Startseite Foren Halle (Saale) Stadtrat: Halle soll zur Fairtrade-Stadt werden

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  • #116009

    Hier geht‘ s nicht um Welt verbessern, sondern um die logische Folge eines bereits eingeschlagenen Weges. Der Antrag war bereits im Mai im Rat und wurde in den Ausschuss verwiesen. Nun liegt er wieder vor und soll beschlossen werden. Mir persönlich liegt sehr viel daran ihn nicht noch eine Runde irgendwo drehen zu lassen, so dass wir uns wieder irgendwo damit auseinandersetzen müssen. Ein zügiges Vorankommen sichert freie Kapazitäten um sich auch den anderen Dingen widmen zu können.

    Zum Thema: Den Weg einzuschlagen sich um das FairTrade Siegel zu bemühen tut niemanden weh und niemand wird gezwungen die Produkte zu vertreiben oder zu konsumieren. Es liegt an jedem einzelnen das für sich zu entscheiden. Den Weg einzuschlagen führt auf eine Initiative mehrere Akteure zurück, die diesen Prozess angestoßen haben. Die Personen kommen dabei aus ganz unterschiedlichen kreisen. Um den Prozess weiterzuführen sieht die Kampagne vor , dass eine Beschluss herbeigeführt werden muss und auf diesem Weg befinden wir uns nun.. Neben dem, dass rund 200 Städte bereits dieses Siegel haben und Halle sich da in guter Gesellschaft befindet, ist dieser Beschluss auch ein positives Signal in die Gesellschaft. Nebenbei ist dieser Weg ein Stück weit lokale Wirtschaftsförderung. Bei fair Trade Produkten ist ein Wachstum von 23% zu verzeichnen, Tendenz steigend. Viel Geschäfte führten bereits fair Trade Produkte und viel Cafés schenke fair gehandelten Kaffee aus. Trägt die Stadt den Namen FairTrade Town werden diese Einrichtungen in ihrem handeln unterstützt, andere ziehen nach und mehr und mehr finden fair gehandelte Produkte den Weg in die Regale. Ja, es kann sein, dass dadurch die Welt ein klein wenig verbessert wird – Aber wäre dass denn so schlimm ?

    #116013

    Nun liegt er wieder vor und soll beschlossen werden.

    Das mit dem Kaffee kommt in meine Sammlung für die fiktive Stadtratssitzung.

    Lieb wäre mir noch, wenn er in verschiedene Ausschüsse verwiesen würde.
    Ich denke, zumindest müsste er im Finanzausschuss (höhere Kosten) und im Rechtsausschuss (Wettbewerb) behandelt werden.

    Ein zügiges Vorankommen sichert frei Kapazitäten und sich auch den anderen Dingen widmen zu können.

    Lassen wir doch den Abend mit einem Schmunzeln ausklingen.

    #116014

    An der Rechtschreibung solltest Du aber noch arbeiten, lieber Wolfgang… damit das eine richtig gute Werbung wird…

    #116037

    Ich arbeite daran

    #116046

    Ich teile die durchaus ehrenwerte Überzeugung von Wolfgang nicht, wenn Produkte gleichwertig sind, werden sich die meisten Menschen für das billigere Produkt entscheiden. Diejenigen, die das aus Überzeugung nicht tun, fallen zahlenmäßig nicht ins Gewicht, sodaß sich durch solche Kampagnen wenig bis nichts ändern wird.

    #116062

    Für mich liest sich das wie ein abstraktes Pamphlet – gültig für jede Stadt – übersetzt ins Deutsche mit Google Translate. Daher der holprige Stil.
    Was solls – zur (selbst ernannten) Kulturhauptstadt, dem vergeblichen Kampf um die grünste (seit wann gibts Steigerung von Farben?) Stadt Deutschlands nun noch das krampfhafte Bemühen um den salbungsvollen Titel Fair Trade Town. Die Welt wird uns zu Füßen liegen.

    #116072

    Ich gebe zu bedenken, dass man allein wegen des Titels – also nur aus Gründen des Marketings – definitiv nicht teilnehmen sollte. Es müsste auch eine Verhaltensänderung um 180 Grad einsetzen.

    Das ist so ähnlich wie bei vielen Kommunen, die sich zB vom Rechtsextremismus durch irgendeinen Titel abgrenzen wollen. Aber nicht etwa deshalb, weil sie mehr gegen die Ursachen tun wollen, sondern weil die eigentliche Motivation das Marketing ist, weil es ja sonst den Ruf der Kommunen über die Grenzen hinaus ruiniert.

    #116075

    Main Vorschlag: Die Stadträte ziehen vor der Abstimmung alle Hemden und Schlüpper aus Bangladesch, Pakistan und China aus. So kann man den nackten Tatsachen des freien Handels ins Auge schauen. Nach der Abstimmung darf das Feigenblatt Fairtrade vorgehalten werden.

    #116084

    Es wäre zwar hilfreich zu erfahren was die Stadt konkret (Einkaufsverhalten?) im Sinne von Fairtrade ändern soll aber wenn ich hier die Kommentare lese frage ich mich schon was gegen Fairtrade sprechen soll:

    – der Mensch kauft sowieso nur das Billigere (bei dem Umsatzwachstum unter dem Label muss man erst mal auf so eine Aussage kommen)
    – an anderer Stelle sind „wir“ sowieso ungerecht deshalb bringt es nichts wenn „wir“ derzeit nur 1 Mio. Kleinbauern unterstützen
    – Fairtrade ist Feigenblatt … für den der Fairtrade wirklich umsetzt?

