Mehr Alt als Jung: Hochbetagte Bevölkerung in Sachsen-Anhalt erreicht neuen Höchststand

24. August 2023 | Soziales | Keine Kommentare

Die Anzahl der Menschen im Alter von 85 Jahren und älter hat im Bundesland Sachsen-Anhalt einen bemerkenswerten Höchststand erreicht. Laut Angaben des Statistischen Landesamtes leben zum 31. Dezember 2022 rund 84.400 Personen in dieser Altersgruppe. Dies entspricht einem Anstieg um das 2,5-fache seit dem Jahr 1990. Die Gründe für diese drastische Entwicklung sind vielfältig und spiegeln sowohl die Altersstruktur der Bevölkerung als auch die steigende Lebenserwartung wider.

Im Jahr 1990 war das Verhältnis zwischen der Anzahl der Hochbetagten und der Lebendgeborenen noch annähernd ausgeglichen. Damals kamen auf 33.300 Menschen im Alter von 85 Jahren und älter 31.800 Neugeborene. Doch im Jahr 2022 zeigt sich ein anderes Bild: Mit 84.400 Hochbetagten steht lediglich eine vergleichsweise geringe Anzahl von 14.500 Lebendgeborenen gegenüber. Dieses Verhältnis von 6 zu 1 verdeutlicht einen deutlichen Wandel in der Bevölkerungsstruktur.

Interessanterweise sind etwa zwei Drittel der Hochbetagten Frauen, was einer Zahl von 57.400 entspricht. Hingegen beträgt die Anzahl der Männer in dieser Altersgruppe lediglich gut ein Drittel, nämlich 27.000.

Die Ursachen für diese Entwicklung sind laut dem Statistischen Landesamt zweifach. Zum einen ist die Altersstruktur der Bevölkerung ausschlaggebend. Zum anderen ist die kontinuierlich steigende Lebenserwartung ein entscheidender Faktor. Neugeborene Jungen können heute in Sachsen-Anhalt auf eine durchschnittliche Lebenserwartung von knapp 76 Jahren hoffen, während neugeborene Mädchen sogar auf gut 82 Jahre Lebenszeit blicken können. Dies bedeutet eine beeindruckende Steigerung von rund 5 Jahren bei Frauen und 6 Jahren bei Männern im Vergleich zum Durchschnitt der Jahre 1991 bis 1993.

Die Gesellschaft steht vor neuen Herausforderungen angesichts dieser Entwicklung. Die steigende Zahl an Hochbetagten erfordert eine Anpassung der sozialen Strukturen und Dienstleistungen, um eine angemessene Betreuung und Unterstützung für diese Bevölkerungsgruppe sicherzustellen. Gleichzeitig verdeutlicht dieser Trend die Fortschritte in der Medizin und im Gesundheitswesen, die zu einer längeren Lebenserwartung führen.

Es bleibt abzuwarten, wie sich diese Veränderungen in der Bevölkerungsstruktur langfristig auf Sachsen-Anhalt auswirken werden und welche Maßnahmen ergriffen werden, um den Bedürfnissen einer immer älter werdenden Gesellschaft gerecht zu werden.

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