Startseite Foren Halle (Saale) Vierspurigkeit der Merseburger Straße kommt Halle teuer zu stehen

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  • #129312

    Am Brandhaus in der Merseburger ist zur Zeit eine Spur gesperrt. Im Fall einer einspurigen Merseburger, wäre die Straße wohl über Monate gesperrt?

    #129313

    … Lebensqualität hat auch noch andere Seiten.

    Absolut korrekt, Mann/Frau muss sie sich leisten können oder seine Ansprüche anpassen. Aber spätestens bei Themen wo Mann/Frau selbst „betroffen“ ist wie z.B. Kultur bin ich mir sicher das der Spaß vorbei ist.

    #129316

    Ja nun, wer die Wirtschaft und Industrie aus der Stadt gedrängt hat, hat sich das Verkehrsproblem der Pendler selbst geschaffen…
    Und deshalb fahre ich PKW; ich habe einfach keine Zeit für den ÖPNV!

    Und die HES ist in ihrer Zweispurigkeit einfach nur ein Witz… anderswo lacht man über solche Schildbürgerstreiche. Es sollte nun schrittweise schnellstens dazu übergegangen werden, auch zwischen Merseburger und Dieselstraße die Vierspurigkeit herzustellen. Platz ist vorhanden…

    #129341

    An Stelle der Bahn würde ich mich zurücklehnen und die nächsten Stadtratswahlen abwarten. Vielleicht ist dann alles wieder ganz anders.
    Wolli, meinst du wirklich, dass der Stadtrat im Forum zu Unrecht oft verprügelt wird?
    Sollte man nicht einmal gefasste Beschlüsse bestehen lassen?
    Wenn das so weiter geht, werde ich noch zum Nichtwähler.

    #129361

    Der Beschluss zur Vierspurigkeit hat der vorige Stadtrat beschlossen, ein neuer Stadtrat hat das Recht, Beschlüsse zu ändern, da musst Du nicht gleich zum Nichtwähler werden.
    Der jetzige Stadtrat wird von Leuten dominiert, die das Auto mehr oder weniger verteufeln.
    Und die Stadtverwaltung hat ja selbst die Vierspurigkeit nicht unterstützt.
    Ich schüttle auch den Kopf, was da für Strategen am Werk sind.

    #129384
    #129385

    @Wolli,
    die Linke hat das mal wieder verbockt.
    Jetzt sollte man auch mal das Verkehrsministerium in Magdeburg oder des Bundes fragen, ob die Reduzierung der Fahrspuren auf der Bundesstraße B91 überhaupt im Einklang mit der prognostischen Verkehrsentwicklung des Landes steht und die Stadt als Baulastenträger für die B91 garnicht zuständig ist und der Stadtrat diese Entscheidung nicht treffen durfte.

    #129393

    Leute, reitet mal nicht so auf dem Status der Merseburger Straße als Bundesstraße rum. Auch Bundesstraßen sind keine Naturgesetze, sondern menschengemacht, und was Bundesstraße ist oder nicht, bestimmt die Politik. Die B 6 zwischen Aschersleben und Halle gibt es nicht mehr, ebenso kann die B 91 von der Merseburger Straße auf die Osttangente verlegt werden. In Leipzig hat man’s beim mittleren Ring – der übrigens nach jetzigem Stand nicht fertiggestellt wird ([1] [2]) – mit der B 6 ganz genauso gemacht.

    Also heult nicht rum, dass da eine Bundesstraße ist. Wo ein (politischer) Wille ist, ist auch ein Weg.
    Und wenn auf der zukünftig zweispurigen Merseburger Straße mal eine Spur gesperrt werden muss, kann immernoch über Parallelstraßen ausgewichen werden. Ihr tut ja gerade so, als wäre dann die Welt zuende.

    #129396

    Dann läuft es wie in der LU-WU, die Straßenbahntrasse wird zur Fahrspur für Autos.

    #129408

    Dann läuft es wie in der LU-WU, die Straßenbahntrasse wird zur Fahrspur für Autos.

    Mit dem Unterschied, dass hier in der Merseburger Straße die Autos im Gleisbett landen.

    #129434

    kann die B 91 von der Merseburger Straße auf die Osttangente verlegt werden.

