Neubau der Kunsthochschule in Halle vorerst gestoppt – Linke kritisieren

12. Dezember 2023 | Politik | Keine Kommentare

Der geplante Neubau der Burg Giebichenstein Kunsthochschule in Halle wurde vorerst durch das Finanzministerium gestoppt. In einer Stellungnahme hierzu bezeichnete Hendrik Lange, Linken-Abgeordneter aus Halle den Stopp nun als „grob fahrlässig“ und warf dem Finanzministerium vor, die Kostensteigerungen selbst verursacht zu haben.

„Letztendlich hat das Finanzministerium das Problem mit den Kostensteigerungen selbst verursacht. Lange wurde der Architekturwettbewerb verzögert.“, so der Politiker. „Und dass es in der derzeitigen Situation Kostensteigerungen gibt, ist nicht verwunderlich. Wenn sich das Verfahren noch weiter verzögert, werden die Kosten weiter steigen oder die Hochschule bekommt ‚Wenig Gebäude für viel Geld‘. Das ist nicht hinnehmbar. Es drängt sich der Eindruck auf, dass der von der Hochschule forcierte Weg eines ambitionierten Architekturwettbewerbs vom Finanzministerium einfach nicht gewollt ist. Das wurde schon durch die unnötige Diskussion zum Verbleib der Hochschule im Hermesgelände deutlich.“

Die Kunsthochschule, so Lange weiter, benötige das neue Gebäude an dem vorgesehenen Ort, um gute Arbeits- und Studienbedingungen zu schaffen und die Wegebeziehungen zu verbessern. Die Hochschule habe mit dem Land einen Architekturwettbewerb vereinbart und verdiene ein ambitioniertes Gebäude.

„Dass das Finanzministerium die Hochschule augenscheinlich nicht über den Verfahrensstopp informiert hat bzw. mit der Hochschule gesprochen hat, macht das ganze Prozedere zum Skandal. Nach der desaströsen Informationspolitik beim Neubau der JVA Halle agiert das Finanzministerium erneut nach Gutsherrenart. Ich fordere das Finanzministerium auf, die Blockadehaltung aufzugeben und so schnell wie möglich mit der Hochschule über den Fortgang des Bauverfahrens ins Gespräch zu kommen. Außerdem muss der Landtag als Haushaltsgesetzgeber über die Kostensteigerungen informiert werden.“

Die Entscheidung des Finanzministeriums hat nun eine Debatte über die Prioritäten und den Dialog zwischen politischen Entscheidungsträgern und Bildungseinrichtungen ausgelöst. Der Fortgang des Bauverfahrens und die Klärung der Finanzierung bleiben weiterhin ungewiss.

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