Zusammenfassung der Pressekonferenz der Stadt Halle zur aktuellen Corona-Lage vom 29. März 2020

29. März 2020 | Nachrichten | Keine Kommentare

Der OB berichtet, dass gestern eine Pflegerin in einem Seniorenheim (Jänicke-Haus der Diakonie) mit 152 Bewohnern Corona positiv getestet wurde. Daraufhin wurden alle Bewohner und Pfleger getestet sowie die betroffene Station unter Quarantäne gestellt. Bislang wurden 13 Infizierte festgestellt. Das gesamte Personal dort ist inzwischen mit FFP 2-Masken ausgerüstet. Ein infizierter Bewohner ist inzwischen gestorben. Auch in einer weiteren halleschen Einrichtung (Haus am Theater) mit 24 Bewohnern wurde eine Pflegerin positiv getestet. Die Einrichtung wurde unter Quarantäne gestellt. Mitarbeiter und Bewohner werden heute getestet. Im Moment werden nur die betroffenen Heime aufgefordert, unter Schutzausrüstung zu arbeiten.

Die Zahl der Infizierten in Halle hat sich seit gestern um 16 erhöht. 153 Infizierte gibt es inzwischen insgesamt in Halle.

Der OB betont, dass jeder von uns erkranken kann und weist noch mal auf die Kontaktsperre hin. Nach Schätzungen könnten fast 60 % aller Infizierten symptomfrei und trotzdem ansteckend sein.

In Halle befinden sich derzeit 23 Personen in stationärer Behandlung. 3 Patienten müssen beatmet werden. Gestern wurden 90 Tests durchgeführt (Fieberambulanz und mobile Teststation).

Insgesamt wurden 191 Kontrollen durchgeführt, 37 Fahrzeugkontrollen durch die Polizei. 31 Strafanzeigen gegen Verstöße wurden gestellt.

Die Stadt Halle hatte bei der Bundeswehr Hilfe bei der Versorgung mit medizinischen Schutzausrüstung angefordert. Der Antrag wurde abgelehnt. Die vorhandene Ausrüstung in der Stadt reicht noch für 9 Tage (Krankenhäuser und alle weiteren medizinischen Versorgungsbereiche). Umfangreiche Bestellungen für Schutzausrüstungen wurden inzwischen bei unterschiedlichen Lieferanten (Bund, Land private Unternehmen) aufgegeben.

Der OB erwähnt die privaten Initiativen zur Herstellung von Schutzmasken. Das sei grundsätzlich zu begrüßen, auch wenn der medizinische Schutz nur gering sei.

Derzeit ist nicht sicher, ob nach einer Gesundung die Personen tatsächlich immun ist. Vor dem 20. April  wird es keine Lockerung der Kontaktsperre geben.

Frau Dr.  Gröger: Jetzt ist es an der Zeit, dass wir die älteren Menschen verstärkt schützen mit Blick auf die Infektionen im Seniorenheim. Bisher waren die Bewohner in dem betroffenen Seniorenheim ohne jede Symptome. Sie fielen nur durch das Screening im Zuge der Erkrankung der Pflegerin auf. Zwei Ärztinnen haben sich zur Behandlung infizierter Schwangerer bereiterklärt. Dafür werden aber noch andere Räumlichkeiten gesucht.

Frau Brederlow spricht über das Sozialschutzpaket. Das Jobcenter Halle geht davon aus, dass die einfacheren Antragsformulare ab morgen zur Verfügung stehen. In den Sonntagsnachrichten sind alle aktuellen Infos veröffentlicht worden. Grundsicherungsempfänger ohne eigenes Einkommen müssen keinen weiteren Antrag stellen. Für alle anderen gelten andere Regeln. Die Internetseite des Jobcenters Halle sollte regelmäßig ab Montag, 30. März, beobachtet werden. Dort werden alle aktuellen Infos veröffentlicht. Die zu erstellenden Anträge sind auf elektronischem Weg an das Jobcenter zu übermitteln.

Presseanfrage zum Verstorbenen: Dazu gibt es aus Rücksicht auf die Angehörigen noch keine weiteren infos, da er erst kurz vor der PK verstorben ist. Er hatte eine Patientenverfügung. Die Quarantäne für die Bewohner findet innerhalb des Pflegeheimes statt. 3.300 Senioren leben insgesamt in halleschen Pflegeheimen. Sie alle auf einmal zu testen, würde die Laborkapazitäten sprengen.

 

 

 

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