    Nun so einfach ist es wohl nicht, ein Abstufungs- oder Umwidmungsantrag ist dazu schon vonnöten. Und ob der bei der derzeitigen Lage und Aufnahmefähigkeit der HES überhaupt gefällt wird…? Da wäre ich sehr zurückhaltend… jedenfalls hat diese nicht der Stadtrat zu entscheiden… zum Glück.

    #129463

    Und wenn auf der zukünftig zweispurigen Merseburger Straße mal eine Spur gesperrt werden muss, kann immernoch über Parallelstraßen ausgewichen werden. Ihr tut ja gerade so, als wäre dann die Welt zuende.

    Jetzt stellt sich mir hierbei jedoch die Frage, wo soll man denn ausweichen? Über die HES? Mal angenommen, man möchte ab Dieselstraße über die HES (bzw. ungekehrt. Wo steht man dann im Stau? Auf beiden Abbiegespuren in und aus der Dieselstraße! Genauso würde das im Bereich Industriestraße/Merseburger Straße sein.

    Außerdem besteht in Halle die Situation, dass es in Halle-Süd nur zwei vollwertige Nord-Süd-Trassen gibt, die Querung am Kauflandcenter und die Merseburger Straße (mit dem Teilstück HES zwar drei, hierbei landet man aber auch wieder in einer Staufalle, s.o.).

    Bei aller Antipathie gegenüber Autoverkehr und Anpreisung des ÖPNV. Ich fahre jeden Tag vom Süden beruflich in die Frohe Zukunft. Wenn ich den Vergleich Auto/ÖPNV anstelle, bin ich aus eigener Erfahung beim Auto hängen geblieben. Fahre ich mit der Straßenbahn, benötige ich inkl. Laufweg und Umsteigen geschlagene 50 min (weil die Anschlüsse nicht passen). Die gleiche Strecke mit dem Auto in 15-20 min.

    Die zweite Folge der Einspurigkeit am Bereich Rosengarten wäre eine Zunahme der Staus. Gerade täglich in den Haupstoßzeiten zu sehen, welcher Verkehr dort herrscht.

    Was mich immer bei allen mehr oder weniger sinnvollen Entscheidungen des Stadrates stört, es geht um einen Eigenanteil von ca. 420.000 Euro. Für allen „Scheiß“ wird in Halle Geld ausgegeben, z.B. eine Sanierung des Stadtarchivs für Millionen für unsere Künstler inkl. evtl. Förderungen. In allen Ehren, wenn ich aus meiner Tätigkeit meine Fixkosten nicht bestreiten kann, so sollte manch einer mal darüber nachdenken, eine andere Tätigkeit aufzunehmen, wovon man auch leben kann, ohne „auf der Tasche anderer“ zu liegen (Entschuldigung für diese verallgemeinerte Meinungsäußerung).

    Auch die von Vielen evtl. avisierte Einspurigkeit der Merseburger Straße führt zu einer Zunahme der Staus bis zum Stadtende, inkl. der Zunahme des Verkehrs in den Nebenstraßen. Und das soll die „lebensqualitative“ Lösung sein? Mir scheint, dass einige der Entscheider im Stadtrat wohl in „guten Wohnlagen“ mit wenig Verkehr wohnen, ohne sich mit der täglichen Situation des Verkehrs in Halle jemals richtig auseinander gesetzt zu haben (siehe die Totgeburt der HES). Ich habe viele Kollegen von außerhalb (andere Großstädte); die hierbei immer wieder aufkommende Feststellung ist, dass in Halle funktionierende Haupttrassen fehlen, mit evtl. Vertunnelung (ja sowas ist teuer, führt aber zu einer immer wieder geforderten Verbesserung der Wohnqualität). Dies wäre auch auf Dauer eine Lösung für die immer wieder aufkommende Situation der Hochstraße im Bereich Riebeckplatz-Frankeplatz-Magistrale.

    So, jetzt warte ich auf diejenigen, welche sich ob meiner oben geäußerten Meinung mit der Keule schwingen und alles was ich oben sagte mit Hasstiraden entgegnen.

