Big Data im Weltraum: MLU kooperiert mit führenden Forschungseinrichtungen Europas
26. November 2020 | Bildung und Wissenschaft | 3 KommentareWeltraummissionen verlangen dem menschlichen Körper einiges ab: Über längere Zeit lassen die Strahlung im All sowie die geringe Schwerkraft zum Beispiel die Muskel- und Knochenmasse bei Astronautinnen und Astronauten schrumpfen. Außerdem altern ihre Zellen schneller und es kommt häufiger zu Tumorbildungen.
„Die molekularen Prozesse, die dabei in den Zellen, Geweben und Organen des menschlichen Körpers ablaufen, sind noch nicht im Detail verstanden!“, erklärt der Bioinformatiker Prof. Dr. Ivo Große von der MLU, der gemeinsam mit seinen Mitarbeitern Alexander Gabel und Silvio Weging in dem neuen Konsortium tätig ist. Kenntnisse darüber seien jedoch nötig, um längere Aufenthalte im Weltraum oder auf anderen Planeten, etwa dem Mars, so sicher wie möglich zu gestalten.
Hierfür kommen vor allem die sogenannten „Omik“-Disziplinen zum Einsatz, etwa die Genomik, Epigenomik, Transkriptomik, Proteomik oder Metabolomik. Diese liefern – vereinfacht gesagt – extrem detailreiche Momentaufnahmen aus den Zellen, Geweben oder Organen mit Fokus auf einen Aspekt, zum Beispiel auf die Gesamtheit der jeweils aktiven Gene, Proteine oder auf den Stoffwechsel. Bei diesen Experimenten fallen sehr große Datenmengen an, die im Weltraum bis vor wenigen Jahren noch nicht verarbeitet werden konnten, weil die Technik dafür fehlte. Ziel des neuen Zusammenschlusses mit dem Namen „Space Omics: Towards an integrated ESA/NASA -omics database for spaceflight and ground facilities experiments“ ist es unter anderem, gemeinsame Standards für die Erhebung, Speicherung und speziell die Auswertung dieser Daten zu definieren. Die halleschen Bioinformatiker bringen ihre Expertise zur Datenanalyse und -visualisierung in das Projekt ein. Geleitet wird es von Dr. Raúl Herranz vom Spanischen Nationalen Forschungsrat (CSIC). Die Europäische Weltraumorganisation ESA fördert das Projekt finanziell.
Die europäische Initiative ist eng gekoppelt an die Arbeiten der US-Raumfahrtbehörde NASA. Dort wird auch die Plattform „GeneLab“ betrieben, die zum Austausch aller weltraumbezogenen Forschungsdaten dient. Die MLU ist seit mehreren Jahren mit Große und seinen Kollegen in zwei Arbeitsgruppen des „GeneLab“-Programms vertreten. Perspektivisch sollen die Datenbanken und Software zur Datenanalyse der ESA und der NASA miteinander verknüpft werden, um gemeinsame Standards für die Datenverarbeitung zu etablieren und ähnliche Initiativen auf europäischer Ebene zu befördern.
Die Ergebnisse aus der Weltraumforschung können darüber hinaus auch für medizinische und biologische Fragestellungen auf der Erde genutzt werden, die sich zum Beispiel mit dem Prozess des Alterns befassen.
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Es geht darum, wer einen hoch kriegt, und da waren die Amis lange außen vor.
Ansonsten würde Sigmund sagen: Im Westen nicht Neues!
Bemannte Planetenflüge sind ein Fetisch, es geht darum, wer „den längsten hat“.
Es ist dämlicher Männlichkeitswahn, auch wenn die Männlichkeit bei der Strahlenbelastung über „kurz oder lang“ wohl ohnehin den Kürzeren ziehen dürfte. Aber es geht ja nicht um die Akteure, das Zuschauen macht geil.
Wenn man ein Forschungsprojekt zur Suche nach irdischer Intelligenz beantragen würde, hätte das wohl berechtigterweise kaum Aussicht auf Fördermittel, so wenig, wie Projekte zum „Terraforming“ unserer globalen Heimat.
Wem es um die Aussicht auf einen Flug zum Mars geht, dem kann ich nur den folgenden Text empfehlen.
Fazit: Stammheim ist Erholungsurlaub gegen einen Flug zum Mars:
https://www.heise.de/tp/features/Gefangen-im-All-4698383.html