Podiumsdiskussion zu Mauerbau und Republikflucht
9. August 2018 | Politik | 2 KommentarePodiumsgespräch
Fluchtgeschichten – Der Mauerbau 1961 und die Folgen
Montag, 13. August 2018, 18 Uhr
Gedenkstätte ROTER OCHSE, Am Kirchtor 20 b, 06108 Halle
Eintritt frei
Am Morgen des 13.08.1961 besetzten 5.000 Grenzpolizisten, 5.000 Schutz- und Bereitschaftspolizisten sowie 4.500 Kampfgruppenangehörige die Sektorengrenze der DDR zu West-Berlin. Sie rissen Straßen auf, errichteten Sperren und spannten Stacheldraht es begann der Bau der Berliner Mauer.
In einem Podiumsgespräch mit Zeitzeugen soll an Lebenswege vor und nach dem Berliner Mauerbau mit Bezug auf den Straftatbestand Republikflucht im politisch motivierten Strafrecht der DDR erinnert werden.
Rüdiger John besuchte bis zum Sommer 1961 ein West-Berliner Gymnasium, wohnte aber in Berlin-Köpenick. Kurz nach dem Mauerbau beschlossen er und seine Schwester die Flucht durch einen Tunnel in den Westen der geteilten Stadt.
Klaus Görsch wurde 1968 im Alter von 18 Jahren mit dem Vorwurf einer geplanten Republikflucht in Roßlau verhaftet.
Andrea Hoppe unternahm 1986 den Versuch, die tschechisch-bundesdeutsche Grenze zu überqueren, wurde jedoch sofort festgenommen und nach Pilsen ins Gefängnis verbracht.
Alle Zeitzeugen durchliefen nach erfolgter Festnahme und Untersuchungshaft im Roten Ochsen mehrere Haftanstalten in der DDR. Rüdiger John und Andrea Hoppe gelangten schließlich durch den Häftlingsfreikauf in die Bundesrepublik Deutschland. Klaus Görsch wurde nicht, wie sein damaliger Mithäftling Gunther von Hagens (Mediziner und später bekannt als Plastinator und Initiator der Präsentation Körperwelten) in den Westen, sondern in die DDR entlassen.
Das Podiumsgespräch wird in Kooperation mit der Gedenkstätte ROTER OCHSE, dem Bundesbeauftragten für die Unterlagen der Staatssicherheit der ehemaligen DDR (Außenstelle Halle) der Beauftragten des Landes Sachsen-Anhalt zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, der Konrad-Adenauer-Stiftung e.V. / Politisches Bildungsforum Sachsen-Anhalt und dem Verein Zeit-Geschichte(n) e.V. veranstaltet.
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Wirtschaftliche Not war es jedenfalls nicht, was als Fluchtgrund angegeben wurde. Arbeit, Lohn, Brot, Wohnung hatte jeder. Auto war etwas schwieriger, aber möglich…
Kann es sein, dass das Podiumsgespäch im Kontext zu den heutigen Fluchtgeschichten zu betrachten ist?