Startseite Foren Halle (Saale) Modernes Bauen im historischen Ensemble

Ansicht von 25 Beiträgen - 26 bis 50 (von insgesamt 66)
  • Autor
    Beiträge
  • #33915

    Zum Neubau der Bundeskulturstiftung kann man hinterher immer geteilter Meinung sein. Es hätte auch schlimmer kommen können, wenn der 3.Preisträger des Wettbewerbs, an dem der Architekt Kister (Händel-Karree und Kaufhofklotz) beteiligt war, zum Zuge gekommen wäre.
    Immerhin steckt hinter der Gitterfassade, die wohl nicht aus Kupfer besteht, eine nachhaltige und ökologische Bauweise und setzt in besonderer Weise auf energieeffiziente Technologien.
    Hierzu zählen Lüftungstruhen mit Wärmerückgewinnung, eine Dreischeibenverglasung, eine Photovoltaikanlage auf dem Dach sowie eine effiziente Dämmung des Neubaus.
    Der Primärenergieverbrauch des mit Fernwärme beheizten Gebäudes liegt 44% unter den Vorgaben der Energiesparverordnung von 2009.
    Im Frühjahr 2009 wurde für die Errichtung des Neubaus ein Architekturwettbewerb ausgeschrieben, an dem sich 160 Architekturbüros beteiligt haben. Ein Fachgremium wählte aus diesen Bewerbern 25 Büros aus, von denen 24 ihre Entwürfe (Planzeichnungen und Modelle) einreichten.
    Am 24. September 2009 tagte das Preisgericht bestehend aus den Fachpreisrichtern Prof. Donatella Fioretti (Berlin), Prof. Peter Kulka (Köln / Dresden), Alfred Nieuwenhuizen (Berlin), Silvia Schellenberg-Thaut (Leipzig), Volker Giezek (Dresden) und Maik Westhaus (Berlin) um drei Siegerentwürfe zu prämieren:

    1. Preis: Büro Dannheimer & Joos Architekten BDA München http://www.dannheimerjoos.de (15.000 Euro).
    2. Preis: Oberst & Kohlmayer GmbH Stuttgart http://www.kohlmayer-oberst-architekten.de (7.000 Euro).
    3. Preis: kister scheithauer gross Leipzig http://www.ksg-architekten.de (3.500 Euro).

    Alle 24 Entwürfe der Architekturbüros waren vom 2. bis 23. Oktober 2009 in einem temporären Ausstellungsraum in der Großen Ulrichstraße 20 im Zentrum Halles zu sehen.

    #33976

    Anonym

    Willkommen @hendrik, hier dein erster freigeschalteter Beitrag:

    Auch wenn es nur am Rande ist und nicht gänzlich in das Thema dieses Beitrags passt:

    Wer kennt denn die Gebäude tatsächlich (von Innen/Außen, Entwurfsideen (oder hat wenigstens darüber gelesen)) und weiß, was der Architekt genau damit erreichen wollte, über die hier geredet wird ?

    Weil nur dann kann man sich in meinen Augen auch eine Meinung darüber erlauben, ob die Architektur gut oder schlecht ist. Das ist etwas anderes, als zu sagen, es sieht hässlich aus.

    #34038

    ayo

    @hendrik Das haben wir doch oben schon mal gelesen: Nur wer ausgewiesenermaßen kompetent sei (Wer verteilt die Zeugnisse?), soll urteilen dürfen? Du möchtest einen Maulkorb für alle Nichtbefugten?

    Zur Wahl dürfen dann auch nur noch die, die die Politiker persönlich kennen, oder? Was für eine Art von Gesinnungspolizei schwebt Dir denn vor?

    #34039

    Anonym

    Ich habe bisher kaum positive Stimmen zu diesem Gebäude gehört. Wenn, dann immer mit der Einschränkung, daß es dort nicht hinpasst. Was nützt der beste erergetische Musterknabe wenn die Außenhaut nicht stimmt?

    #34040

    ayo

    @hei-wu: Zugehäkelt? Kann man so sehen. Beim Geschmack streiten sich die Geschmäcker. Man sollte (auch strittige) Gebäude wirken lassen und das eigene Urteil immer mal wieder überprüfen. Denn ein vermeintlich unangenehmer Eindruck kann sich auch als positiv erweisen.

