Startseite Foren Halle (Saale) Land genehmigt Deichbau am Gimritzer Damm

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  • #87736

    @Feldstudien,
    nachfolgend noch einige Bilder vom Hochwasser 2013:

    http://up.picr.de/17582861hc.jpg
    Straba- und Schwarze Brücke, 07.06.2013;12:16 Uhr

    http://up.picr.de/17582869gs.jpg
    Scharze Brücke allein, 07.06.2013; 12:13 Uhr

    http://up.picr.de/17582894is.jpg
    Mühlgrabenbrücke Süd, 07.06.2013; 12:17 Uhr

    http://up.picr.de/17583161uo.jpg,
    Kuh an der Giebichensteinbrücke, 04.06.2013; 13:48 Uhr

    http://up.picr.de/17583188jn.jpg
    Blick auf Talstraße, 04.06.2013; 13:56 Uhr

    #88019

    An @Kenno herzlichen Dank für die Bilder!

    @braegel Was haben die Menschen in der IG zu „meckern“. a) wohnen die meisten dieser Menschen in Häusern, die irgendwann im frühen 20. Jahrhundert gebaut wurden. Der Fluss ist seit dem immer wieder stückchenweise eingeengt worden oder auch mal ganz rasant mit dem Bau der Neustadt. Warum ist es so unverständlich, wenn sich diese Menschen jetzt für eine Beibehaltung des bestehenden Schutzes (= gegenwärtiger Deichverlauf) einsetzen? b) was den Sophienhafen betrifft: Dieser steht weit über der Deichkrone des heutigen Gimritzer Deiches. Es können alle hallischen Bürger in den Bebauungsplan 151 für den Sophienhafen schauen: Die obere Wasserbehörde selbst hat die Ausnahmegenehmigung für den Bebauungsplan erteilt, die Stadt hat das Projekt intensiv gefördert und die Stadträte haben mehrheitlich dafür gestimmt. Diese Häuser liegen auf einer Höhe von 8,00 m und darüber und vor dem Hochwasser 2013 hat man bei allen Verantwortlichen vernommen, dass sei hochwassersicher! Nur jetzt nach der Erfahrung 2013 sind die Menschen plötzlich „selbst schuld“. Es geht aber gar nicht um die Schuldfrage, sondern darum, wie denn mit den wenigen vorhandenen Möglichkeiten vernünftiger Hochwasserschutz betrieben werden kann. Eine Vorverlegung des Deiches zählt nicht dazu.

    #88020

    feldstudien: Wo erhöht sich denn durch die Vorverlegung des Deiches der Wasserstand laut Unterlagen des LHW um 4cm, generell oder räumlich begrenzt?

    #88022

    @fs

    Aber der Bau einer Flutmauer mit Durchlässen…

    Und sieh den Tatsachen ins Auge: The times they are achanging…

    #88029

    Und die Häuser standen auch schon Anfang des 20. Jahrhunderts im Flutgebiet. Und da reden wir noch nicht mal von den Hochwassern bei denen die Saale bis an die Kannte der Stadtmauer stand.
    Natürlich ist keiner Schuld. Man kann sich ja wohl darauf verlassen, dass wenn man im Hochwassergebiet (zwischen! der Saale) baut/renoviert keiner auf die blöde Idee kommt den Hochwasserschutz für den „sozialistischen Fehlbau“ zu erhöhen.
    Vielleicht sollten wir auch rechts der Saale mehr Retentionsräume schaffen, damit man „in“ der Saale besser wohnt…

    #88128

    Da gab es so einen schönen Kommentar zur Hochstraße, man solle doch besser die Franckeschen Stiftungen abreißen. Passt wunderbar zu Dir, @Nixidee.

    #88167

    Da ich den Kommentar für reine Satire halte, kann ich damit ganz gut leben.

    Aber wütet ruhig weiter über den Fehlbau vor ~60 Jahren und beruft euch darauf, dass z.B. beim Gut mal ein paar Stallungen standen als an Neustadt noch nicht zu denken war. Auch schön wenn bei Neustadt immer über Auengebiet gesprochen wird, welches renaturiert werden soll aber das Auengebiet der Peißnitz ausgelassen wird.

