Pflegekräftemangel – Linke meint: „Landesregierung bleibt ideenlos“

10. April 2024 | Soziales | Keine Kommentare

Die jüngsten Zahlen zur generalistischen Pflegeausbildung in Sachsen-Anhalt lassen aufhorchen und werfen ein grelles Licht auf die mangelnde Initiative der Landesregierung im Umgang mit dem Pflegekräftemangel. Nicole Anger, die gesundheitspolitische Sprecherin der Fraktion „Die Linke“, hob nun hervor, dass die Lage besonders alarmierend sei.

Denn laut einer Anfrage der Fraktion Die Linke an die Landesregierung zeichnet sich eine besorgniserregende Abnahme der Anzahl an Auszubildenden im Bereich Pflege ab. So sank die Anzahl zwischen den Jahren 2021 und 2022 um beinahe 20 Prozent, was einem Rückgang von etwa 300 Azubis entspricht. Diese Zahlen werfen zudem Fragen über die Effektivität der aktuellen Maßnahmen zur Bewältigung des Pflegekräftemangels auf.

Die Antworten der Landesregierung lassen lau der Linken ebenfalls zu wünschen übrig: Es werde klar, dass das Sozialministerium keinen ausreichenden Überblick darüber habe, wie viele Ausbildungsplätze im Land vorhanden seien. Dies sei ein besorgniserregendes Zeichen angesichts des wachsenden Bedarfs an Pflegekräften in Sachsen-Anhalt. Angesichts der kritischen Situation sei eine genaue Kenntnis der vorhandenen Ausbildungsplätze von entscheidender Bedeutung, um entsprechende Maßnahmen zu ergreifen.

Sachsen-Anhalt benötigt demnach in den nächsten zehn Jahren bis zu 11.300 zusätzliche Pflegefachkräfte, um den demografischen Wandel und den steigenden Bedarf an Pflegebedürftigen zu bewältigen. Derzeit scheint es jedoch keinen klaren Plan zu geben, wie dieser Bedarf gedeckt werden soll. Die bisherigen Maßnahmen seien unzureichend und die Regierung habe bisher keine bedeutenden Entscheidungen getroffen, um den Fachkräftemangel in der Pflege zu bekämpfen, so Anger.

Die Politikerin unterstrich die Dringlichkeit, mit der die Landesregierung nun handeln müsse, um den Pflegekräftemangel zu lösen: „Es bedarf umgehend konkreter und effektiver Maßnahmen, um die Ausbildung von Pflegefachkräften zu fördern und den Bedarf im Gesundheitswesen langfristig zu decken. Andernfalls droht Sachsen-Anhalt eine schwerwiegende Versorgungslücke im Pflegebereich, die nicht nur die Qualität der Pflege beeinträchtigt, sondern auch das Wohlergehen der Bevölkerung gefährdet.“

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