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- Dieses Thema hat 52 Antworten und 19 Teilnehmer, und wurde zuletzt aktualisiert vor 3 Jahren, 7 Monaten von Clemens.
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21. August 2020 um 12:51 Uhr #380409
Im derzeitigen journalistischen Sommerloch bläst die MZ die Forderung eines jugendlichen Heißsporns mit Migrationshintergrund, das Gasthaus „Zum Mohr“ umzubenennen, zu einem ganzseitigen Artikel auf. Und natürlich wurde auch der SPD-Vorzeige – MdB mit Migrationshintergrund, Karamba Diaby, um seine Meinung gebeten.
Die hätten mal lieber mich fragen sollen. Dem Eigentümer des Gasthauses, Gunnar Schad, habe ich schon meine Meinung geschrieben, demnächst geht es mit Freunden zum Solitdaritätsbier in den Mohr.21. August 2020 um 15:59 Uhr #380438Von Gunnar Schad aus dem Gasthaus zum Mohr bekam ich eben folgende email:
„wir danken für Ihre Nachricht.
Am heutigen Tag haben wir sehr viele Anrufe erhalten, von Gästen mit den selben Worten.
Die MZ rief uns auch gerade an, dass sich so viele Hallenser gemeldet haben,
eine Umbenennung auf keinen Fall in Frage kommt…….
Wir freuen uns auf Ihren Besuch, wünschen Ihnen ein schönes Wochenende.
Mit freundlichen GrüßenGunnar und Michaela Schad“
21. August 2020 um 16:23 Uhr #380439Würde nicht „Zum Moor“ reichen? Etwas Moorschlamm hätte ich noch.
21. August 2020 um 16:27 Uhr #380440In Zeiten von Corona und Wirtschaftskrise sollte die MZ eigentlich andere aktuelle Probleme bearbeiten.Leider gibt es immer noch Bürger welche Zigeunersoße und Begriffe wie Mohr oder die Umbennennung von Straßen und Plätze als derzeitige Hauptaufgaben sehen.
Ich hoffe das die Familie Schad sich nicht den Linksradikalen Druck beugt und die Tradionsgastätte ihren Namen behält.21. August 2020 um 16:31 Uhr #380441Sorry Tradionsgaststätte meine ich.
21. August 2020 um 17:49 Uhr #380445Die SPD ist im Schlepptau von SPD-MdB Diaby dran, auf dem Umbenennungszug aufzuspringen, um sich der 5-%-Hürde zu nähern.
21. August 2020 um 18:52 Uhr #380451Diese unsinnige Aktion Namen „Zum Mohren“ für Gaststätten, Apotheken, Straßen (Berlin)verbieten zu wollen ist …
Für mich ist es ein Anlass, sie zu besuchen.
Parteien, die solche Aktionen unterstützen, verlieren meine Stimme; vielleicht nicht nur meine.21. August 2020 um 19:16 Uhr #380453Deine Stimme hatten sie dem Anschein nach noch nie.
Den aktuellen Umbenennungskreuzzug finde ich daneben.21. August 2020 um 19:34 Uhr #380455Die vorherige Besitzerin hieß übrigens Mohr. Im Telefonbuch stehen einige mit dem Namen Mohr.
21. August 2020 um 19:44 Uhr #380456Cata, du irrst.
Aber meine Stimmvergabe liegt an einigen Politikwechseln der SPD der letzten Jahre
21. August 2020 um 20:41 Uhr #380457Die vorherige Besitzerin hieß übrigens Mohr. Im Telefonbuch stehen einige mit dem Namen Mohr.
Das ist nun tragisch, da muss sie ihren Namen ändern lassen.
21. August 2020 um 20:48 Uhr #380458Sie wohnt in den USA bei ihrer Tochter. Dort heißt sie jetzt Moore.
21. August 2020 um 21:21 Uhr #380459Oder sie nennen sich „Gasthof no more Zum Mohr“
21. August 2020 um 21:49 Uhr #380460Der ist schön 🙂
Aber mal im Ernst: „Mohr“ ist eine historische Bezeichnung, die in den überwiegenden Fällen nicht abwertend gemeint war. Sie leitet sich vom griechischen „Mavros“ her, ging dann beispielsweise auch auf den heiligen Mauritius über, der nach der Heiligenlede eben ein früh christianisierter Nordafrikaner war. So kam auch die Moritzkirche und die Moritzburg zu ihrem Namen.
