Einbahnstraße Hallorenring? – CDU kritisiert Pläne

16. September 2021 | Politik, Umwelt + Verkehr | 18 Kommentare

 

Mit den Stimmen von Grünen, Linken und Mitbürgern hatte sich der Ausschuss für Planungsangelegenheiten der Stadt Halle (Saale) am Dienstag für den Umbau des Hallorenrings in eine Einbahnstraße ausgesprochen. (HalleSpektrum berichtete).

Nun erklärte der Vorsitzende der CDU-Fraktion im Stadtrat, Andreas Scholtyssek diesbezüglich, diese Forderung von Grünen, Linken und Mitbürger gefährde eine positive Entwicklung der Innenstadt, schwäche zugleich den Einzelhandel. Außerdem sei sie ein Schlag ins Gesicht aller Bürgerinnen und Bürger dieser Stadt; denn schließlich hätten diese mit dem Bürgerentscheid „Innenstadt für alle“ im Juni klar und unmissverständlich zum Ausdruck gebracht, dass Experimente wie etwa Einbahnstraßen auf dem Altstadtring von ihnen abgelehnt würden.

„Hier treten Grüne, Linke und Mitbürger die Bürgerbeteiligung mit Füßen. Den Versuch, Fußgänger, Radfahrer und den Autoverkehr gegeneinander auszuspielen werden wir im Stadtrat so nicht durchgehen lassen. Derartige Pläne sind Gift für die Wirtschaft.“, so Scholtyssek wörtlich.

In einer hierzu veröffentlichten Pressemitteilung der CDU-Stadtratsfraktion heißt es weiter: Leider ist dieser ideologische Politikansatz bei den treibenden Kräften solcher Beschlüsse immer wieder zu beobachten. Die maßgeblichen Akteure hinter diesem Beschluss müssen sich als Innenstadtbewohner die Frage gefallen lassen, ob sie wirklich die Interessen aller Einwohner unserer Stadt vertreten oder nur die eigene Agenda umsetzen wollen? Die Mobilitätsbedürfnisse der Mehrheit der Einwohnerschaft werden von Grünen, Linken und Mitbürgern mit Füßen getreten, ja nicht einmal zur Kenntnis genommen.

Auch CDU-Stadtrat Johannes Streckenbach, der sich im Planungsausschuss gegen die Einbahnstraße ausgesprochen hatte, machte auf die Konsequenzen aufmerksam und erklärte: „Mit derartigen Schnellschüssen wird eine zielführende und innovative Stadtentwicklung verhindert. Eine dauerhafte Verlagerung des Verkehrs in angrenzende Wohnviertel senkt die Wohnqualität und führt zu einer erhöhten Umweltbelastung. Eine Einbahnstraße erschwert zudem die Zufahrt zum Parkhaus am Händelhaus-Karree. Auch Handwerker, Pflegedienste und Therapeuten dürfen auf ihrem Weg zum Kunden und Patienten nicht zusätzlich belastet werden. Die Einfahrt in die Salzgrafenstraße auch aus Richtung Mansfelder Straße muss ebenso für den Lieferverkehr erhalten bleiben. Der Stadtrat ist gut beraten, den Kurzschluss im Planungsausschuss in zwei Wochen zu korrigieren.“

Print Friendly, PDF & Email
18 Kommentare

Kommentar schreiben