    #129473

    Anonym

    @gork
    Zum Beitrag Daumen hoch!
    Man muss noch nicht mal vom Süden so weit zur Frohen Zukunft um Pickel zu bekommen.
    Gaaanz früher fuhren 2 Linien jeweils im 8 Minutentakt!Vor Jahren fuhr noch wenigsten die Linie 4 und eine S-Bahn vom Rosengarten im sinnvollen Takt. Dann konnte man wenigstens noch sein Fahrrad kostenlos mitnehmen in der Bahn! Und schaut euch den modernen Ausbau der Öfftl. mal an, was davon übrig geblieben ist. Radeweller und Osendorfer haben noch die 24 an der Backe.

    Ende mit Nutzung einer Monatskarte und Öffentl. und PKW zusammen kommt dann noch teurer, ein stehendes Auto kostet! Schaut euch mal den Wohnort der Stadträte an, welche dagegen gestimmt haben!

    Das sind auch die, welche immer noch einen Spielplatz mehr brauchen! In Ammendorf gibt es einen „Naturbelassenen“, bedeutet keine Spielgeräte, ein Berg, ein Baumstamm, eine Tischtennisplatte, ein Basketballkorb, Bolzer, Schaukel, Wippe und Co? Nein, da kem eine Delegation von Burgkünstlern, nach Ammendorf!!! und entschieden diesen Unsinn.Als ich das sah, bin ich vom Glauben abgefallen.

    Nutzung letztendlich —> Hundewiese!

    #129480

    Ergänzend zu den Ausführungen von @Gork vom Ork muß ich darauf hinweisen, dass die Brückenbauwerke eine Lebensdauer von ca.80 Jahren haben und der Fehler einer Nichtbeteiligung durch nur 420 T€, das sind Peanuts, an der Brückenverbreiterung nicht so schnell behoben werden kann.
    Demgegenüber müßte der zukünftige Verkehr von der B91 nicht nur, wie von @Binärcode beschrieben, auf die zur HES abgespeckte Osttangente, sondern auch auf die ebenfalls abgespeckte „Westtangente“ über die Silberhöhe, Südstadtring und Böllberger Weg abgeleitet werden, was durch den unweigerlichen Stau eine komplizierte Pförtnerampelsteuerung schon ab dem Stadteingang in Ammendorf erfordern würde.Und dies dann über einen Zeitraum von bis zu 80 Jahren.
    Damit kann sich jeder ausrechnen, welche Lösung für eine nachhaltige Verkehrsplanung in Halle besser ist.

    #129482

    Wie bescheuert muss man denn sein, die Straße 2-spurig für die Zukunft rückzubauen? Fährt eigentlich auch nur einer von den Verweigerern da mal lang? Und sollte in Ammendorf nicht auch ein EKZ entstehen? Liebe Ammmendorfer – das wird euch damit verwehrt! Und die Belebung der Innenstadt natürlich auch!

    #129513

    Und ihr könnt wohl alle 80–100 Jahre in die Zukunft schauen, wie dann der Verkehr, die Bevölkerungszahl, die Wohnsituation, die Wirtschaft und das Mobilitätsverhalten aussehen? Mit der Fähigkeit solltet ihr die Bundesregierung in Zukunftsfragen beraten, herzlichen Glückwunsch.

    Ich wiederhole mich zum gefühlt fünften Mal: Die Politik darf nicht nur reagieren, (z. B. auf Staus mit mehr/breiteren Straßen) sie muss auch mal agieren. Wenn man weniger Individualverkehr will, muss man baulich und psychologisch dahingehend arbeiten, dass das passiert. Staus entstehen zuerst mal, weil es zu viele Autos gibt, nicht zu wenige Straßen.

    Und ich möchte nochmal darauf hinweisen: Sofern ihr mal zu Fuß unterwegs sein solltet und an einer Ampel wartet, zählt mal die Autos, die an euch vorbeifahren und in denen nur eine Person sitzt. Wieviel Raum verbrauchen einzelne Personen für die Fortbewegung innerhalb der Stadt?

