Ich bin arm, wer teilt mein Schicksal?

In der „Welt“ N 24 stand gestern ein Artikel über den Siegeszug der teuren Wohnküchen. Darin heißt es, dass das ESSZIMMER aus vielen Wohnungen verschwunden ist.
Irgend etwas stimmt hier nicht. Bei mir hat es nämlich noch nie ein Esszimmer gegeben. Auch hatte ich und ebenso meine Kinder niemals ein Kinderzimmer. Ich kann mich entsinnen, dass man früher froh war, Stube, Kammer (Schlafzimmer)und Küche zu besitzen. Komfortabel, wenn es eine abgeschlossene Wohnung war und man s o g a r (eventuell!) über ein Bad und eine Toilette in der Wohnung verfügte.
Was mache ich nun? Umziehen, um mir auch solche teure Wohnküche anschaffen zu können? Man möche ja nicht unterdurchschnittlichen Komfort haben.
Obwohl gerade umgezogen, verfügte die Küche nicht einmal über eine Tür. Aber meine „Wohnungsgenossenschaft“ war so
g r o ß z ü g i g, mir den Einbau einer Küchentür auf eigene Kosten zu gestatten. Ich hielt das für nötig, damit Koch-und Bratdünste sich nicht in der gesamten Wohnung verbreiten. 540 €uronen dadurch „ärmer“, aber mein Wohnzimer, besser gesagt Vielzweckraum, hat keine Küchengerüche mehr. Dieser Raum ist bei mir Bibliothek, gewöhnlicher Aufenthaltsraum, Wintergarten für die Blumen, Esszimmer, Lounge, Fernsehraum und Arbeitszimmer.
Da ich schon einmal etwas von RTIONLISIERUNG gehört habe und sie gut finde, will ich mich nicht direkt beklagen. EHRLICH.
Aber ich fühle mich ARM. Keine Wonküche- ja nicht einmal ein Esszimmer!
Man sollte die Kirche im Dorf lassen.
Ach ja, nicht einmal ein Auto habe ich und mein Fahrrad habe ich für die Flüchtlinge gespendet. Mir genügen die Fahrten mit der HAVAG.