Mit Mahlers 3.Symphonie traumhaft in den Sommer

28. Mai 2019 | Kultur | 3 Kommentare

Mit einem grandiosen Konzert beendete die Staatskapelle Halle die Sinfoniekonzertreihe der Saison 2018/2019. Was hätte besser geeignet sein können als Mahlers Sinfonie Nr.3 d-Moll? 3 Jahre brauchte Gustav Mahler, um – wie er schrieb – „ein so großes Werk, in welchem sich in der Tat die ganze Welt spiegelt …“ zu schaffen. In einem weiten Bogen setzt er seine Eindrücke von alpiner Landschaft in atemberaubende musikalische Szenen um. In 6 Sätzen lässt uns Mahler einen „Sommermorgentraum“, wie er es nannte, erleben. Ursprünglich beschrieben Satztitel das in Noten gefasste Programm (1. Der Sommer marschiert ein, 2. Was mir die Blumen auf den Wiesen erzählen, 3. Was mir die Tiere im Walde erzählen, 4. Was mir der Mensch erzählt, 5. Was mir die Engel erzählen, 6. Was mir die Liebe erzählt). Gleichsam einer Bergwanderung von unbelebter in belebte Gegend begleitet von Naturgewalten, folgen Begegnungen mit Blumen und Tieren und Menschen, fröhlich und lebensfroh gestimmt, wie burleske Musiksequenzen andeuten. „Oh Mensch gib acht“ mahnt eine Sopranstimme. Chorgesang erinnert an himmlische Eindrücke. Unvergleichbar gewaltig ist dann der Erfüllung verheißende Abschluss.
Dem Dirigenten Karl-Heinz Steffen gelang es, diese Entwicklung mit ihren zahlreichen feinen Nuancen dem großbesetzten Orchester präzise zu entlocken. Mit großer Spielfreude und Begeisterung zeigten die Musiker ihr Können. Ob leise oder laut, energisch oder verhalten – sie ließen sich gefühlvoll durch die musikalische Dichtung leiten. Geduldig warteten Sopranistin Svitlana Slyvia und die Mitglieder des Opernchores, der Robert-Franz-Singakademie und des Kinder- und Jugendchores der Oper auf ihren Einsatz, krönten mit ihrem Gesang die Mahlerschen Intentionen.

Begeistert bedankte sich das Publikum für die über 90 Minuten dauernde klangfarbenreiche Präsentation des Mahlerschen Meisterwerkes. Nicht enden wollende Ovationen galten dem bei Orchester und Konzertbesuchern beliebten, ehemaligen GMD Karl-Heinz Steffens. Sichtlich erfüllt und voller Glücksgefühl verabschiedeten sich viele Abonnenten gegenseitig in die Sommerpause.
(H.J. Ferenz)

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