Eine negative Konnotation hatte der Begriff in Christentum nicht.
21. August 2020 um 22:26 Uhr #38046521. August 2020 um 23:00 Uhr #380468Karl Marx hatte auch den Spitznamen „Mohr“
22. August 2020 um 00:09 Uhr #380470Und was wird mit Karl und Franz Mohr aus Schillers Räubern?
22. August 2020 um 01:24 Uhr #380471Mit anderen Worten: ein „mohralisches“ Sommerloch ohne ernstzunehenden Hintergrund.
Im Detail kann man sicher diskutieren. Z.B. das Stadtwappen von Coburg. Wenn bei Neugestaltungen der ehrwürdige Mohrenkopf (also der Hl. Mauritius) unwürdig „karnevalistisch“ überzeichnet dargestellt wird.Aber gerade wir in Sachsen-Anhalt sollten uns den identitätsstiftenden Schutzheiligen Mauritius nicht wegnehmen lassen, nur weil er schwarz war.
22. August 2020 um 10:16 Uhr #380473Frau Mohr ist übrigens 2011 gestorben.
Die Geschichte des Mohrensaala ist interessant:22. August 2020 um 15:01 Uhr #380479Bericht über das Gasthaus zum Mohrenkopf in Kiel (SZ):
Rassismus…
Ein deutsches Pärchen geht in ein Restaurant in Kiel und setzt sich zunächst an den Tresen. Andrew Onuegbu, gebürtig aus Nigeria/Biafra ist kurz aus der Küche gekommen, um sich ein Getränk zu holen. Er wird sofort von dem Pärchen in scharfem Ton angesprochen, warum er bei einem Faschisten arbeiten würde. Er solle sofort den Chef holen.
Onuegbu riecht den Braten, geht zurück in die Küche und kommt nach einiger Zeit wieder heraus. Er fragt die beiden, was sie denn wollten? Sie sagen erneut, dass er den Chef holen solle. Er darauf: „Ich bin der Chef, was kann ich für euch tun“. Sie sagen, dass der Name des Restaurants sofort geändert werden müsse, der sei rassistisch. Onuegbu erklärt den beiden ruhig, dass das ein Vorurteil sei, und mit Rassismus nichts zu tun habe – genauso wenig die Bezeichnung Neger was einfach schwarz heiße (vom lateinischen „niger“), und nur mit zwei gg gesprochen, ein Schimpfwort.
Und Mohr stamme von Mauren, von den Römern und Griechen für Bewohner Nordafrikas verwendet (Bewohner von Mauretanien). Mohren galten als gute Köche, was ihn zur Namensgebung seines Restaurants inspiriert hätte.
Was Rassismus anbelangt, so seien sie die Rassisten, weil sie in ihm unmöglich den Chef eines Restaurants-, sondern nur als Kuli in der Küche sehen konnten.22. August 2020 um 16:11 Uhr #380481Was sagt der CDU Vorzeige Rechtsaußen Christoph Bernstiel dazu?
22. August 2020 um 17:47 Uhr #380491Wenn die Auszeichnung „Mohr“ mit gutem Essen in Verbindung gebracht wird, dann muss sich an der Küche aber noch was ändern, um dem Anspruch gerecht zu werden:
22. August 2020 um 17:47 Uhr #380492Wenn die Auszeichnung „Mohr“ mit gutem Essen in Verbindung gebracht wird, dann muss sich an der Küche aber noch was ändern, um dem Anspruch gerecht zu werden:
22. August 2020 um 18:05 Uhr #380493Die vorherige Besitzerin hieß übrigens Mohr. Im Telefonbuch stehen einige mit dem Namen Mohr.
Das ist nun tragisch, da muss sie ihren Namen ändern lassen.
Das kann sie leider nicht mehr, da sie schon ein paar Jahre nicht mehr lebt. War mal eine Mitschülerin von mir in der Grundschule „Wittekind“.
22. August 2020 um 19:10 Uhr #380494Früher hatte der Mohr einen wunderschönen Garten, und es gab leckere Ochsenzunge in Madeirasosse.
Manche Leute haben Vorurteile gegenüber Mohren, ich habe eins gegenüber Gasthöfen, die von einem Schad geführt werden, nämlich dass sie ziemlich durchschnittlich sind. -
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