Handwerkskammer protestiert: „Corona-Testpflicht überfordert die Betriebe“
13. April 2021 | Wirtschaft | 8 KommentareNach einem Beschluss des Bundeskabinetts müssen die Unternehmen in Deutschland ihren Beschäftigten verpflichtend Corona-Tests anbieten, wenn sie nicht im Homeoffice arbeiten.
Aus Sicht des Handwerks ist diese Verpflichtung in der aktuellen Situation vieler Betriebe kontraproduktiv. Bei rund 70.000 Mitarbeitern und Auszubildenden in den Betrieben des Handwerks im Kammerbezirk Halle wären das rund 300.000 Tests pro Monat, die von den Betrieben bezahlt werden müssten.
Dirk Neumann, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Halle kritisiert: „Die Übernahme dieser Kosten überfordert viele kleine Betriebe, welche schon jetzt mit den Folgen von Corona kämpfen“.
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Rechne es mal auf die Lohnkosten runter, und da wirst du sehen: 4,50 Ocken für einen Test alle 20 Stunden Arbeitgeberbruttolohn gucken sich weg. 14 Tage Quarantäne, 2 Monate Krankheit oder Totalausfall von Fachkräften kommen dich da teurer zu stehen.
Wer schon mal eine Projekt- oder Produktkalkulation durchgeführt hat, kann die Probleme mit zusätzlichen Kosten (bei einem Mittelständler gleich mal 20.000 € pro Monat) nachvollziehen. Warum die Tests nicht kostenlos?
Handwerkskammern.. sind das nicht die, die bei jeder Gelegenheit „weniger Staat“ schreien? Und jetzt soll der Staat für Arbeitsschutzmaßnahmen in Form von Corona-Tests zahlen? Vielleicht demnächst auch noch für Sicherheitsschuhe und Helme aufkommen?
Müsste ein funktionierender Betrieb nicht ein ureigene Interesse daran haben, dass seine Belegschaft bei einem Ausbruch im Betrieb nicht komplett in Quarantäne verschwindet? Oder dass erfahrene Mitarbeiter nicht wegen Long Covid gänzlich wegfallen?
Tja, jammern gehört zum Handwerk.
@schulze
Hatte mal einen Handwerker in meiner Wohnung, der machte währenddessen ein sauteuren Berlin Ausflug im Luxushotel klar. Zwei Tage später höre ich ihn im MDR jammern, über die Lage und das er nun wohl bald würde Konkurs machen müssen ….
Eine unflexible Handwerkskammer gefährdet Menschenleben und deren Existenz. So eine Handwerkskammer ist für den Mülleimer.
Mit der tarifgemäßen Bezahlung der Mitarbeiter sind sie schon seit etlichen Jahren überfordert. Hauptsache, für die Cheffen bleibt genug über. Sie könnten ja auch Soloselbständig werden oder ganz zumachen…
Kranke oder tote Mitarbeiter wirken sich doch auch gut auf die Ausgabenbilanz aus…sollte man mal nicht vergessen. Aber nicht vergessen, kontinuierlich die Preise „anzupassen“…
Das haben sich wieder Politiker ausgedacht, die nie einen Betrieb geleitet haben.