Osendorfer See: ein zweites Nachterstedt droht
25. Juni 2013 | Vermischtes | Ein KommentarNach der Überflutung am Osendorfer See in Halle (Saale) ist die Gefahr für die Hänge extrem hoch. „Im Extremfall könnte sowas wie in Nachterstedt passieren“, sagte Steffen Johannemann von der Unteren Wasserbehörde am Dienstag. In Nachterstedt waren im Sommer 2009 Teile einer Siedlung in die Tiefe des Concordiasees gerissen worden und drei Menschen ums Leben gekommen.
Das ehemalige Bergbauloch werde seit 50 Jahren kontrolliert bei einem Wasserstand von 74m NN gehalten. Das sind 8 Meter niedriger als der Grundwasserspiegel. Durch das Extremhochwasser der Weißen Elster staute sich vor drei Wochen auf die Reide zurück. Nach einem Dammbruch floss von dort das Wasser direkt in den Osendorfer See, erhöhte den Wasserspiegel um fünf Meter. Die Böschungen seien aber für so einen Wasserstand nicht ausgelegt, so Johannemann in der Beigeordnetenkonferenz.
Derzeit gebe es zwei Möglichkeiten: zum einen den Ausgangszustand wieder herstellen. Dazu müssten allerdings zusätzliche Pumpen installiert werden, weil die jetzigen Anlagen – ebenso wie die Vereinsgebäude der drei den See nutzenden Clubs – unter Wasser stehen. Die zweite Variante sei, den See volllaufen zu lassen. Doch die Böschungen seien nicht sicher, es seien hierfür erhebliche Erdbewegungen nötig. „Und das kostet Geld.“ In vier Wochen solle es eine Vorlage für den Stadtrat geben, wie verfahren wird. Derzeit sei das Landesbergamt dabei, eine detaillierte Gefährdungssituation zu erarbeiten.
Die drei nutzenden Vereine sind übergangsweise am Hufeisensee untergekommen. Am Osendorfer See gilt ein Nutzungsverbot.
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