Einzelhandel warnt vor Überlastung durch Tarifkonflikt mit ver.di

2. November 2023 | Wirtschaft | Keine Kommentare

Die Beschäftigung im deutschen Einzelhandel ist im Vergleich zum Vorjahr stabil geblieben und sogar um etwa 0,2 Prozent gestiegen, so die Daten der Bundesagentur für Arbeit. Trotz dieser positiven Entwicklung warnt der Handelsverband Deutschland (HDE) jedoch vor einer Überlastung der Branche aufgrund von Lohn- und Gehaltsforderungen der Gewerkschaft ver.di im seit sechs Monaten andauernden Tarifkonflikt. Laut dem HDE zeigen die aktuellen Daten der Bundesagentur für Arbeit demnach deutliche Anzeichen für die wirtschaftlichen Herausforderungen, mit denen der Einzelhandel derzeit konfrontiert ist.

Steven Haarke, der Geschäftsführer des HDE für Arbeit, Bildung, Sozial- und Tarifpolitik, betonte die Bemühungen der Arbeitgeber, ihr Personal trotz der globalen Krisen zu halten. Dennoch warnte er vor zu hohen Tarifforderungen und einer starren Haltung der Gewerkschaft ver.di, die viele Arbeitsplätze in der Branche gefährden könnten. Die Beschäftigtendaten zeigten, dass die angespannte weltpolitische Lage und die hohe Inflation Auswirkungen auf die Branche haben.

Die sozialversicherungspflichtige Vollzeitbeschäftigung ging im Vergleich zum Vorjahr leicht zurück, während sozialversicherungspflichtige Teilzeitbeschäftigungen und Minijobs stärker zugenommen haben, was insgesamt zu einer leichten positiven Beschäftigungsstatistik führte. Haarke erklärte, dass Minijobs nicht die sozialversicherungspflichtige Teilzeitarbeit in der Branche ersetzen, sondern dass die jüngsten Maßnahmen zur Anhebung und Dynamisierung der Einkommensgrenze für Minijobs deren Attraktivität gesteigert haben. Dies sei ein positives Signal und eine Bestätigung, dass die Politik die Erwerbsbeteiligung gezielt fördert, insbesondere für Menschen, die aufgrund ihrer Lebensumstände nach Minijobs suchen.

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