Streit um „Leitkultur“ für Veranstaltungen auf dem Markt. FDP ist gegen Vorschriften
29. Februar 2024 | Politik | 14 KommentareAuf Antrag der Grünen hatte der gestrige Stadtrat beschlossen, dass die Stadt mit der Erstellung neuer Leitlinien beauftragt wird. Im Vordergrund sollen laut Grüner Fraktion nur kulturell und gestalterisch hochwertige Veranstaltungen erlaubt sein. Was damit gemeint ist, ließ die Fraktion offen.
Gegen zu viel Qualitätsvorgaben ist nun ausgerechnet die FDP: Torsten Schaper, FDP-Stadtrat, positioniert sich klar zu den Plänen der Grünen und betont: „Es ist nicht Sache von Politik und Verwaltung zu bestimmen, was den Hallensern zu gefallen hat und was nicht.“
Schaper hebt die Vielfalt der Kultur hervor und argumentiert entschieden, dass sie keine Vorgaben von oben benötige. Seiner Ansicht nach steht die Freiheit in der Gestaltung von Veranstaltungen im Vordergrund: „Kultur braucht keine Vorgaben durch den Stadtrat.“
Die Freien Demokraten plädieren für Rahmenbedingungen, mit denen sich eine Vielzahl von unterschiedlichen Ideen entfalten können. „Der Stadtrat muss Rahmenbedingungen schaffen, die es ermöglichen, dass Kulturschaffende frei agieren können, ohne durch starre Vorgaben eingeschränkt zu werden, so Schaper. Durch die Hintertür versuchen einige wenige mit netten Worten vorzuschreiben, was ihrer Meinung nach wertvoll ist und was die Stadt gefälligst zu verbieten hat. Der Marktplatz ist das Wohnzimmer aller Einwohner – nicht nur für Menschen und Veranstaltungen die sich die Grünen gerne wünschen, sagt Schaper deutlich. Wird dann auch irgendwann der Karnevalsumzug verboten, weil die Musik nicht in die Leitlinien passt?
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Wie wäre es einfach mal „hochwertige Veranstaltung“ zu definieren: Energiesparend und nicht unnötig laut wären doch schon mal zwei Kriterien. Ein Denkansatz der formuliert wurde kann ja auch mal gefüllt werden in einem solchen Forum. Was ich lese ist eine unproduktive Pöbelei. *********** ist nicht weit.
Lustig, die Schallplatte wird euch auch nicht langweilig.
Ich finde es tatsächlich spannend, dass die Rollen hier so verteilt sind. Die Formulierung „Im Vordergrund sollen laut Grüner Fraktion nur kulturell und gestalterisch hochwertige Veranstaltungen erlaubt sein.“ ist schon spannend. Die Frage wer das festlegt ist durchaus schon wichtig und natürlich warum man sich so unnötig einschränken will? Der Marktplatz ist halt durchaus ein Platz für alle und da sollten auch verschiedene Veranstaltungen möglich sein. Ich erinnere z.B. auch an Beachvolleyball etc., ich vermute auch, dass die Ansicht was hochwertig ist im Elfenbeinturm andere sind als bei der Bevölkerung.
Nach 2 Weltkriegen müssen rot-grün-gelb in die Regierung, damit Militarismus auf deutschen Straßen wieder hoffähig wird.
Du reist ja gerne. Fahr doch mal nach Moskau, stell Dich auf den Roten Platz mit einem Schild „Diplomatie statt Angriffskrieg“.
Im Gulag ist ja gerade ein Platz frei geworden.
Demo gegen Diplomatie und für den Sieg, Macron und Barley in den 3. Weltkrieg mit atomarem SuperGau folgend. OK, 3 Gläschen Rotwein …
Die letzte Massenveranstaltung war am 20. Januar in Halle und richtete sich gegen Deine Russenpartei. Das war natürlich ganz klar ein Aufruf zum 3. Weltkrieg.
Teilnahme an einer Massenveranstaltung mit Aufruf zum 3. Weltkrieg sollte eigentlich für jeden aufrichtigen Sozialdemokraten ein unumstößliches Tabu sein. Bei Ihnen bin ich mir da nicht so sicher. Für ein Gläschen Rotwein …
Singende und turnende Burschenvereine nehmen auch Waldorf-Absolventen auf, du musst dich da nicht ausgegrenzt fühlen.
Sie brauchen wirklich die helfende Hand der Grünen Jugend im Dschungel der Burschenschaften.
Wenn es nach Deinem Kulturbbegriff ginge, würden täglich russische Volkstänze auf dem Markt stattfinden; am Wochenende dann Militärparaden.
Ich sehe bei den grünen Oberlehrern im Stadtrat keine Persönlichkeit, der ich die Entscheidung über Hochwertigkeit zutraue. Sehet sie leuchten, der brave Untertan wird ihnen folgen.
Mimimi „Cancel Culture“. Ich fände es schon ganz OK, auch im Sinne der Anwohner (es leben tatsächlich auch echte Menschen in der Innenstadt) wenn nicht nur die Besitzer der Großimmobilien, sondern auch der Stadtrat darüber bestimmt, welche Rundumbeschallung auf dem Markt stattfindet. „Freiheit“ ist für die FDP nicht ein allgemeines Bürgerrecht, sondern denen mit dem härtesten Ellbogen überlassen.
Das dämmert dem Stadtrat Schäper aber spät, daß der Grünen-Antrag nichts anderes als eine Art Vorratshaltung an Cancel Culture ist.
Da hat er sich im Stadtrat mal wieder über den Tisch ziehen lassen, der wackere herr Schaper, und die Reibungshitze dabei als Nestwärme empfunden.