Corona-Viren und Immunsysten – Teil 5: Ernährung
22. März 2020 | Natur & Gesundheit | 7 Kommentare
Gemüse und Salat
Im Rahmen unserer Serie zu Gesundheit und Immunsystem in Zeiten der Corona-Krise soll es heute um unsere Ernährung gehen. Jetzt, wo alle Gaststätten geschlossen sind und sich unser Leben aufs private Umfeld beschränkt, können wir die Chance nutzen, Neues auszuprobieren und Zeit, die wir jetzt im Überfluss haben, mit Kochen und Backen zu verbringen. Deshalb möchten wir Anregungen geben, uns neben Altbewährtem auf Neues und unserer Gesundheit Zuträgliches einzulassen, auch mit ein paar Rezeptvorschlägen.
Gesunde Ernährung für ein aktives Immunsystem?
Können wir durch Ernährung unser Immunsystem beeinflussen? Immer wieder gibt es Meldungen und Artikel zu einzelnen Lebensmitteln (Superfoods), denen nachgesagt wird, vor Erkältungskrankheiten, Krebs usw. zu schützen. Die Wahrheit ist: die richtige Mischung machts. Allerdings gibt es einige Regeln, um uns gesund und leistungsfähig zu halten und damit auch unser Immunsystem zu stärken. Dazu gehört täglich viel frisches Obst (ca. 200g) und Gemüse (300g, je zur Hälfte rot und grün), die Reduzierung von tierischem Eiweiß (außer Fisch) und Fett sowie von Zucker, dafür Nüsse, hochwertiges Öl, Hülsenfrüchte, Vollkornprodukte statt Weißmehl. Eine gute Zusammenstellung von Ernährungsempfehlungen, die gleichermaßen unserer Gesundheit wie der Gesundheit unseres Planeten nützen, stellt die planetary health diet dar.
Tipps und Rezepte
Während der Corona-Krise ist unser Bewegungsradius eingeschränkt. Viele sportliche Aktivitäten sind nicht möglich. Damit reduziert sich unser Kalorienbedarf. Dem sollten wir Rechnung tragen und weniger und/oder kalorienärmer essen, sonst straft uns der Blick auf die Waage. Dafür sollten wir beim Backen und Kochen auf gesunde Zutaten zugreifen. Im folgenden stelle ich Ihnen zwei meiner Lieblingsrezepte vor, mit denen man den Vollkornanteil erhöhen bzw. den Weißmehlanteil verringern kann, ergänzt durch Nüsse und Fisch.
Haferkekse (mein Lieblingsrezept)
Haferflocken werden in der Regel aus dem vollen Korn hergestellt. Damit enthalten sie viele Mineral- und Ballaststoffe sowie sekundäre Pflanzenstoffe, aber auch Gluten, das nicht von allen vertragen wird. Eine glutenfreie Ernährung wird jedoch nur bei einer echten Unverträglichkeit oder bei bestimmten entzündlichen Darmerkrankungen empfohlen. Für alle anderen gilt: möglichst täglich Vollkornprodukte.
- 100g Butter, geschmolzen / alternativ Kakaobutter
- 80g Vollrohrzucker
- 1 Ei
- 1 Prise Salz
- 100g kernige Haferflocken
- 100g zarte Haferflocken
- 30g Dinkel-Vollkornmehl
- 1 TL Weinstein-Backpulver
- nach Belieben 50g gemahlene Nüsse oder Mandeln, Zimt, Vanille, Schokostückchen
Den Zucker in der Butter auflösen, Ei und Salz unterrühren. Dann mit den übrigen Zutaten verkneten. Flache Kekse formen und bei 180°C ca. 12 bis 14 Minuten backen.
Galettes (Buchweizenwraps)
Galettes sind Buchweizenpfannkuchen, die ursprünglich aus der Bretagne stammen. Buchweizen, ein Pseudogetreide (gibts im Bioregal / Bioladen), ist glutenfrei und damit auch für Menschen mit einer Glutenunverträglichkeit geeignet. Das Originalrezept besteht nur aus Buchweizenmehl, Salz und Wasser. Unsere Variante besteht zusätzlich aus geschmolzener Butter und einem Ei. Alternativ kann man die Galettes auch mit Milch zubereiten:
- 250g Buchweizenmehl
- 700ml kaltes Wasser
- Salz
- 1 Ei
- 50g geschmolzene Butter
Teig (möglichst flüssig) in die Pfanne geben und mit einem Teigschieber dünn ausstreichen. Von beiden Seiten goldgelb backen, füllen, zusammenfalten oder rollen (als Wraps). Mögliche Füllungen: Ziegenkäse/ Birne/ Walnuss oder Frischkäse/ Salat/ Räucherlachs oder Kräuterquark/ Radieschen/ Sesam und gehackte Nüsse.
Gutes Gelingen und guten Appetit
Dr. med. Annette Kreutzfeldt, Fachärztin für Physikalische und Rehabilitative Medizin und Immunologie, Kneippärztin
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Irrtum. Erst seit der Jungsteinzeit (bei uns also vor 7500 Jahren) frisst der Mensch in bedeutenderem Umfange Pflanzen. Im Zuge dessen begann er damit, Wälder platt zu machen und sich wie Karnickel zu vermehren.
meines Wissens mangelnde Anpassungsbereitschaft an geänderte Nahrungsangebote. Dagegen sind die evolutionär überlebende Sapienten wohl im Zweifel auch auf nicht-cornivore Nahrung ausgewichen.
Fractus, war das Problem des Neanderthalers nicht eher die mangelnde Anpassungsbereitschaft?
Die Doris macht das Gift, ne?
Die ihnen nachfolgenden Sapienten haben ebenfalls Fleesch geliebt und Grillparties gefeiert.
Ohne Genmanipulation wird dir übrigens keine Pflanze den Gefallen tun, Vitamin B12 zu produzieren.
carnivore Ernährung, war das nicht einer der wichtigeren Gründe für das Aussterben der Neanderthaler, als ihnen Fleischressourcen verlustig gingen.
Danke für die Gesundheitsartikel, die wahrscheinlich hier auch gerne gelesen werden, zumal ja sonst eher Angst und Hilflosigkeit unter den Lesern vorherrscht Danke also, und dennoch eine Anmerkung: in Krisenzeiten machen sich gerne populäre Vorstellungen breit. Zu Großmutters Zeiten wurde die Hühnersuppe gegen die Spanische Grippe gepriesen. Und nun, einer verbreiteten Mode folgend, das hier: „die Reduzierung von tierischem Eiweiß “
Vielleicht sollte man sich mal darauf einigen, dass man sich natürlich, d.h.. artgerecht, ernähren sollte. Prähistoriker wie Anthropologen sind sich einig, dass die Spezies Homo sapiens vorwiegend carnivor ist. Mit Fleischverzicht wendet man sich von der artgerechten Ernährung ab, bei Totalverzicht wird es gesundheitsgefähtlich. Beispiel Vitamin B12.
Also: passt auf Euch auf, lebt gesund, schränkt Euch ein, wie in dem Artikel empfohlen, aber ein Hamburger macht nicht krank, wenn der Mann am Drive-In-Schalter das Teil nicht gerade rüberhustet.