    Das JURIDICUM muss ich wohl wirken lassen, das ist mir zu gesichtslos.
    Das MMZ ist eine äußerlich schmucke, wenn auch tragische, Sache. Auf das Grün bin ich geduldig gespannt.

    #34045

    Ich möchte die Aufmerksamkeit auf einen FAZ-Artikel lenken, der die „Unauffälligkeit“ „auffällig“ zum Ausdruck bringt.
    http://www.dannheimerjoos.de/fileadmin/user_upload/Presse/121103_FAZ-Unauffaellig-auffaellig_web.jpg
    Was die Schließung einer Baulücke in einem historischen Ensemble betrifft, so ist dies sehr modern gelungen, obwohl man um dieses Gebäude herumgehen kann.
    Der nachfolgende Link zu den Entwürfen der Architekten“Dannheimer&Loos.
    http://www.dannheimerjoos.de/projekte/kulturstiftung-halle-wettbewerb
    zeigt deutlich, worauf es diesen ankam.

    #34046

    @ayo: Du mußt schon lange warten, bis da was grün wird. Auf dem roten Turm fängt das grün gerade erst an den Stellen, wo das Wasser nicht so schnell abtrocknet, klangsam an, grün zu werden. Das Dach stammt aus den 1970er Jahren. Pauluskirche (1998): Fehlanzeige. Und beim MMZ mit senkrechten Kupferblechen: Never !
    Aber die Hoffnung stirbt zuletzt 🙂

    #34047

    @Hei-wu,
    vergiß es mit der „Patina“. Wie ich schon einmal erwähnte, dort wurde „Edelstahl“ eingesetzt!!!!

    #34054

    Sicher?

    #34086

    @Ayo:
    Mir ging es um etwas anderes, wie ich auch geschrieben haben:

    Jeder kann seine Meinung sagen, aber sofort zu urteilen, dass dieses oder jene Architektur schlecht ist, das finde ich nicht gerecht. Zumal dies meist von Leuten kommt, die das Gebäude vielleicht mal kurz von außen gesehen haben.

    Architektur ist wie viele anderes Sachen, subjektiv – daher gibt es auch nicht das Perfekte und jeder der sich damit auseinander setzt, wird dies auch merken bzw weiss das.

    Wir ging es darum, dass jeder sagen kann – mir gefällt das oder auch nicht – aber bitte nicht gleich von guter, gelungener (oder schlechter, häßlicher) Architektur sprechen.

    Und es gibt in Halle einiges, was, wenn man aufmerksam durch die Stadt geht, sicher zu guter Architektur zählt. Ob dies nun jederman gefällt ….

    Viele Grüße

    Hendrik

    #34095

    @Hendrik,
    wenn du das Innere der Bundeskulturstiftung kennenlernen willst und nicht bis zum nächsten Tag der offenen Tür warten willst, dann schau dir die auf der Homepage der Stiftung als auch der Architekten veröffentlichten Bilder und Videos an.
    Die Links dazu, die auch deine Fragen beantworten, stehen in meinen Beiträgen!!!

    #34100

    @Kenno:
    Mir ging es dabei nicht speziell um dieses Gebäude, sondern grundsätzlich.

    Im übrigen kenne ich dieses Gebäude von Innen 😉

    #34106

    @Hendrik,
    wenn das so ist, dann kannst Du dir ja auch zu dem Neubau der Kulturstiftung ein Urteil erlauben, ob die Architektur gut oder schlecht ist.

    #34131

    Ich finde es sehr gut das eine Diskussion zum Thema hier zustande kommt. Nur die genannten Beispiele für gute neue Architektur in der Stadt sind bisher etwas rar.

    #34139

    ayo

    @Kenno: MMZ – von „kupferner Oberfläche“ ist die Rede. Die Fassade wäre auch ausgesprochen untypisch für Edelstahl… es gibt auch ein Foto im Netz, auf dem die Platten noch kupfern glänzen. Aber vielleicht sollte man das gar nicht erwähnen – sonst nehmen die Kupferdiebe die Hütte auseinander.