    Da passt dann wohl ein Liedchen:
    „Ich mach‘ mir die Welt Widdewidde wie sie mir gefällt“

    #88244

    http://up.picr.de/17630864mz.jpg
    An Hand eines alten Stadtplanes aus der Zeit vor den großen Flußlaufveränderungen im Bereich Holzplatz/Pulverweiden sowie weiterer Bilder von einem aus dem Jahr 1900 stammenden Brückenreliktes möchte ich die Aufmerksamkeit auf mögliche Wiederherstellungen von Retentionflächen innerhalb des Flußlaufes der Saale lenken.
    http://up.picr.de/17619805kv.jpg
    http://up.picr.de/17619834xt.jpg
    http://up.picr.de/17619790fu.jpg
    Während aus dem Stadtplan die mit der Fertigstellung der Hafenbahn im Jahre 1895 die mit der Industrialisierung begonnene Vernichtung von Retentionsflächen im Bereich der ehemaligen Flußflächen am Holzplatz mit ca.3 m Geländeaufträgen für das Gaswerk(1889/91)und das Elektrizitätswerk (1900/01) sowie mit dem hochwassersicheren Bahndamm der Hafenbahn zu sehen ist, zeigen die Bilder von der „Alten Wiesenstraßenbrücke (Baujahr 1900)“, die mit einer Spannweite von 40 m in Stahlfachwerkbauweise fast nutzlos im Gelände stehend, dass dort auf den Pulverweiden ehemalige Mäandersaaleverläufe in den frühen 80`er Jahren mit Abbruchbauschutt aus der Altstadt ca.2-3 m zugeschüttet worden sind und dort erhebliche Retentionsflächen für einen nachhaltigen Hochwasserschutz vernichtet worden sind.
    http://up.picr.de/17619040nh.jpg
    Auch die ehemalige Fußgänger-und Radfahrer-Unterführung unter dem Bahndamm der Hafenbahn zeigt die dort getätigten Geländeaufschüttungen.

    #88246

    Die Peissnitz hat hochwassertechnisch immer noch die Funktion einer Aue. Und die Nordspitze wurde schon in den 1920er Jahren renaturiert, weil der forst- und landwirtschaftlichen Nutzung entzogen.

    #88260

    Trotzdem ist die Nordspitze der Peißnitz wieder so verwildert, dass dort dem Hochwasser erheblicher Widerstand entgegen gesetzt wird. Dort und auch woanders bis hoch zur Rabeninsel muß endlich mal aufgeräumt und weitere Retentionsfläche gewonnen werden.

    #88266

    Richtig, Kleingehölz ausästen, Platz schaffen und sukzessive die Pulverweiden, wie auch andere Geländeabschnitte (Sandanger z.B.) wieder tieferlegen. Da könnte sich doch eine große Baufirma wieder dran beteiligen…

    #88343

    @Feldstudien,
    Wie die Bilder zeigen möchte ich mich heute der Gerbersaale zuwenden, die im Jahre 1970 mit der Errichtung der B80-Hochstraße am Glauchaer Platz von der Saale bzw, dem Mühlgraben abgetrennt wurde und seitdem nur noch als Starkregenvorfluter d.h. Überlauf aus dem halleschen Abwassernetz genutzt wird. An dem noch offenen Kopfbauwerk ist der Wasserspiegel während des Januarhochwassers 2011 zu ersehen.
    Das 3.Bild zeigt den Gerbersaaleneinlauf unterhalb der sanierten Klausbrücke links und rechts den Verlauf der Mühlgrabensaale

    http://up.picr.de/17637633xs.jpg
    Gefluteter Gerbersaalenkanal am 16.01.2011; 12:34 Uhr; Kopfbauwerk am Glauchaer Platz

    http://up.picr.de/17637116cy.jpg
    Im Gerbersaalenkanal während der Sanierung 2012

    http://up.picr.de/17637212bm.jpg
    Mündung des Gerbersaalenkanals unter der Klausbrücke in den Mühlgraben. Dies bedeutet, dass an der Klausbrücke nur der halbe Querschnitt für den Abfluß des (Hoch)-Wassers aus der Mühlgrabensaale zur Verfügung steht.
    Wenn es gelingen würde, die Unterbrechung der Gerbersaale evtl.durch einen bergmännischen Dücker von dem jetzigen Kopfbauwerk bis zu einer Einbindung in die Mühlgrabensaale vor der südlichen Mühlgrabenbrücke am Ratswerder rückgängig zu machen, dann hätte man einen schönen Bypass geschaffen, der die Mühlgrabensaale fließ-und wassertechnisch von den geschilderten Brückenengstellen entlasten könnte.

    #88357

    @Kenno: denk nur dran, was das für Grabenkämpfe waren, bis der LHW wenigstens die Uferzonen und umgekippten Bäume an der wilden Saale rausfischen durfte.
    Jetzt nen ganzen Auenwald stromlinienförmig machen? AHA wird sich freuen.

