Atomkraft in Sachsen-Anhalt: Landtag debattiert das Für und Wider

27. Januar 2023 | Politik | 6 Kommentare

Im Landtag von Sachsen-Anhalt wurde am gestrigen Tag vielfach über die Zukunft der Atomkraft im Land diskutiert. Während sich sowohl die CDU wie auch die FDP für eine Laufzeitverlängerung aussprachen – die Liberalen die Kernforschung im Land sogar ausbauen wollen – hieß es seitens der Linken-Fraktion, dass Atomenergie keinesfalls eine Alternative zum Ausbau der Erneuerbaren Energien darstelle.

So erklärte etwa Sachsen-Anhalts FDP-Fraktionschef Andreas Silbersack,  Kernenergie sei für die Zukunft des Landes von größter Bedeutung: „Wir brauchen Atomkraft in Deutschland als Baustein für eine grundlastfähige Energieversorgung. Insbesondere der Industriestandort Deutschland ist auf Energiesicherheit angewiesen.“

Zustimmung erhielten die Liberalen von der CDU. Deren energiepolitische Sprecher Michael Scheffler betonte, Kernenergie sei in Sachsen-Anhalt besonders wichtig, um die Energieversorgung nachhaltig sicherstellen zu können: „Seit fast einem Jahr steht die Energiepolitik unter enormen Druck. Die Abhängigkeit von Energieimporten aus dem Ausland hat Deutschland angreifbar gemacht. Die kurzfristig benötigte Energie konnte und kann nicht allein aus den Erneuerbaren Energien kommen. Den Stresstest haben diese verfehlt. Die Versorgungssicherheit, gepaart mit den stark angestiegenen Strompreisen, kann im Moment nur durch die weitere Indienststellung der Kernkraftwerke abgemildert werden.“

Insbesondere die Fraktion DIE LINKE wes hingegen auf die enormen Risiken dieser Vorschläge hin. So argumentierte die energiepolitische Sprecherin Kerstin Eisenreich: „Die Förderung von Uran birgt immense Risiken, denn mehr als 99 Prozent des Uranerzes muss nach der Aufbereitung als Abraum auf Halde oder Bergbauschlamm in Abraumbecken gelagert werden. Das bedeutet eine enorme Bedrohung für die Umwelt!“

Bezüglich des Ausbaus der Kernenergie zur vielfach angesprochenen Entlastung der in Deutschland anfallenden CO2-Emissionen kommentierte sie zudem: „Nach Schätzungen des BASE bräuchten wir in Deutschland für eine solche spürbare Entlastung etwa 150 Kernkraftwerke. Da kann ich nur sarkastisch sagen: Viel Spaß bei der Standortauswahl. Und dann kommen ja auch noch Bauzeiten von mindestens 15 Jahren hinzu. Wir müssen aber CO2 jetzt sofort drastisch reduzieren.“

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