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hei-wu.
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23. Juli 2013 um 16:29 Uhr #57142
@roshi: Nein, das ist so nicht korrekt. Alles Wasser, das in den See hineinströmt, wurde bis dato immer schon herausgepumpt – in die Reide. Ob Hochwasser war oder nicht. Der Osendorfer hat eher eine Art unterirdischer (8m unter Grundwasserpegel), ungeplanter Hochwasserpolder gespielt. Soll er diese Aufgabe auch künftig erfüllen, müssten die dortigen Gebäude an entsprechend höhere Stelle umgesiedelt werden und die Böschungen müssten wechselnde Wasserstände abkönnen. Das ist sehr kompliziert!
23. Juli 2013 um 16:38 Uhr #57147Hochwasser benötigt mehrere Tage um ins Grundwasser einzudringen, und wenn das Wasser den Grundwasserspiegel erhöht, dann ist das Hochwasser meistens schon vorbei.
Wenn der Osendorfer See irgendetwas an einer Hochwasserlage verbessern, indem er Wasser aufnehmen würde, dann müsste der Damm weg und es müsste eine offene Verbindung zwischen Reide und See geben, wie das am Hufeisensee ist, dessen Standsicherheit wie der des Osendorfer bis heute nicht gesichert ist.
Was man jetzt macht, ist einfach festhalten am Status Quo unter Einsatz von viel Geld um eine Kanu Strecke und Freizeiteinrichtung schnell wieder herzurichten, und die Hoffnung das ein nächstes Hochwasser erst wieder in 40 Jahren kommt.
23. Juli 2013 um 16:47 Uhr #57149@roshi – Hochwasser in nicht standgesicherten Tagebaurestlöchern ist ein großes Stabilitätsproblem (Bseispiel Nachterstedt)! Die Ertüchtigung als Polder wäre extrem aufwändig! Unklar ist mir allerdings, warum man es jetzt nicht wie empfohlen macht, wenn man schon ran muss an die Böschungen. Aber auch dann – nach Einstellung des natürlichen Wasserspiegels – wäre eine Hochwasserschutzfunktion sicher ausgeschlossen.
24. Juli 2013 um 09:39 Uhr #57287@roshi: in deiner variante könnte aber nur das Wasser rein in den See. Aber nicht wieder raus…
24. Juli 2013 um 13:04 Uhr #57335@Enrico,
nach der von @Ayo und @Roshi vorgeschlagenen Variante bräuchte das Wasser zunächst nur einmal zur Stabilisierung der Böschungen ausgepumpt werden und der See würde dann als „ungeplanter Hochwasserpolder“ fungieren. Dann müßten die Gebäude auf Geländeniveau gebaut und sich der Kanu-Club auf wechselnde Wasserstände mittels Ponton-Start- und Zieleinrichtungen einstellen.24. Juli 2013 um 14:43 Uhr #57350Klingt, als sollte man das wirklich mit in Betracht ziehen. Ob es den dafür nötigen Aufwand wert ist, wird man sehen. Aber erst mal muss das Wasser wieder raus, sonst bleibt der See gesperrt.
28. Juli 2013 um 23:29 Uhr #58782Sind die vorhandenen Pumpen bzw. ist die Pumpe abgesoffen und muß eine neue Pumpe installiert werden?
28. Juli 2013 um 23:44 Uhr #58789ja, die vorhandenen Pumpen stehen unter Wasser.
21. August 2013 um 11:13 Uhr #62554nun – auch hiermit befasst. In den Nachrichten der vergangenen Jahre war mir wohl bewußt geworden, dass die Strasse am Tagebau immer wieder wegen Hochwasser gesperrt war.
Und erstaunt bin ich – lt Hochwasserbericht der Stadt zum Reidehochwasser 2010 auch für dieses Bächlein ist der LHW zuständig.
nichts mehr weiter zu sagen. Das Landesamt für Umwelt muss einfach diesem „Betrieb“ mal Beine machen!
Interessant die Geschichte der Reide….
http://de.wikipedia.org/wiki/Reide_%28Wei%C3%9Fe_Elster%29
hier hilft nur eins- Änderung des Abpump-Zieles in die Weiße Elster. Hebewerk über einen Damm, dass kein Rückstau erfolgen kann. Aber trotzdem bleibe ich bei meiner Meinung, dass eine Dauerhafte Absenkung eines Sees unter den Grundwasserspiegel langfristig keine Lösung ist.
21. August 2013 um 11:51 Uhr #62561Genau, unser OB ist doch für nachhaltige Lösungen, hier weicht er eindeutig davon ab.
21. August 2013 um 15:09 Uhr #62608@Wolli,
genau,du hast es erfaßt und den Bogen schon zu Halle-Neustadt gezogen. Hier soll in Kleinformat mit dem Dauerabpumpen und dem Dammbau zur Reide etwas Ähnliches sanktioniert werden.
Ich frage mich nur, warum sich die Stadt hier wieder in Angelegenheiten des Landes reinhängt und Ausschreibungen auslöst ohne damit in den Vergabeausschuss zu gehen.
