Fernwärme in Halle auf dem Vormarsch: Kostengünstig und klimaschonend

6. Dezember 2023 | Umwelt + Verkehr | 6 Kommentare

In Halle (Saale) spielt Fernwärme eine entscheidende Rolle im Streben nach kostengünstiger und umweltfreundlicher Energie. Rund 80.000 Wohnungen, was etwa der Hälfte aller Haushalte in der Stadt entspricht, werden bereits mit Fernwärme versorgt. Dies macht Fernwärme zu einem bedeutenden Mosaikstein für die Energiewende in der Region.

Interessierte, die prüfen möchten, ob ein Fernwärmeanschluss für sie in Frage kommt, können nun auf den neuen Fernwärmeatlas der EVH GmbH (EVH) zugreifen. Über die Internetseiten der EVH können Bürgerinnen und Bürger unkompliziert herausfinden, welche Straßen bereits mit Fernwärme versorgt sind und welche zukünftig versorgt werden sollen. Ein einfaches Formular ermöglicht die Eingabe des Anfangsbuchstabens der eigenen Straße, um Informationen über bestehende und geplante Fernwärmeversorgung zu erhalten.

Die EVH arbeitet derzeit an einer Ausbaustrategie, um die Verdichtung von Fernwärmegebieten voranzutreiben. In Gebieten, die perspektivisch nicht an das Fernwärmenetz angeschlossen werden können, bleibt die Wärmeversorgung dezentral. Hierzu bietet die EVH Hilfestellungen im Rahmen des FAQ zum Gebäudeenergiegesetz und zu Heizungsanlagen.

Für Hallenserinnen und Hallenser, die sich für das klimafreundliche Heizen interessieren, steht damit ein neuer Service zur Verfügung, der Transparenz über die Fernwärmeversorgung in ihrer Umgebung schafft und potenzielle Optionen aufzeigt.

Fernwärme in Halle (Saale) mit niedrigsten Preisen in Deutschland

Die Attraktivität von Fernwärme in Halle (Saale) zeigt sich nicht nur in ökologischen, sondern auch in wirtschaftlichen Aspekten. Im dritten Quartal dieses Jahres lag der Fernwärmepreis in Halle bei bemerkenswert günstigen 12 Cent je Kilowattstunde. Dies ergab eine Erhebung des Bundesverbands der Verbraucherzentralen (VZBV). Im Vergleich dazu waren große Stadtnetze, wie in Köln, mit 27 Cent je Kilowattstunde wesentlich teurer.

Die Verbraucherschützer beziffern die Gesamtkosten für ein Einfamilienhaus in Halle auf 2230 Euro pro Jahr, während in Köln 4855 Euro anfallen würden. Zum Jahresbeginn waren die Unterschiede zwischen den Städten sogar noch größer, mit Halle (Saale) bei 12 Cent und Erfurt als teuerster Kommune bei 36 Cent.

In Deutschland werden laut der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) bisher rund drei Viertel der Wohngebäude mit Gas oder Öl beheizt, während Fernwärme aus Heizkraftwerken nur von 6 Prozent oder 1,2 Millionen Häusern genutzt wird. Der Anteil auf die Anzahl der Wohnungen bezogen liegt bei 15 Prozent. Halle (Saale) nimmt mit seinem fortschrittlichen Ansatz im Fernwärmebereich eine Vorreiterrolle ein und zeigt, dass eine nachhaltige und kosteneffiziente Wärmeversorgung möglich ist.

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