    #116087

    Verkürze nicht meine Aussage:
    Ich habe nicht geschrieben, dass die Menschen immer das Biligere kaufen, sondern wenn Produkte gleichwertig sind, werden sich die meisten Menschen für das billigere Produkt entscheiden.
    Ich habe auch nichts gegen Fair Trade, aber ich halte nichts von solchen Bekenntnissen wie Fair-Trade-Stadt, die bringen gar nichts, werden schnell vergessen und bald wird eine „neue Sau durchs Dorf getrieben“.

    #116089
    #116090

    Ein zügiges Vorankommen sichert freie Kapazitäten um sich auch den anderen Dingen widmen zu können.

    Das Argument überzeugt mich.
    Ich stimme für Fairtrade.
    Hurra!

    #116104

    Nun @wolli, Du wirst Du den Tenor des Threads wohl auch selbst bemerken können. Da Du ja selbst verlangst nicht verkürzt zu werden solltest Du bemerkt haben das ich nicht nach Titeln sondern konkretem Handeln -> Einkaufsverhalten gefragt habe. Titel interessieren da gar nicht sondern z.B. der Umsatz im Eine-Welt Laden in Halle welcher übrigens in einer schöneres Geschäft umgezogen ist. Da es hier speziell um Lebensmittel geht, einfach mal diese „Karte“ anschauen: http://i.huffpost.com/gen/1897670/thumbs/o-OXFAM-facebook.jpg

    Das sind die Konzerne die alle Fäden in der Hand haben.

    #116111

    Mit Fairtrade bauen geschickte Marketingexperten eine hochpreisige Handelsmarke auf und verdienen an Fördergeldern und Zertifizierungen. Die Konsumenten können sich gerne gegen McDonald und für Fairtrade entscheiden. Warum müssen da die Kommunen hinterher hoppeln?

    #116115

    Die Stadt als Unternehmen betrachtet dürfte so ziemlich das größte Einkaufsvolumen in der Region haben. Warum Du aber etwas fragst wo die Antwort schon geschrieben steht und dann etwas behauptest was Du offensichtlich gar nicht selbst überprüft hast (hochpreisigen Kaffe z.B. bekommt man sicher nicht unter dem Fairtrade Label) kann ich allerdings nicht beantworten.

    #116213

    Hab ichs nicht vorausgesagt: Der Antrag wurde mit großer Mehrheit beschlossen.

    #116247

    Da werden wieder ein paar Kaffebauern mehr hungern müssen, wenn es nach dieser Meldung geht:

    http://fairerhandel-aktuell.de/2011/05/18/aktuelle-studie-problematisiert-die-fairtrade-zertifizierung-fur-kaffee-bauern/

    Ich hätte die Kosten für die Zertifizierung erfahren, Google hat mir leider nicht geholfen. Ich denke auch, das der Mister Fairtrade Dieter Overath einen tollen Marketingcoup gelandet hat.

    #116285

    Anonym

    @adiop
    hallorke hat (aus diesem grund) kein fairtrade-siegel.

    Der Kaffee wird in Leipzig geröstet. Der Kaffee ist biologisch angebaut und fair produziert. Auf der Kaffeetüte steht allerdings kein Fairtrade-Siegel, sondern er ist vom Weltladen-Dachverband zertifiziert (dies ist eine Möglichkeit für kleinere Erzeuger, fair gehandelte Produkte zu vermarkten, ohne den doch nicht unerheblichen Preis für die Fairtrade-Siegelung zu bezahlen).
    http://www.fairtrade-halle.de/index.php/fairer-staedtekaffee.html

    #116293

    „Eine offizielle Einführung des fairen Städtekaffees ist im November-Stadtrat geplant.“

    Großes Hallorketrinken in der Sitzungspause oder wie?

    #116305

    Dass die Stadt Halle mit dem jüngsten Stadtratsbeschluss kostenlose Werbung für ein profitträchtiges Unternehmen macht, ist ein Armutszeugnis.

    #116325

    Aber, aber, dafür gibt es doch den grünen strategischen Berater, das wirst du doch jetzt nicht kleinreden wollen. Bei Altpapier sind wir auch schon Spitze. Der Aufschwung ist da!

    #116344

    Über den Kaffee darf ich zu Hause nicht bestimmen, aber ich habe mal eine Kontrolle im Küchenschrank gemacht: wir trinken z.Zt. Kaffee der Marke „Privat“ von Tschibo für 6,99 Euro(!) das Pfund. Auf der Tüte steht, dass dieser Kaffee biologisch angebaut wurde und von kleinen Kaffeebauern stammt. Naja, wers glaubt…

    #116359

    Wenn das so weitergeht, dann wird bestimmt bald gefordert, daß aufm Weihnachtsmarkt auch alles Fairtrade und Co gehandelt werden sollte und ja um Gottes Willen nichts anderes als Glühlorke ausgeschenkt werden darf…

    #116360

    Na wenns doch aber dem Weltfrieden dient!

    #117055

    Noch fairtrader wäre es, wie in der Nachkriegszeit Eichelkaffee (richtiger: Eichellorke) zu trinken und auch selbst herzustellen. Kann man Eichelkaffeepulver in Halle kaufen?

    Handlungsanleitungen zur Selbstherstellung gibt es hier:

    http://www.rezeptewiki.org/wiki/Eichelkaffee

    http://www.survivalgate.de/eichelkaffee/

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