Was soll eigentlich die Ausschreibung beinhalten?
Ein neues Pumpenhaus, welches zunächst in der Woche gemäß Auflage des Bergamtes nur 10 cm abpumpen darf und damit fast ein ganzes Jahr benötigen würde, um auf den
usprünglichen Wasserstand zu kommen und etwa noch ein neuer hochwassersicherer Deich zur Reide, um eine zukünftige Flutung des Osendorfer Sees zu verhindern?21. August 2013 um 15:41 Uhr #62615
Anonym@Kenno Ist es möglich, dass die Stadt diese Aufgabe vom Land übernommen hat? Landesverwaltungsamt musste doch zustimmen, MZ 23.07.“Pumpen sollen Wasserspiegel senken“.
Unterhalb 150.000 € muss der Ausschuss wohl nicht angerufen werden.21. August 2013 um 18:12 Uhr #62637@ilmenau1967,
nach den Unstimmigkeiten am Gimritzer Damm glaube ich bald nichts mehr.Der vom Land beauftragte Bergbausanierer LMBV soll wohl jetzt auch wieder mit drinn hängen.22. August 2013 um 11:11 Uhr #62714Mir ist es egal, wer denn da nun alles mit drin hängt. Das Gebiet des Osendorfer Sees ist nun mal inmitten des Talgrundwasserleiters der sich von Reideburg bis zur Weißen Elster östlich von Halle befindet. (auf Umweltatlas Halle zu sehen) Dort haben Bebauungen nichts zu suchen. Also sollte die Stadt hier wenigstens mal Nägel mit Köpfen machen und die betroffenen Einrichtungen an einem anderen Ort platzieren. Es heißt: Wenn der Osendorfer See auf Grundwasserspiegelniveau voll läuft werden die Randgebiete dadurch brüchig / unsicher.
In der Auswertung der Ursachenforschung Nachterstedt, die im Juni kam war genau das Gegenteil angegeben. Der höhere Grundwasserspiegel hat massive Ausspülungen in den See erzeugt und den Erdrutsch verursacht. Wenn also laufend Grundwasser in den See läuft kann je nach Bodenart das hier auch passieren.Wassersportvereine haben nun mal das Problem vom Hochwasser getroffen zu werden, aber wenn sie das „einplanen“ kann man auch so bauen, dass die Einrichtungen über der bekannten Hochwasserhöchstmarke liegen. In anderen Städten habe ich es gesehen, dass die Häuschen eben auf Stahlgerüste mit Treppenzugang gebaut sind.
22. August 2013 um 12:33 Uhr #62728@martinv,
so einfach ist kein Vergleich mit der Serienrutschung in Nachterstedt zu ziehen.
Problematisch ist das ungesteuerte Fluten und Abpumpen von Tagebaurestlöchern, vorallem wenn tiefe Grundwasserleiter, wie am Concordiasee die GWL 62 und 72, die unterhalb des Seewasserspiegels eingetreten und Dünensandbereiche ausgespült haben.
Dies ist in Osendorf nicht der Fall, aber die Hochwasserflutung war ungesteuert und plötzlich. Dies könnte Böschungsrutschungen verursachen, weil diese nicht den Vorschriften (Böschungsneigungswinkel) entsprechen.
Umgedreht darf das geplante Abpumpen auch nicht ungesteuert erfolgen, weshalb unter Kontrolle nur 10 cm/Woche vom Bergamt festgelegt worden sind.
Nach dem Abpumpen (ca. 1 1/2 Jahre)dürfte entsprechend den Erfahrungen mit Gutachten in den Fällen Nachterstedt und Geiseltalsee noch immer keine Freigabe des Osendorfer Sees zu erwarten sein. Dies kann noch weitere Jahre dauern und man sollte sich nach meiner Meinung noch einmal gründlich überlegen, ob der jetzt eingeschlagene Weg aus gesamtwirtschaftlichen Gründen vertretbar ist.22. August 2013 um 17:36 Uhr #62791@kenno
o.k. danke – bleibt dennoch gesperrtes Gebiet = genereller und nciht nur zeitweiliger Umzug des Kanuclubs notwendig.12. September 2013 um 22:58 Uhr #66433Jetzt heißt es also pumpen, pumpen, pumpen in alle Ewigkeit, aber das wird woanders auch gemacht, im Ruhrgebiet kostet das 100 Millionen Euro pro Jahr.
“ Mit rund 70 MW Anschlussleitung ist das Pumpen des Grubenwassers überaus energieintensiv. Rund 100 Millionen Euro werden jedes Jahr an der Ruhr für die Wasserhaltung ausgegeben. Und weil man die Pumpen „auf ewig“ betreiben muss, damit sich das salzhaltige und mit Nickelsulfat, Eisenoxiden und Mangan kontaminierte Grubenwasser nicht mit dem Grundwasser des Deckgebirges vermischt (und es unbrauchbar macht), werden diese Kosten bis zum Sankt-Nimmerleins-Tag anfallen. Man spricht daher von den Ewigkeitslasten des Steinkohlebergbaus.“
12. September 2013 um 23:29 Uhr #66434Die Aussage des Baudezernenten Uwe Stäglin nach dem nunmehr erteilten Zuschlag zum Abpumpen des Osendorfer Sees sind widersprüchlich.