    #129514

    „Wie bescheuert muss man denn sein, die Straße 2-spurig für die Zukunft rückzubauen?“

    Ich und andere freuen sich auf einen größeren Radweg. 🙂

    #129517

    Ich laste diese Entscheidung – nach meiner Meinung eine Fehlentscheidung – vor allem dem Oberbürgermeister an, denn er hätte seinem Baudezernenten ein andere Linie vorgeben können, strategische Entscheidungen trifft er doch sonst auch selbst.
    Ich kann nur schlußfolgern, dass er sich der Ansicht angeschlossen hat, dass der Autoverkehr auf der Merseburger Straße abnehmen wird.

    #129522

    Ich wiederhole mich zum gefühlt fünften Mal: Die Politik darf nicht nur reagieren, (z. B. auf Staus mit mehr/breiteren Straßen) sie muss auch mal agieren. Wenn man weniger Individualverkehr will, muss man baulich und psychologisch dahingehend arbeiten, dass das passiert. Staus entstehen zuerst mal, weil es zu viele Autos gibt, nicht zu wenige Straßen.

    Und ich möchte nochmal darauf hinweisen: Sofern ihr mal zu Fuß unterwegs sein solltet und an einer Ampel wartet, zählt mal die Autos, die an euch vorbeifahren und in denen nur eine Person sitzt. Wieviel Raum verbrauchen einzelne Personen für die Fortbewegung innerhalb der Stadt?

    Diese Argumente sind durchaus richtig. Jedoch müsste auch hier zunehmend ein Umdenken bei Arbeitgebern stattfinden, welche eine „Mobilität“ und immerwährende sofortige Verfügbarkeit verlangen. Ich kann nicht einfach versuchen, Verkehr zu unterbinden, in dem ich Straßen einfach zurückbaue. Vielmehr ist Verkehr ein großes Ganzes, worin auch der entsprechende ÖPNV individuell agieren müsste. Jedoch herrscht seid Jahren Sparzwang gerade bei diesem, in dem Linien gestrichen werden, die Taktzeiten größer sind und direkte Anschlüsse/Umsteigemöglichkeiten dermaßen hinterher hinken, dass man sich fragt, haben die entsprechenden Planer eine Brett vor dem Kopf. Hier muss ich aber sagen: NEIN, denn auch bei denen herrschen Vorgaben, wo ich mich dann frage, ob gewisse politische Entscheidungsträger in Finanzämter Großkonzernen das Geld in den Rachen werfen und am immer wieder ‚gern‘ zahlendem Bürger sparen.

    Wenn man(n) feststellt, dass in vielen Autos nur eine Person sitzt, hat das viele Ursachen, welche, nicht abschließend aufgezählt, da wären:

    – der Kindergarten und die Arbeitsstelle liegen sonstwo (ja, man hat als Elternteil acuh seitens der KIGA vorgegebene Zeiten, wo man sein Kind abzuholen hat. Und komme man mir jetzt bitte nicht mit, man könnte ja mal verkürzt gehen. Das möge man mal seinem Arbeitgeber vorschlagen…)

    – Der Firmenchef sagt, Geselle, du fährst jetzt sofort dort und dort hin. Kann er ja mal mit ÖPNV versuchen 😉 .

    – Einkaufen. Ja es gibt diverse kleinere Supermarktketten. Aber es gibt auch Dinge, die es nicht in einem Laden gibt. Und für Familien bedeutet Einkaufen auch eine größere Menge. Und mehrmals in der Woche einkaufen, weil man nun einmal nicht soviel tragen kann, sei mal dahin gestellt. Auch ist die Verteilung der größeren Märkt nun einmal so, dass ich diese nicht in jedem Stadtbezirk habe, vielmehr auch noch am Ortsrand. Oder, wie bereit oben erwähnt z.B. in Ammendorf schlichtweg einfach nicht da sind. Zumal für Familien (und auch Singles) Einkaufen oft erst sehr spät möglich ist und auf dem Nachhauseweg einige Supermärkte bereits geschlossen haben.

    usw.

    –> soviel zum psychologischem dran arbeiten.

    Mit welchem Recht wird eigentlich immer verlangt, dass sich der Bürger anzupassen hat. Ist es nicht die Aufgabe des Stadtrates die Interessen seiner ihn Gewählten zu vertreten? Wenn schon mehr Individualisierung, dann besseren ÖPNV, bessere Infrastruktur, mehr Ausgaben für den Bürger und weniger halbseidener Subventionen.

