Hoffnung – Grüner Wasserstoff: Debatte um Gelingen des Strukturwandels
3. November 2021 | Wirtschaft | 11 KommentareWasserstoff gilt gerade in der aktuellen Klimadebatte als große Alternative zu fossilen Brennstoffen. Wird er mit Hilfe erneuerbarer Energien gewonnen, so wird auch von „grünem“ Wasserstoff gesprochen, weil bei seiner Produktion keinerlei Kohlenstoffdioxid bei der Herstellung entsteht.
Die Zukunft des Wasserstoffs, insbesondere mit Blick auf die Wirtschaft, wurde gestern auf dem ersten mitteldeutschen Wasserstoffkongress in Leuna debattiert.
Bei einer Videoschalte zum Kongress sprach etwa auch Ministerpräsident Dr. Reiner Haseloff über das zukunftsträchtige Thema und erklärte, die Entwicklung Mitteldeutschlands zu einer Modellregion für Grünen Wasserstoff sei eine große Chance für das Gelingen des Kohlestrukturwandels. Schließlich würden bereits zahlreiche laufende Projekte zeigen, dass der Wandel längst in vollem Gange sei. „Bei der Produktion von Grünem Wasserstoff kann die Region auf vorhandenes Know-how setzen!“
Haseloff lobte ferner die Aktivitäten von Forschung und Industrie besonders in Leuna. Als wichtige Akteure hob er diesbezüglich die Fraunhofer-Gesellschaft und die Linde AG hervor.
Aber gerade auch die Probleme und Herausforderungen, vor denen Land, Unternehmen und Wirtschaft stehen, wurden von den Anwesenden divers diskutiert. So erklärte etwa Joachim Wicke, Vorstandsvorsitzender der HYPOS e.V., in erster Linie noch wesentlich mehr regenerativen Strom zu benötigen, um die fossilen Brennstoffe in der Industrie tatsächlich ersetzen zu können. Hierfür sei noch ein enormer Kraftakt nötig.
HYPOS e.V. wurde bereits 2013 von der Metropolregion Mitteldeutschland, dem Fraunhofer IMWS sowie dem Mitteldeutschem Cluster Chemie/Kunststoffe gegründet und hat sich inzwischen als themenoffenes Netzwerk aller Akteure der Wasserstoff-Community etabliert. Mit dem neuen Projekt HYPOS Hydrogen Power Storage & Solutions East Germany soll nun „grüner“ Wasserstoff aus erneuerbarem Strom im großtechnischen Maßstab für energietechnische Anwendungen hergestellt werden und zukünftig eine flächendeckende Grüne Wasserstoffwirtschaft in Mitteldeutschland ermöglichen.
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Grüner Wasserstoff?
Geplant ist doch, Wüsten mittel Solaranlagen zu beschatten, sprich, Afrika soll in neokolonialem Stil unsere Probleme lösen!
Alles andere als grün!
https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/klima-nachhaltigkeit/wichtige-wasserstoff-kooperation-mit-marokko-wackelt-17356427.html
Die Herstellung der Windmühlen und PV-Anlagen ist nicht CO2-frei. „Grüner Strom“ ist alles Augenwischerei der Öko-Kapitalisten?
„Die Elektrolyse ist CO2-frei,…“
Und bei der Methanproduktion wird sogar noch CO2 gebunden.
Aber die Herstellung der Anlagen ist nicht CO2-frei. Und wenn diese Anlagen anderen, effizienteren Nutzungen grünen Strom wegnehmen, so dass diese Nutzungen auf „grauen Strom“ ausweichen müssen, dann ist’s auch vorbei mit der CO2-Freiheit.
Die Elektrolyse ist CO2-frei, was man von der von den Grünen forcierten Erdgas-Verbrennung bei weitem nicht sagen kann.
@B2B: Ach, jetzt gilt Wasserstoffherstellung auch schon als komplett CO2-frei?
Irgendwelche Internetseiten verlinken? Kann ich auch:
https://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/tesla-akkus-wenn-elf-avocados-umweltschaedlicher-als-eine-e-auto-batterie-sind/25291904.html
Heute schon ein Steak gefressen?
@geraldo
Haben Sie eine CO2-neutrale Alternative für die Themen Speicher und Transport? Neue Pumpwasserspeicher scheitern alle am Bürgerwillen.
„Grüner“ Strom:
https://www.deutschlandfunk.de/lithium-abbau-in-suedamerika-kehrseite-der-energiewende.724.de.html?dram:article_id=447604
„Grüner Wasserstoff“ ist Augenwischerei, wenn der Strom genauso gut direkt hätte verwendet werden können. Die Energieverluste beim Umwandeln in Wasserstoff oder gar Methan sind erheblich.
Wasserstoff ist „grün“, wenn er aus Erneuerbaren gewonnen wird. Auch wenn er aus Windmühlen dediziert für die Wasserstoffproduktion gewonnen wird. Er wird auch nicht grau, wenn er zur Ergänzung der Heizung zum Einsatz kommt.
Wasserstoff verdient das Adjektiv „grün“ nur, wenn er tatsächlich aus „Überschussstrom“ gewonnen wird, und wenn er da zum Einsatz kommt, wo direkte Nutzung von Strom nicht möglich ist.