Einerseits soll der ursprüngliche Seewasserstand möglichst schnell in wenigen Monaten wieder erreicht werden. Man will dazu nach dem Erreichen des gefluteten Pumpenhauses auch die dortigen Pumpen mit einsetzen.
Andererseits besteht aber die Auflage des Bergamtes, das Abpumpen auf maximal 10 cm pro Woche gesteuert und unbedingt kontrolliert durchzuführen.
Bei 5 Meter Absenkung wären das aber 50 Wochen und damit fast 1 Jahr.
Ein Abweichen von dieser Zeitschiene kann schwerwiegende Folgen für die Standfestigkeit der Böschungen haben, weil ihnen Zeit zur Austrocknung gegeben werden muß!!!17. September 2014 um 19:31 Uhr #115264Wird die Lösung des Problems am Osendorfer See zu einem Faß ohne Boden?
Im Rahmen der bisher durchgeführten Leistungen zum Abpumpen des Seewasserspiegels um -5 m ( im Juni 2014 wurde ein Zwischenstand von -3 m erzielt) wurde zu Kontrollzwecken ein Wiederanstieg von 1,5 cm in zwei Tagen festgestellt. Die gegenwärtige „Absenkgeschwindigkeit“ liegt in Abstimmung mit dem Landesamt für Geologie und Bergwesen bei 10 cm/Woche. Ein Aussetzen der Pumpleistung oder ein Verschieben der Leistungsvergabe würde also zu einem Wiederanstieg des Seewasserspiegels und damit zur Verschärfung der Gefährdungssituation führen. Nach einer ersten Kostenschätzung war die Maßnahme ursprünglich auf rund 98.300 € geschätzt worden. Das Ausschreibungsergebnis fiel jedoch mit rd. 172 T € wesentlich höher aus.
Nunmehr war also der bereits genehmigte außerplanmäßige Ansatz um 73.600 € zu erhöhen. Dies wurde dem Fördermittelgeber unverzüglich mitgeteilt. Ein entsprechend aktualisierter, erhöhter Fördermittelbescheid liegt inzwischen über die volle Summe vor und so wurde gestern vom Finanzausschuß der überplanmäßige Finanzmehrbedarf genehmigt.
Bei kontinuierlichem weiteren Pumpen wird der benötigte Wasserstand planmäßig erst im Herbst dieses Jahres erreicht. Die Sportnutzung kann erst wieder erfolgen, wenn die Böschungssanierung als letzte dieser Maßnahmen erfolgreich abgeschlossen ist.20. September 2014 um 16:16 Uhr #115595Aus der Tatsache, dass bei einem kürzlichen Kontrollversuch nach dem Abstellen der Pumpen sich der Wasserstand im Osendorfer See innerhalb von 2 Tagen um 1,5 cm erhöht hat, bestätigen sich die Schlußfolgerungen, die von der Unteren Wasserbehörde der Stadt Halle in nachfolgendem Link gezogen wurden:
Dies bedeutet, dass mit dem zunehmenden Abpumpen der Wasserdruck auf die Böschungen ständig wächst und damit auch die Gefahr eines Erdrutsches analog Nachterstedt provoziert werden kann. Nicht umsonst hat das Landesbergamt die Abpumpgeschwindigkeit auf 10 cm pro Woche begrenzt.
Wenn im Herbst oder Frühjahr der ursprüngliche Seewasserspiegel wieder erreicht werden sollte, dann wird sich erst zeigen, welche Schäden die Hochwasserflutung angestellt hat und wie und mit welchen Mitteln eine Böschungssanierung erfolgen muß, um den See wieder freizugeben.
Da aber die Beantragung von Fluthilfemitteln bis zum Jahresende beendet sein muß, wurde dafür zunächst ein Schätzbetrag von ca.13 Mio € benannt, der keinerweise stimmen muß.
Auch wenn die Böschungen am Osendorfer See stabilisiert sein sollten, muß sich die Stadt im Klaren sein, dass zum Halten des für den Wassersport erforderlichen Seewasserstandes dauernde Pumpbetriebskosten analog der Brunnengalerie in Halle-Neustadt erforderlich sind.
Deshalb sollte sich die Stadt überlegen, ob sie diese Variante aus betriebswirtschaftlichen Gründen weiter verfolgen will oder doch die Vollflutung und Errichtung eines Hochwasserschutzdammes mit einem Siel zur Reide analog dem Hufeisensee realisieren will.20. September 2014 um 18:55 Uhr #115600Einen See auf Dauer durch Abpumpen mehrere Meter unter dem natürlichen Grundwasserspiegel zu halten, um da Kanusport zu betreiben, halte ich für unverantwortlich. Es ist doch ständig von Nachhaltigkeit die Rede, dieses Verfahren ist es jedenfalls nicht.
20. September 2014 um 20:02 Uhr #115607Da habt Ihr wohl recht.
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