Halle: Jedes 3. Kind von Hartz IV betroffen
31. Mai 2017 | Soziales | 2 KommentareJeder fünfte Bewohner von Sachsen-Anhalt unter 18 Jahren (21,5%) lebt in einer Hartz-IV-Bedarfsgemeinschaft. Im Bundesvergleich sind nur in Bremen (30,5%) und Berlin (30,5) die Betroffenheitsquoten höher als in Sachsen-Anhalt. Im Bundesschnitt liegt die Hilfequote bei 14,1 Prozent. Im regionalen Vergleich ist die Betroffenheit in Halle am höchsten, dort wächst fast jeder Dritte (32,7%) der unter 18-Jährigen in einer Hartz-IV-Familie auf.
Das zeigt eine Auswertung der BA-Regionaldirektion Sachsen-Anhalt-Thüringen anlässlich des Kindertags am 01. Juni. Die Zahl der hilfebedürftigen Kinder und Jugendlichen ist damit im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Vom Anstieg betroffen sind vor allem ausländische Kinder und Jugendliche: 60% von ihnen leben in einer Hartz-IV-Bedarfsgemeinschaft.

Agenturchef Kay Senius
Kay Senius von der Regionaldirektion Sachsen-Anhalt-Thüringen fordert mehr Sozialarbeit und Bürokratieabbau, vor allem jedoch Bildung: „Gute Bildung ist ein zentraler Schlüssel zur Bekämpfung von Kinderarmut. Wer eine gute Schul- und Ausbildung hat, der hat ein geringeres Risiko arbeitslos zu werden und verdient auch in der Regel besser als Menschen ohne Ausbildung. Eine fundierte Bildung senkt das Armutsrisiko für die ganze Familie.“ Darüber hinaus müsse es für Familien, in denen beide Eltern arbeitslos sind, einen echten sozialen Arbeitsmarkt mit öffentlich geförderter Beschäftigung geben, damit auch jene Arbeit finden, die keine Chance auf dem ersten Arbeitsmarkt haben. Denn erst wenn die Kinder Arbeit als etwas Normales erleben, werde der Teufelskreis von sich vererbender Armut durchbrochen.
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Ja, der Herr Senius…
Seine Behörde hat es doch in der Hand, die Menschen in eine adäquat bezahlte Beschäftigung zu bringen. Warum jammert er also herum und macht nicht seine Arbeit? Natürlich muß man dann nicht nur „verwalten“, sondern auch mal seinen Hintern vom Bürostuhl hochbekommen oder bei Firmen anrufen…
Egal, Erfolg ist Erfolg!