Nahverkehr in Sachsen-Anhalt: Gewerkschaft ver.di setzt Frist für neues Verhandlungsangebot

6. März 2024 | Umwelt + Verkehr | Keine Kommentare

Im Anschluss an einen 48-stündigen Warnstreik hat die Gewerkschaft ver.di dem Kommunalen Arbeitgeberverband Sachsen-Anhalt eine Frist zur Vorlage eines neuen Verhandlungsangebotes gesetzt.

Vom 28. Februar bis 1. März 2024 rief die Gewerkschaft ver.di erneut zu Warnstreiks im kommunalen Nahverkehr in Sachsen-Anhalt auf, um Bewegung in die Verhandlungen über verbesserte Arbeitsbedingungen und faire Entlohnung zu bringen.

Offenbar blieb das Signal bei dem Kommunalen Arbeitgeberverband (KAV) Sachsen-Anhalt bisher unzureichend. Statt vor der nächsten Verhandlungsrunde am 20. März 2024 ein verbessertes Angebot zu unterbreiten, provoziert der KAV mit seiner Pressemitteilung vom 28. Februar 2024 weitere Arbeitskampfmaßnahmen und verschärft den Tarifkonflikt.

Die Beschäftigten können dies nicht hinnehmen, da sie dringend eine spürbare Entlastung benötigen. Trotz der Einschränkungen für die Fahrgäste im Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) erhielt die Gewerkschaft viel Zuspruch und Verständnis für ihren Arbeitskampf. Ein großes Dankeschön geht an alle Nutzerinnen und Nutzer des ÖPNV sowie an die Bündnispartner von #wirfahrenzusammen für ihre wichtige Unterstützung vor Ort.

Am 4. März 2024 analysierte die Tarifkommission für den TV-N Sachsen-Anhalt den aktuellen Verhandlungsstand und beriet über das weitere Vorgehen. Einigkeit herrschte darüber, dass die öffentlichen Verlautbarungen des KAV darauf hinweisen, dass zum geplanten Verhandlungstermin keine lösungsorientierten Gespräche zu erwarten sind. Es droht ein weiteres Zeitspiel der Arbeitgeber.

Deshalb setzte die Tarifkommission dem KAV eine Frist bis zum 14. März 2024, um ein wertschätzendes Angebot vorzulegen. Paul Schmidt, ver.di-Verhandlungsführer, betont: „Wir haben kein Interesse daran, diesen Konflikt unnötig zu verlängern, wollen aber beim nächsten Verhandlungstermin zu einer Lösung kommen. Damit dies jedoch gelingen kann, müssen die Arbeitgeber endlich die Ernsthaftigkeit ihres Verhandlungswillens unter Beweis stellen.“

Die Gewerkschaft appelliert nun an eine sachliche Debatte, um weitere Zumutungen für die Fahrgäste zu vermeiden. Jedoch wird klargestellt, dass eine weitere Verweigerungshaltung den Konflikt zunehmend verschärft. Das Ziel bleibt, den ÖPNV für die Menschen zu gestalten, ohne dass dies zu Lasten der Beschäftigten geht.

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