Startseite Foren Halle (Saale) Land genehmigt Deichbau am Gimritzer Damm

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  • #85156

    Was willst du denn hören?
    Am Ostufer der Saale wird es durch das Fehlen eines durchgehenden Deiches bzw.Flutmauern mit Durchlässen keinen aktiven Hochwasserschutz geben.
    Nach dem Hochwasserereignis 2011 und dem maximalen Saalepegel von 6,92 m beim UP Trotha war die Welt in der Altstadt und am MMZ noch in Ordnung. Wer hätte da gedacht, dass im Juni 2013 der Pegel noch um weitere 1,18 m höher steigen würde?
    Das letzte Hochwasser hat nun am östlichen Saaleufer erstmalig die Auswirkungen der in den letzten 60 bis 60 Jahren im halleschen Saaleflußbett vorgenommenen Veränderungen gezeigt, die nicht so schnell und wohl kaum spürbar rückgängig gemacht werden können.
    Zu nennen sind die Flußlaufveränderungen und Dammbauten für die Errichtung der B80-Magistrale, die Zuschüttung der Siebenbogenbrücke, der Bau des damaligen Centrum-Warenhauses in der Mansfelder Straße mit Versperrung des Kotgrabens, die Abtrennung der Gerbersaale am Glauchaer Platz, die Aufschüttung von mindestens 2-3 m Abbruchmaterial auf den Pulverweiden für die DDR-Bauten in der Altstadt, der ungezügelte und unkontrollierte Wildwuchs im gesamten Saaleauen-,Rabeninsel-,Salineinsel-,Gimritzer Park-, Peißnitzinsel-und nördliches Peißnitzinselgebiet und v.a.m.
    Wie schon mehrmals gesagt, muss der wirksamste Hochwasserschutz weit vor den Toren der Stadt Halle beginnen.

    • Diese Antwort wurde geändert vor 7 Jahren von admin.
    #85162

    Eben. Halle-Neustadt liegt weit vor den Toren der Stadt Halle. 🙂

    #85166

    Die Siebenbogenbrücke liegt noch unter dem Berg vor dem Rennbahnkreuz!
    Auf dem nachfolgenden Link kann man die Flusslaufveränderungen um 1970
    und den alten Verlauf der Wilden Saale durch die Siebenbogenbrücke deutlich erkennen:
    http://www.saalepfad.de/10luisenbad.html

    #85170

    Also Kenno, nach deinen Worten ist eigentlich nix richtiges machbar…

    Und die Dammbauten sind doch eigentlich ein Hemmnis vor der Magistralenschüttung; also positiv, weil sich das Wasser vorher anstaut und nicht durch x kleine Durchlässe und Brücken in die Alstadt bahnt?
    Zu verändern wäre ggf. der Wildwuchs allerorten und die Abtragung der Pulverweiden. Es wäre zu erbringen Abschottung Ratswerder mit Mühlgraben, Herrenstraße/Stadtschleuse, Flutgraben Ankerstr, Pfälzer Str. rückseitig bis AOK an allen tiefer gelegenen Stellen …

    #85175

    @Schulze,
    mit dem undurchlässigen Magistraldamm wird die Saale linksseitig eingestaut und muss rechtslastig zur Altstadt abströmen. Ferner haben sich bei einem Saalewasserstand zwischen 6,92 und 8,10 m erstmalig die vielen Neubaubrücken als zusätzliche Staubauwerke eingeschaltet und das Saalewasser in die Breite bis zum Glauchaer Platz und zur Pfälzer Strasse seitlich abgeleitet. Dazu zählten die Schwarze Brücke,die daneben liegende Straba-Brücke, die Brücke über den Mühlgraben (Abfahrt von der Hochstraße), die Halorenbrücke aber auch die Klausbrücke und die Pfälzer Brücke.
    Hier zeige ich einige Brückenbilder, die ca. 1 m vor dem Erreichen des höchsten Saalepegels gemacht wurden.
    – Pfälzer Brücke
    http://imagizer.imageshack.us/v2/800x600q90/843/sam1216g.jpg
    – :Klausbrücke
    http://imagizer.imageshack.us/v2/800x600q90/90/sam1217.jpg

    – Schwarze Brücke
    http://imagizer.imageshack.us/v2/800x600q90/62/tmjm.jpg

    #85185

    Deshalb wäre es angeraten, den Mühlgraben am Ratswerder und an der Brücke Jägerplatz dicht zu setzen und mit einem Schöpf/Pumpwerk am Flutgraben Ankerstr bei Bedarf zu entwässern… Weiterhin wäre eine Großrohrdurchörterung durch die Magistralendämme zum Sandanger machbar. Das Problem würde dann wohl nur die Hafen“insel“ machen …

    #85187

    Jetzt kommt Ihr mit allen möglichen Einwendungen und Aspekten. Einige davon sind ernst zu nehmen. Versteht Ihr jetzt, dass Hochwasserschutzmaßnahmen eben doch ein Planfeststellungsverfahren erforderlich machen, damit all das, was Ihr hier vorbringt, Gehöhr und Berücksichtigung findet?

