SPD und Grüne gegen Hubschrauber-Landeplatz in Lettin

8. Februar 2021 | Politik | 3 Kommentare

In den letzten Wochen wurde deutliche Kritik aus der Bürgerschaft an der beantragten Genehmigung für einen Hubschraubersonderlandeplatz in Lettin geübt. Die Einsichtnahme in die Unterlagen, die im Amtsblatt am 30.11.2020 (siehe anbei) angekündigt wurde, endete am 25.01.2021. Die Stadt Halle ist nun aufgefordert, basierend auf Einwendungen aus der Bürgerschaft eine eigene Stellungnahme an das Landesverwaltungsamt als Genehmigungsbehörde auf den Weg zu bringen. Vor diesem Hintergrund haben die Fraktionen von SPD und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN einen Antrag für den Stadtrat am 24.02.2021 auf den Weg gebracht, der sich gegen die erweiterte Genehmigung ausspricht (siehe anbei). Zum gemeinsamen Antrag erklärten die Vorsitzenden der Fraktionen Folgendes:

Eric Eigendorf, Vorsitzender der SPD-Fraktion Stadt Halle (Saale): „Die Kritik aus der Bürgerschaft am Projekt ist berechtigt. Für die Bevölkerung nimmt die Lärmbelastung deutlich zu. Sollte das Landesverwaltungsamt die Genehmigung erteilen, will sich der Investor noch im Frühjahr 2021 an die Realisierung machen. Deshalb ist jetzt der richtige Zeitpunkt, dass sich der Stadtrat positioniert. Unsere Position ist klar: Es wird zukünftig mehr Flüge geben als bisher. Die Aussagen des Investors, dass es nur geringfügig mehr Flüge geben werde, überzeugen uns nicht. Außerdem wird aus unserer Sicht auch der Naturschutz in den Antragsunterlagen vernachlässigt – das darf nicht sein. Wir fordern die anderen Fraktionen auf, sich unserem Antrag anzuschließen.“

Die Fraktionsvorsitzende von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, Dr. Inés Brock, verwies auf die Auswirkungen auf die umliegende Natur: „Der Lärm wird in den umliegenden Lebensräumen Wildtiere insbesondere Vögel verbrämen. Da reicht es in der Regel schon, wenn solche Ereignisse nicht häufig, aber regelmäßig stattfinden. Ein Grund mehr auch die bisher jährlich zu verlängernde Genehmigung zu überdenken und vor allem ein wichtiger, daraus keine dauerhaft geltende Erlaubnis zu machen.“ Die Co-Vorsitzende Melanie Ranft ergänzte: „Hier geht es um ein privatwirtschaftlich organisiertes Angebot. Sollte es dafür einen Bedarf geben, dann kann das auf dem Flugplatz in Oppin abgewickelt werden. Es gibt kein öffentliches Interesse an einem solchen Landeplatz, schon gar nicht mit dieser Nähe zu vorhandener Wohnbebauung.“

Print Friendly, PDF & Email
3 Kommentare

Kommentar schreiben