    Dann bin auch ich bereit, viel weniger mit dem Auto zu fahren und mehr mein Fahrrad und den ÖPNV zu nutzen. Ich bin nicht beratungsresistent, aber ich kann es nicht hören, wenn einige immer den Autoverkehr auf teufel komm raus verteufeln, nur Fahrrad, ÖPNV und alle Straßen zurückbauen möchten und selbst sich nicht in die Lage der Nur-Eine-Person-im-Auto-Fahrer versetzen zu wollen!

    Das Problem in Halle ist nun einmal, dass der Verkehr auf Haupttrassen durch die Stadt geleitet wird. Sieht man u.a. gut bei BING-Maps: Nord-Süd: Trothaer Straße, Paracelsus-Straße, Volkmannstraße, Merseburger Straße. Individuell woanders kann man kaum Fahren, weil man immer auf der Merseburger landet, auch von der Südstadtrichtung über die Karlsruher Allee und die Georgi-Dimitroff-Straße (na die würden sich über noch mehr Verkehr freuen).

    West-Ost Magistrale/B80 – Hochstraße – Riebeckplatz – wieder auf die Nord-Süd-Achse oder die Delitzscher Straße.

    #129524

    „Ich kann nicht einfach versuchen, Verkehr zu unterbinden, in dem ich Straßen einfach zurückbaue.“

    Es wird kein Verkehr unterbunden, sondern allenfalls wird die benötigte Zeit länger. Da gibt es eine einfache Lösung: früher losfahren. So einfach geht Leben.

    #129530

    Vor Jahren gab es in der südlichen Innenstadt mal den Ansatz eines „Autofreien“ Wohngebietes. Heute sind hier mehr Autos zuhause als Einwohner und stehen sogar hinter den Pollern. Die Autofahrer in Halle wollen manchal einfach nicht, was die (neue) Politik will. Aber mit der Zweispurigkeit der Merseburger sollen die Autofahrer wollen müssen. Wenn vor und nach Brücken Vierspurigkeit besteht, soll doch bitte auch unter der Brücke Vierspurigkeit hergestellt werden. Warum sind in der Innenstadt manche Straßen nur Gassen? Weil damals beim Bau keiner die großen Fahrzeuge im Blick hatte. Und heute rechnen einige Leute, dass bald wieder „Einspänner“ die Stadt bevölkern.

    #129531

    Diese Argumente sind durchaus richtig. Jedoch müsste auch hier zunehmend ein Umdenken bei Arbeitgebern stattfinden, welche eine “Mobilität” und immerwährende sofortige Verfügbarkeit verlangen. Ich kann nicht einfach versuchen, Verkehr zu unterbinden, in dem ich Straßen einfach zurückbaue. Vielmehr ist Verkehr ein großes Ganzes, worin auch der entsprechende ÖPNV individuell agieren müsste. Jedoch herrscht seid Jahren Sparzwang gerade bei diesem, in dem Linien gestrichen werden, die Taktzeiten größer sind und direkte Anschlüsse/Umsteigemöglichkeiten dermaßen hinterher hinken, dass man sich fragt, haben die entsprechenden Planer eine Brett vor dem Kopf. Hier muss ich aber sagen: NEIN, denn auch bei denen herrschen Vorgaben, wo ich mich dann frage, ob gewisse politische Entscheidungsträger in Finanzämter Großkonzernen das Geld in den Rachen werfen und am immer wieder ‘gern’ zahlendem Bürger sparen.

    Wenn man sich die Statistiken mal anschaut (Quellen liefere ich gerne mal in einem neuen Faden), dann stellt man fest, dass in Halle der ÖPNV-Anteil am Modal Split (Verkehrsmittelwahl der Bewohner) seit 1989 kontinuierlich gesunken ist. Es ist also nur zu verständlich, dass das ÖPNV-Angebot sich verschlechtert. Die Havag fährt mit einem vergleichsweise hohen Verlust. Zur S-Bahn liegen mir keine Zahlen vor, aber immer, wenn ich sie am HBF sehe, sitzen nur sehr wenige Leute drin.

