10 Jahre Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina

29. Januar 2018 | Bildung und Wissenschaft | Keine Kommentare

Die Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina geht 2018 in ihr zehntes Jahr als Nationale Akademie der Wissenschaften. Am 14. Juli 2008 wurde die 1652 gegründete Akademie von der gemeinsamen Wissenschaftskonferenz des Bundes und der Länder zur Nationalakademie ernannt und übernahm die Aufgabe als wissenschaftliche Beraterin von Politik und Gesellschaft.
Gemeinsam mit der Union der deutschen Akademien der Wissenschaften, acatech– Deutsche Akademie der Technikwissenschaften und weiteren Wissenschaftsorganisationen wie zum Beispiel der Deutschen Forschungsgemeinschaft macht die Nationalakademie den Stand der Forschung sichtbar und nimmt Stellung zu grundlegenden Fragen unserer Zeit. Seithervertritt sie die deutsche Wissenschaft in internationalen Gremien und berät die Regierung unter anderem im Vorfeld der G7- und G20-Gipfel. Zentrale Themenfelder ihrer Arbeit sind zur Zeit die Digitalisierung mit ihren gesellschaftlichen Auswirkungen, Fragen der Welternährung, die Krankheitsbekämpfung und der demografische Wandel.

Leopoldina-Präsident Jörg Hacker sieht nach zehn Jahren Nationalakademie einen steigenden Bedarf an wissenschaftsbasierter Politikberatung: „Entscheider in der Politik sehen sich mit zunehmend komplexen Themen konfrontiert und nehmen unsere Beratung gerne an. Dabei legen wir besonderen Wert darauf, wissenschaftliche Empfehlungen verständlich darzulegen. Wir erleben derzeit verstärkt, wie notwendig eine ausgewogene wissenschaftliche Stimme in politischen und  gesellschaftlichen Debatten ist. Gemeinsam mit unseren Partnerakademien wollen wir diese Debatten bereichern und gestalten.“

Die Mitglieder der Leopoldina sind renommierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus dem In- und Ausland, die in Universitäten und in Forschungseinrichtungen zum Beispiel der Max-Planck-Gesellschaft, der Helmholtz-Gemeinschaft, der Leibniz-Gemeinschaft oder der Fraunhofer-Gesellschaft und auch in der Industrie arbeiten. In interdisziplinären Arbeitsgruppen behandeln sie Themen, bei denen politischer Handlungsbedarf besteht, zum Beispiel Antibiotikaforschung, Fortpflanzungsmedizin, Genomforschung, Big Data, das Wissenschaftssystem oder die Folgen des demografischen Wandels.

Mit der Ernennung zur Nationalakademie übernahm die Leopoldina die Aufgabe der wissenschaftsbasierten Politikberatung in enger Zusammenarbeit mit der Union der deutschen Akademien der Wissenschaften und acatech – Deutsche Akademie der Technikwissenschaften.

Die Leopoldina, 1652 als „Academia Naturae Curiosorum“ von vier Ärzten in Schweinfurt gegründet, ist eine der ältesten Gelehrtengesellschaften der Welt. Die Gründer verfolgten das Ziel, naturwissenschaftliche Erkenntnisse zu vertiefen und die Kommunikation zwischen den Naturforschern jener Zeit zu verbessern. Nachdem die Leopoldina über mehr als zwei Jahrhunderte hinweg mit ihrem Standort dem jeweiligen Präsidenten gefolgt war, siedelte sie sich 1878 fest in Halle (Saale) an. Zu ihren Mitgliedern gehörten unter anderem Marie Curie, Charles Darwin, Albert Einstein, Johann Wolfgang von Goethe, Alexander von Humboldt, Justus von Liebig und Max Planck. Mehr als 30 Nobelpreisträger sind heute unter den Mitgliedern der Leopoldina. Von den 1500 Mitgliedern aus rund 30 Ländern stammen etwa drei Viertel aus Deutschland, Österreich und der Schweiz.

Alle Informationen zu 10 Jahren Nationale Akademie der Wissenschaften finden sich unter: www.leopoldina.org/de/10-jahre-nationalakademie

 

(Quelle: PA Leopoldina)

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