inseln zusammengestellt. Die Leser sind begeistert: „Der Autor kennt in Schottland jeden Stein.“
  7. „Schwarzer Rost“ von Axel Hollmann gehört dem Thriller-Genre an. Ein Pilz, der schwarze Rost, zerstört die Getreideernten Afrikas. Millionen verhungern. Und der schwarze Rost breitet sich weiter aus. Die Hauptperson, Finn,  versucht ein Gegenmittel zu finden. „Die Suche nach einem Heilmittel verstrickt Finn in eine weltumspannende Mordserie an Genforschern, und schließlich gerät der Journalist in die Schusslinie eines skrupellosen Söldners.“
  8. Bei „Löwenblut“ von Monika Pfundmeier habe ich schon beim Lesen der Vorschau die Augen verdreht: Der Roman spielt im 13. Jhd. und handelt von Konradin, dem letzten Staufer. „Dem Löwenwappen seiner Familie folgen Volk, Adel und die Bewahrer des alten Germanenglaubens – darunter die einflussreiche Cäcilia.“ Bewahrer des Germanenglaubens im 13. Jhd.?  Ein historischer Roman also, wahrscheinlich stark gewürzt mit Fantasy.
  9. Wir bleiben beim historischen Roman. In „Glaube Liebe Stigmata“ von Ulrike Schimming, mit 592 Seiten ein dickes Werk, geht es in romanhafter Form um Pater Pio und seine Verehrerin Mary Pyle. Auf dem ersten Blick nur was für Katholiken, doch beim Publikum im Moment auf Platz 1. Vielleicht ist das ja etwas mit Dornenvögeln.
  10. Und wir kehren am Ende zurück zu den Träumen: „In Träume bleiben ohne Reue“ von Victoria Suffrage geht es um Edda, Ex-Puffmutter, die nun im Altenheim lebt und ihr Image als Scheusal pflegt. Als sie eine Diagnose erhält, die einen raschen Tod verheißt, beginnt sie mit ihrer Mitbewohnerin ihren Abgang zu planen. Taffe Alte liegen im Trend.

Weitere Informationen zum Preis mit der Möglichkeit den Publikumspreis zu wählen, gibt es hier… Vielleicht gibt es auch Autoren aus Halle, die sich das nächste Mal für den Preis bewerben möchten.

Paula Poppinga

Weitere Besprechungen abseits des Büchermahlstroms:

  1. Ersticktes Matt
  2. Ein phantastischer Herrenausflug
  3. Ein Weihnachtsgeschenk für Walter
  4. Namen sind Schall und Rauch
  5. Freibeuter der Systeme
  6. Irrlichtfeuer von Julia Lange
  7. Mord mit Schokolade und Kaffee
  8. Steppenbrand
  9. Im Bann der zertanzten Schuhe
  10. Poeamorie: Durchtrainierte Lyrikakrobatik fast gefühlsecht

P.S.: Ganz vergessen. Wir stellen am liebsten Autoren aus Halle vor, die in die Reihe passen, meldet Euch bitte bei uns und schreibt an die Redaktion.

Print Friendly, PDF & Email

Kommentar schreiben