    @Hendrik: So klingt das ehrlich ganz anders. Aber die Unterscheidung von: „Gefällt mir nicht!“ oder „Schrottarchitektur!“ halte ich für wenig ergiebig. Die Wortwahl macht den Braten nicht fett. Deinen Hinweis, man sollte sich mit kritischen Objekten auseinandersetzen und sie auch von innen kennenlernen, teile ich absolut!

    Die Absicht des Architekten zu kennen, halte ich dagegen für überflüssig. Wer Bauwerke nicht selbsterklärend entwerfen kann, sollte Bücher schreiben oder eine Texttafel zum Verständnis mitliefern… 😉

    #34140

    ayo

    @Nachrichtenticker: Dann halt Dich nicht zurück mit Vorschlägen.

    #34146

    Nicht gute Architektur finde ich das rote Gebäude in der LuWu, auf das man zufährt, wenn man aus der Carl-von-Ossietzky-Str. kommt.
    Ich finde den Uniplatz sehr gelungen mit dieser schönen Treppenanlage zum Audimax und mir gefällt auch die Moritzburg sehr gut. Gleiches gilt fürs Juridicum. Ich arbeite dort sehr gerne. Es hat etwas Luftiges,wohingegen ich mir die Bibliothek des geisteswissenschaftlichen Zentrums nicht als gelungen vorstellen kann. Zu sehr sieht es wie ein Würfel mit Schießschartenfenstern aus, wie das derzeit offenbar der letzte Schrei ist..Aber noch ist sie nicht fertig. Mal abwarten, was daraus wird.

    #34150

    @Ayo,
    ich wollte nur verhindern, dass die Fassade der Kulturstiftung in einem Atemzuge mit den anderen gleichzeitig genannten Fassaden hinsichtlich der Korrosion genannt wird.
    Genau genommen besteht die Gitterfassade der Stiftung aus mit weißer Farbe angestrichenem Edelstahl!!

    #35657

    @Kenno
    Um deine Frage zu beantworten, ob der Neubau der Kulturstiftung gute oder schlechte Architektur ist, bin ich der Meinung, dass es sich dabei um gute Architektur handelt. Ob sich aber das Konzept, dass die Architekten beim Entwurf verfolgten auch aufgeht, das wird sich erst bei der Nutzung zeigen. Die Idee, die Lücke nicht zu schließen, um so mehr Licht in den gesamten Innenraum zu bringen steht zwar ein wenig gegensätzlich zum Städtebau, aber ich denke es ist vertretbar. Ich persönlich hätte die Bebauung vermutlich jeweils bis an die Nachtbargebäude herangeführt, aber das wäre nur der erste Ansatz.

    Hier möchte ich aber auch noch klar sagen, dass mir das Gebäude aber trotz allem nicht gefällt und auch die Formensprache paßt meiner Meinung nach nicht zu dem historischem Umfeld, in dem gebaut wurde.

    @Ayo
    Ich denke doch, dass es einen Unterschied macht. Wie ich oben geschreiben habe, ist/kann die Architektur eines Gebäudes gut sein, aber mir muss es trotzdem nicht gefallen ;).
    Ich gebe dir natürlich Recht, dass man die Entwurfsideen des Architekten erkennen sollte, aber manchmal erscheinen Dinge in einem anderen Licht bzw. man versteht manches besser/anders, wenn man versteht, was der Architekt damit bezwecken wollte.

    @Winkus:
    Der Neubau in der LuWu ist von der Idee gut – möglichst alle relevanten Räume von der Straße weg auszurichten und auch im Inneren kaum Raum für Verkehrs- und Erschließungsflächen zu opfern. Ob das ganze gut gelungen ist, kann ich nicht sagen – kenne das Haus auch nur vom vorbei fahren. Gewöhnungsbedürftig ist sicherlich die Farbe 😉

    #35668

    ayo

    @Hendrik / Jetzt wird es anspruchsvoll! Ob das Forum da mithält, wage ich zu bezweifeln: „Die Architektur ist gut aber gefallen tut es nicht.“ Ich mache es mir einfacher und sage: Mir gefällt das von mal zu Mal besser (ich bin aufmerksamer seit dieser Diskussion). Im „Zugehäkelten“ (Kenno) setzen Beleuchtung und Schatten Akzente. Die Abstände sind eine spannende Frage. Ich nehme an, von innen ist das von Vorteil. Die Außenform wurde offenbar umso präziser an Nachbargebäude angeglichen. Gut!

