Regionale Schutzmaßnahmen zu Biodiversität – Mitteldeutschlands Politiker und Experten diskutieren

17. Januar 2022 | Natur & Gesundheit, Politik, Umwelt + Verkehr | Keine Kommentare

 

Die Umweltminister und -ministerinnen der mitteldeutschen Länder sowie Vertreter aus Naturschutzorganisationen und -behörden haben sich am vergangenen Freitag über die Umsetzung der internationalen Biodiversitätsziele auf Länderebene ausgetauscht. Das virtuelle Treffen fand auf Initiative des Deutschen Zentrums für integrative Biodiversitätsforschung (iDiv) in Leipzig statt.

Schon vor 10 Jahren wurde das Deutsche Zentrum für integrative Biodiversitätsforschung (iDiv) in Leipzig gegründet, an welchem seither zahlreiche Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler den weltweiten Wandel der Ökosysteme und der biologischen Vielfalt erforschen und Antworten darauf entwickeln. Inzwischen hat sich das iDiv nun zu einem der weltweit anerkanntesten Orte der Biodiversitätswissenschaft entwickelt. Es wird von der Universität Leipzig, der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg und der Friedrich-Schiller-Universität Jena in Kooperation mit dem Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) und mehreren Leibniz- und Max-Planck-Instituten als Kooperationspartnern getragen.

Bei dem Treffen der Politiker und Experten standen Themen wie Flächenplanungen, Pestizidreduktion, schädlingsresistente Pflanzensorten, Berichtswesen oder die Zusammenarbeit unterschiedlicher Akteure auf dem Programm. Ebenso wurde die Arbeit des jüngst in Leipzig eröffneten Nationalen Monitoringzentrums zur Biodiversität des Bundesamtes für Naturschutz (BfN) vorgestellt.

Sachsen-Anhalts Umweltminister Prof. Dr. Armin Willingmann erklärte hierzu im Nachhinein: „Mit dem iDiv haben wir einen länderübergreifenden Forschungs-Leuchtturm geschaffen, der wichtige Impulse für den Schutz der zunehmend bedrohten Artenvielfalt auf der Erde geben kann und zugleich Nachwuchsforscher in Halle, Jena und Leipzig ausbildet.“

Wolfram Günther, der Leiter des Aufbaustabes des Nationalen Monitoringzentrums zur Biodiversität in Leipzig nannte bezüglich der wichtigen Arbeit des iDiv das Beispiel des Leipziger Auwalds, an welchem sich bereits deutlich zeige, wie wichtig Kooperation von Wissenschaft, Politik, Zivilgesellschaft und Verwaltung auf regionaler und lokaler Ebene sei. Denn dort habe man einen bedeutenden Hotspot biologischer Vielfalt, den man gemeinsam mit unterschiedlichen Akteuren erhalten und entwickeln wolle.

Auch Thüringen sei reich an Naturschätzen, so die Umweltministerin Anja Siegesmund. Dennoch sei auch dort die Auswirkung von Artensterben und Klimakrise mit voller Wucht spürbar. „Um diesen Trend umzukehren, baut Div mit seiner fundierten Ursachenforschung und seinen Handlungsempfehlungen Brücken für Entscheidungen in der Landespolitik. So konnte beispielsweise zuletzt ein gemeinsames Projekt zur Verankerung des Feldvogelschutz im Thüringer Kulturlandschaftsprogramm entstehen. Zudem freuen wir uns auf den wissenschaftlichen Austausch und die Unterstützung zur Erstellung der Thüringer Biodiversitätsstrategie.“, so Siegesmund weiter.

„Ambitionierte globale Biodiversitätsziele sind enorm wichtig und müssen nun auf nationaler und regionaler Ebene umgesetzt werden. Mit unserer Forschung im iDiv-Konsortium wollen wir evidenzbasierte Ansätze und Lösungen aufzeigen und so Ministerien und Landesämter bei der Übertragung der Ziele in die eigenen Biodiversitätsstrategien unterstützen.“, hob Aletta Bonn, Professorin für Ökosystemleistungen am Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ), der Universität Jena und iDiv hervor.

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