    #88362

    @hei-wu,
    du weißt doch genau, dass fast jeder Baum in die auch dir bekannten Fließformeln eingehen und negative Auswirkungen haben muß!
    Schau dir meine Bilder von den Pulverweiden an. Da stehen mitten in der Flutrinne soviel Bäume, die da nicht hingehören, bei Hochwasser bremsend wirken und in der Summe zusätzlichen Stau bewirken.
    Ich kann dir auch noch Bilder zeigen, wie es in euerer Nähe an und unter der Gimritzer Gutsbrücke aussieht.

    #88364

    Ich habe Dir nicht widersprochen, (ausnahmsweise!!!)

    #88372

    @hei-wu,

    kommen dir die Bilder von der Gutsbrücke bekannt vor?
    http://up.picr.de/17639238gc.jpg

    http://up.picr.de/17639302eg.jpg

    #88375

    Was ist eigentlich mit dem Kotgraben (750 m lang), der erst kürzlich eine neue Brücke erhalten hatte und nach geschichtlichen Überlieferungen seit 1987 im überwiegenden Teil verrohrt sein soll und dient er noch als Bypaß zur Stromsaale?
    Am Eingang zur Saline ist ja noch das ehemalige Flußbett zu erkennen, welches von dem Gleisstück überbrückt wird, auf dem die Museumslok mit 2 Kalkanhängern steht.

    #88381

    Den Mühlgraben könnte man auch anders entlasten; ich habe dazu schon Möglichkeiten eingebracht, die weniger aufwändig sind als der Düker …

    #88387

    Dann mach mal eine Aufwandsrechnung für deine Superlösungen.
    Ich sage dir aber gleich, dass jedes Kubikmeter Saalewasser, was durch deine Vollabschottung nicht über den Mühlgraben fließt, zusätzlich von der Stromsaale abgeführt werden muß und da durch das schon jetzige Nadelöhr an der Schieferbrücke geleitet werden muß mit den negativen Auswirkungen auf Wasserspiegel-und Fließgeschwindigkeitserhöhungen.
    http://up.picr.de/17636996xh.jpg

    #88389

    Leider falsch verstanden; keine Vollabschottung, sondern nur eine, die den Grabenspiegel auf ein haltbares Maß ansteigen läßt. Sowas hatten wir ja schon, und da waren Franzring und Anker/Pfälzer nicht überflutet… Und betr. der Stromsaale muß dann eben noch vorher „gefiltert“ werden… sprich Pulverweiden.

    Und eben, da gehtst du wohl konform, ist die Innenstadtflutung vom Mühlgraben ursächlich gewesen… wenn man also dort ansetzt…

    Man kann natürlich auch mit Risiko argumentieren, wenn Ratswerder und Klausvorstadt geflutet sind… aber Richtung sollte wohl sein, das zukünftig zu verhindern…

    #88392

    Dann eben mehrere Flußlaufregulierungsbauwerke, Schöpfwerke und eine Ufermauer entlang der Stromsaale auf beiden Seiten. Die Flußbewohner auf der Salineinsel werden sich aber über die höhere Überflutung freuen.
    Dann sag uns doch mal, wo und wann wir so etwas schon einmal hatten!!

    #88396

    Die Salineinsel, ich hatte das auch schon angeschnitten, müßte dann ebenfalls Flutmauern zumindest nach der Hafenseite bekommen…

    Und natürlich alle Retentionsflächen 3m tief oder mehr abbaggern, wie man es auch in Hannover an der Ihme getan hat… (die haben übrigens ähnliche Probleme wie Halle: Ihme und Leine im Stadtgebiet und auch verbunden…)

    #88429

    Anonym

    @kenno
    so ein quatsch, selbstverständlich gehören in einen auwald auch bäume. ich will keine betonierten retentionsflächen…

    #88436

    @Psychofred,
    für Halle bleibt uns nur der Hochwasserschutz durch „Abgrabungen“, d.h. Tieferlegung des Auenwaldes zunächst durch Entfernung sämtlicher Bäume, 3 m Abgrabung und Neuanpflanzung eines neuen Auenwaldes. Nur so kann Retentionsvolumen gewonnen werden.

    #88442

    Anonym

    @kenno
    dadurch wird das durchbruchstal der saale aber auch nicht breiter – glaube nicht dass das was bringt…
    mehr retentionsraum im oberlauf der zuflüsse bringt deutlich mehr. in einem ballungsraum gibt es keinen platz für retentionsraum. dies soll aber nicht bedeuten, dass man den vorhandenen noch weiter einschränkt.

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