    #85198

    Für einzelne Hochwasser-Schutzmassnahmen sind diese Planungsverfahren doch logisch und gesetzlich vorgeschrieben, aber wir brauchen jetzt für die gesamte Stadt Halle erst einmal eine langfristig gültige Hochwasserschutzkonzeption aus der dann machbaren Jahresaufgaben abgeleitet werden können.
    Der Vorschlag von Schulze, der die Trockenhaltung des Ratswerder, der Spitze und der Klaustorvorstadt zum Ziel hat, klingt sehr interessant, müßte aber erst einmal durch eine hydraulische Modellrechnung untersucht werden, was hier nicht unsere Aufgabe sein kann.
    Es könnte sein, dass die abgesperrten Wassermassen des Mühlgrabens dann auf der Hauptsaale insbesondere an der Stadtschleuse und an der Schieferbrücke (MMZ)zum erhöhten Stau mit weiteren Folgen führen.

    #85200

    Ganz salopp gesagt, wenn nix zufließt, oder eben nur wenig wie in normaler Zeit, sollte der Mühlgraben doch weiter keine Probleme machen? Deshalb auch mein Einwurf mit Schöpfwerk o.ä., das den Wasserstand auf dem, sagen wir leicht überhöhtem, Niveau halten kann …

    #85203

    @Schulze,
    schon verstanden. Man müßte nur -ähnlich bzw. umgedreht wie beim Ziehen des Pretziener Wehres bei Magdeburg- den richtigen Zeitpunkt zur Abschottung des Mühlgrabens und weiterer Zuflüsse zur Altstadt erwischen.

    #85215

    DasHochwasser in der Altstadt kam nicht aus dem Mühlgraben.

    #85216

    Aber aus den weiteren Zuflüssen zur Altstadt, die du uns bestimmt auch benennen kannst!

    #85217

    Dann weiß ich auch nicht, warum das Parkhaus und der Glauchaer Platz geflutet waren… ich meinte immer vom Mühlgraben, und auch Klausbrücke und Franzring etc. waren doch vom ausufernden Mühlgraben betroffen. … aber vielleicht hab ich da auch nur was übersehen…

    #85218

    Natürlich kam das Wasser *auch* durch den Mühlgraben. Da aber das Wasser auch vom Hauptarm in die Klausvorstadt reinlief, und schließlich Mühlgraben und Hauptarm eine gemeinsame Wasserfläche bildeten, wäre es müssig, wahrscheinlich sogar kontraproduktiv, den Mühlgraben abzuschotten. Dann kommt das Wasser eben vom Hauptarm in die Stadt gelaufen.
    Und das Wasser, das sonst durch den Mühlgraben abfließt, muss einen anderen Weg finden und staut sich demzufolge höher.

    Man hat manchmal den Eindruck, Eure Eltern hätten Euch früher nicht mit Wasser spielen lassen.

    #85234

    Hallo, hast du mal wirklich gelesen, was ich schrieb? (15.02., 21.40Uhr)

    „…Es wäre zu erbringen Abschottung Ratswerder mit Mühlgraben, Herrenstraße/Stadtschleuse, Flutgraben Ankerstr, Pfälzer Str. rückseitig bis AOK an allen tiefer gelegenen Stellen … “

    [ Manchmal habe ich den Eindruck, daß hier Beiträge gar nicht oder nur mangelhaft gelesen oder verstanden werden… ]

    Denn da liefe dann nix oder nur noch wenig vom Hauptarm in die Klaustorvorstadt

    #85235

    @Schulze,
    für uns war doch klar, dass es nicht genügt, die Altstadt am Ratswerder von der Saale abzuriegeln sondern gleichzeitig auch von allen anderen Querverbindungen und rückwärtigen Einläufen des Mühlgrabens.
    Dazu gehören nicht nur die Straße „An der Stadtschleuse“, die Herrenstraße, der Flutgraben, die Ankerstraße, die Franz-Schubert-Straße und die Pfälzerbrücke.
    PS.: Du warst etwas schneller bei der Antwort an Hei-wu!!!