    Neubau LuWu Vorbeifahren ist das beste was man dort machen kann. Ein dominanter dunkler Block, der der Straße das Treppenhaus zeigt. Gut vergittert und monoton beleuchtet. Immerhin haben sie einen Laden vorgesehen neben dem Adapter seines Öltanks. Als Ölplattform hätte das Teil eine brauchbare Figur gemacht.

    #35682

    @Ayo:
    Es wurde ja nach meiner Meinung gefrag ;).

    Architektur kann nunmal gut sein und muss nicht jedem gefallen – das war ja das was ich meinte: Es gehört viel mehr zu guter Architektur, als nur jedem zu gefallen.

    Zur LuWu: Über die Farbgestaltung kann man sicher streiten – der Rest ist im ersten Anschein gut gedacht – ob nun funktional müssen die Nutzer beurteilen. Allerdings verstehe ich nicht, warum bei diesem Gebäude nicht auf das äußere Erscheinungsbild der Nachtbarbebauung eingegangen werden musste – aber ich denke das werden wir nicht herausfinden. In Halle sind manche Entscheidungen, die Bauen betrifft nicht wirklich für mich nachvollziehbar …

    #35691

    Was soll die Fassade sonst zeigen, außer das Treppenhaus?
    Die LUWU ist stark befahren und laut, entsprechend kehrt das Gebäude der Strasse den Rücken zu. Das war um 1870 halt anders.

    #35710

    @hei-wu:
    Mir persönlich ging es um die Gliederung der Fassade – und die sah ja schon ein wenig anders aus als die Laubengänge beim Neubau 😉

    #35740

    ayo

    @Hendrik / Wer darf dann eigentlich entscheiden, ob Architektur gut oder schlecht ist, wenn das nichts mit Meinungsäußerung zu tun hat. Und wieso darfst du das?

    LuWu-Neubau: Vielerorts in der LuWu machen Läden und Bistros auf. Die Uni baut um die Ecke einen ganzen Campus und der Straßenabschnitt vor dem Neubau wird aller Voraussicht nach in Bälde eine Fußgängerzone. War der Block evt. fälschlicherweise für die Volkmannstraße geplant?

    #35837

    Ich möchte das Augenmerk auch auf eine wohl gelungene Symbiose zwischen Neubau und Sanierung von Altbau in der Rannischen Straße werfen.
    Hier erhielt kürzlich eine ganze Häuserzeile ein neues Antlitz durch Sanierung vorhandener Denkmale (Nr.3,5 und 9) sowie Neubau auf vorhandenen Lücken(Nr.4,7 und 8).
    Vor 4 Jahren hatte der jetzige Eigentümer aus Warendorf bei Münster diese Grundstücke sowie das Haus Nr.17 gekauft und gute 10 Mio € investiert.
    Auch die Denkmalpflege kam nicht zu kurz, denn am Haus Nr.3 wurde die historische Dachgestaltung mit einem gaubenbesetzten Mansarddach wieder hergestellt und desgleichen das künstlerisch wertvolle Portal aus der Barockzeit.
    Neben 40 Wohnungen sind hier auch mehrere Büro-und Gewerbeeinheiten sowie eine Tiefgarage unter dem Neubau-Doppelhaus Nr.7 und 8 entstanden (Letztes Bild).
    http://img7.imageshack.us/img7/173/sanierungneubaurannisch.jpg
    http://img801.imageshack.us/img801/173/sanierungneubaurannisch.jpg
    http://img526.imageshack.us/img526/6708/sam1096m.jpg
    http://img109.imageshack.us/img109/173/sanierungneubaurannisch.jpg
    Auch an dem 1570 erbauten Renaissancehaus (Nr.9), an dem vor gut 10 Jahren Sicherungs-und Erhaltungsmassnahmen durchgeführt worden waren, soll sich hier demnächst auch noch was tun

Ansicht von 25 Beiträgen - 26 bis 50 (von insgesamt 66)
  • Du musst angemeldet sein, um auf dieses Thema antworten zu können.