    Auf der anderen Seite gibt es in Halle zahlreiche Schnellstraßen, auf denen oft auch mit überhöhter Geschwindigkeit gefahren wird. Ich kenne sonst keine Stadt dieser Größenordnung, in der es möglich ist, vom Hauptbahnhof innerhalb von 7-10 Minuten den Ortsausgang sämtlicher Ausfallstraßen zu erreichen. In Halle ist das problemlos möglich, was an den diversen „Stadtautobahnen“ liegt, die die Stadt durchziehen (B80, B6, B100, L50, L159, Gimritzer Damm).

    Mit welchem Recht wird eigentlich immer verlangt, dass sich der Bürger anzupassen hat. Ist es nicht die Aufgabe des Stadtrates die Interessen seiner ihn Gewählten zu vertreten? Wenn schon mehr Individualisierung, dann besseren ÖPNV, bessere Infrastruktur, mehr Ausgaben für den Bürger und weniger halbseidener Subventionen.

    Es ist immer die Frage, wessen Interessen vertreten werden. Es ist in deinem Interesse aufgrund deiner Arbeit, schnell durch die Stadt zu kommen. Es ist nicht im Interesse der Anwohner der Durchfahrtstraßen, dass du dort täglich mit dem PKW mit 55 km/h vorbeifährst, weil du Lärm und Dreck verursachst. Oder: Jeder möchte gerne kostenlos parken, ärgert sich dann aber darüber, dass man nie einen Parkplatz findet, was zu Parkplatzsuchverkehr führt, und die Lärm- und Dreckbelastung für die Anwohner wiederum erhöht.

    Dann bin auch ich bereit, viel weniger mit dem Auto zu fahren und mehr mein Fahrrad und den ÖPNV zu nutzen. Ich bin nicht beratungsresistent, aber ich kann es nicht hören, wenn einige immer den Autoverkehr auf teufel komm raus verteufeln, nur Fahrrad, ÖPNV und alle Straßen zurückbauen möchten und selbst sich nicht in die Lage der Nur-Eine-Person-im-Auto-Fahrer versetzen zu wollen!

    Im vorliegenden Fall ging es ja nicht um Rückbau, sondern um einen weiteren Ausbau durch die Brücke. Bei dir ist das sogar – gesetzt den Fall, du wohnst nördlich der Brücke – vorteilhaft, weil dadurch ein Nadelöhr erweitert würde, was die Durchfahrt durch Halle attraktiver macht.

    Im übrigen bin ich zumindest nicht gegen jeden Ausbau von Straßen: Die Fertigstellung der Osttangente und einen Weiterbau der A143 würde ich begrüßen.

    #129533

    <div class=“d4p-bbt-quote-title“>Bene schrieb:</div>
    Zukunftsträchtige Städte setzen schon längst auf Beschränkungen des KFZ-Verkehrs. Nach Paris kommen bald nur noch Lieferanten und Anwohner, in Frankfurt oder München ist in der Innenstadt mit dem Auto auch nichts zu gewinnen.

    Wie stark ist denn der Autoverkehr in der halleschen Innenstadt? *staun*
    Und in Paris warst du offenbar noch nicht, sonst würdest du nicht solchen Unsinn verbreiten.

    Hierzu nur kurz: In Paris wurden bereits 2010 nur 12% der Wege mit dem Kraftfahrzeug zurückgelegt. (Quelle) In Halle sind es 37%, was auch für eine Stadt dieser Größe ein sehr hoher Anteil ist. (Quelle)

    #129537

    Im vorliegenden Fall ging es ja nicht um Rückbau, sondern um einen weiteren Ausbau durch die Brücke.

    Falsch! Es soll von vier Spuren auf zwei Spuren zurückgebaut werden.
    „Mehr noch, die Straßenbahn soll ein abgetrenntes Gleisbett bekommen – eine Forderung im Rahmen des Bundes-Förderprogramms „Stadtbahn“. Die Straße würde bei dieser Variante in diesem Bereich definitiv nur noch einspurig. “
    https://hallespektrum.de/nachrichten/umwelt-verkehr/stadtverwaltung-merseburger-strasse-nur-noch-einspurig-noetig/89875/

    #129538

    Einige Hallenser haben schon lange das Maß für normalen Verkehr verloren. Die Politik ist nicht dazu da, rasenden Proleten den Durchflug durch die Stadt in Rekordzeit zu ermöglichen.

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