    #85236

    Richtig, also nochmal für alle Spätversteher: 😉

    Abriegelung der Klaustorvorstadt vom Ratswerder/Mühlgraben bis AOK/Brücke Jägerplatz. Niveauhaltung des Mühlgrabens mittels geeigneten Maßnahmen, wie Schöpf/Pumpwerk etc. am Flutgraben oder Jägerplatzbrücke.

    #85237

    @Schulze,
    die Jägerplatzbrücke heißt „Pfälzer Brücke“.
    Hier ist nochmals eine gute Darstellung der geschichtlichen Flußlaufveränderungen zu erkennen:
    http://www.hallesaale.info/saale.htm

    #85244

    Natürli, du hast recht… 😉 Ändert aber nix an der Tatsache, daß dort auch dicht sein muß…

    #85265

    Ganz ehrlich: Ich halte den Plan ganze Flussläufe abzuriegeln für ziemlich unrealistisch. Das ist für mich außerdem gerade kein Hochwasserschutz für alle! Jeder werkelt an seinem kleinen Problem herum, um möglichst sich selbst gut zu schützen. Der eine will den Mühlgraben dichtmachen, der nächste den Kotgraben, für den übernächsten ist es vielleicht doch eher die wilde Saale, die stört und am Ende baut sich jeder seinen eigenen Deich und denn möglichst immer höher (mit 8,50 m Deich kommt dann keiner mehr hin). Da bin ich allemal eher für die Politik der kleinen Schritte und ganz strikt für den Erhalt vorhandener Retentionsräume. Die mögen zwar in „2 Minuten“ vollaufen, aber in der Summe können eben auch viele kleine Retentionsflächen sehr wirksam sein.

    #85268

    Nur hat Halle eben keine vor der Stadt … und drinnen ist bebautes Areal.

    Also müßte man schon was in der Stadt machen; und das habe ich versucht, aufzuzeigen. Auf alle Fälle wäre das noch realistischer, als irgendwo in „exterritorialem“ Gebiet nach Retentionsräumen zu suchen. Der Landrat des Saalekreises hat da ganz andere Sorgen …

    #85328

    Die mögen zwar in “2 Minuten” vollaufen, aber in der Summe können eben auch viele kleine Retentionsflächen sehr wirksam sein.

    Kenntnisse in Mathematik aus der Grundschule angewandt wären hier hilfreich.

    Die Fläche, durch den die Saale durch den neuen Damm zum alten Damm eingeengt wird läuft in ca. einer Minute voll, hat hier jemand im Forum vorgerechnet. Du brauchst auch Flächen, die bei max. 6 Meter über normal auch volllaufen, bei allem anderen ist die Entlastung marginal und der Schaden größer als der Nutzen.

    Der Tag hat 24 Stunden. Jetzt zeige mir die Flächen, die dafür in Frage kommen würden und um wieviel sich dadurch der Höchstwasserstand senken liesse.

    Wenn man die Energie auf ein vernüftiges Talsperrenmanagment in Thüringen richten würde, wäre m.E. mehr zu erreichen.

    Das letzte Hochwasser dauerte übrigens ca. eine Woche.

    #85381

    Es geht weniger darum, ob der „Retentionsraum“ in einer oder in zwei Minuten zuläuft.
    Die neue Deichkurve würde stellt gerade bei Extremhochwasser (also weit über HQ 100, etwa wie Hochwasser 2013) ein Fließhindernis darstellen, das den Abfluß des Wassers bremst. Verengungen des Strömungsprofils führen unweigerlich zu höheren Pegelständen.

    • Diese Antwort wurde geändert vor 7 Jahren, 11 Monaten von admin.
    #85385

    @hei-wu Das ist sehr wahrscheinlich das ein „krummer“ Damm erstens mehr belastet wird und zweitens durch Umleitung von Fließbewegungen der Abluss gebremst wird. Mir ging es hier aber um das Argument mehr Retentionsflächen wären die Lösung.

    #85392

    Ja, aber mehr Retentionsflächen haben wir in unserer Topography in Halle nicht mehr und da können wir diese jetzt immer wieder von der IG aufgeworfene Forderung vergessen.
    Darauf zu hoffen, dass uns die Talsperren die Hochwasserscheitel zeitgerecht in Halle glätten, können wir auch vergessen.
    Da bleibt uns nur übrig, uns selbst zu helfen und auf den technischen Hochwasserschutz zu setzen. So, wie es auch ähnlich gelagerte Städte, wie an Rhein, Main und Donau machen, d.h.sich entweder vom Fluß durch Flutmauern mit Durchlässen rechtzeitig vor dem Eintreffen des Hochwasserscheitels abzuschotten oder privaten Hochwasserschutz betreiben.

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