Klimaneutralität noch vor 2045 – Stadtrat stimmt Antrag zu

24. Februar 2022 | Natur & Gesundheit, Politik, Umwelt + Verkehr | Ein Kommentar

Halle (Saale) will die Klimaneutralität der Stadt deutlich schneller erreichen als es auf Bundesebene beschlossen wurde. Darauf einigten sich die Stadträte und Stadträtinnen in der gestrigen Stadtratsitzung mit der Zustimmung der Fraktionen Grüne, Linke, MitBürger und SPD. Demnach will die Stadt möglichst schnell – aber deutlich vor 2045 – Klimaneutralität anstreben.

Der Antrag sieht eine stärkere Verbindung von Umwelt und Ökonomie vor. Dafür ist ein sogenanntes Beteiligungsformat geplant, in welchem sich verbindliche Ziele zwischen Vertretern der Privatwirtschaft und Privathaushalten vereinbaren lassen könnten. Ferner will die Stadtverwaltung auch mit allen wichtigen Klimaschutz-Initiativen, wie etwa HalleZero e.V. oder dem Klimabündnis Halle ins Gespräch kommen.

Über die Zustimmung des Antrags zeigte sich im Anschluss besonders die Stadtratsfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN äußerst erfreut. Der stellvertretende Fraktionsvorsitzende und Sprecher für Energiepolitik Dr. Mario Lochmann erklärte dazu: „Nach langen und intensiven Beratungen hat der Stadtrat endlich den aus unserer Sicht wegweisenden Beschluss gefasst, bereits deutlich vor 2045 die Klimaneutralität zu erreichen. Die Stadtwerke haben die Intention des Antrags bereits aufgegriffen und haben eine Roadmap als methodischen Rahmen für die Organisation von Klimaschutzmaßnahmen in ihrem Wirkungskreis erarbeitet. Das begrüßen wir ausdrücklich!“ Dennoch könnten auch die Stadtwerke nicht allein zur Verantwortung gezogen werden. Lochmann mahnte, dass nun alle Akteure dazu aufgefordert seien, sich am Kampf gegen den Klimawandel aktiv zu beteiligen.

Und auch Wolfgang Aldag, in der Fraktion für das Thema Klimaschutz verantwortlich, erklärte, man dürfe die Hände jetzt auf keinen Fall in den Schoß legen: „Gemeinsam mit der Stadtverwaltung, den Stadtwerken und den zivilgesellschaftlichen Initiativen wollen wir einen organisatorischen Rahmen für die Entwicklung, Vorbereitung und Durchführung von Klimaschutzmaßnahmen schaffen. Ein gemeinsamer Prozess mit den Bürgerinnen und Bürgern sowie den Unternehmen unserer Stadt wird gestartet, vorhandene Aktivitäten gebündelt und ausgeweitet. All das wird uns schlagkräftiger und schneller machen. Dabei ist es uns wichtig, dass die Maßnahmen wirtschaftlich tragbar und sozial ausgewogen gestaltet werden müssen. Damit vermeiden wir Kosten in der Zukunft und deswegen lohnt es sich auch finanziell, jetzt in Klimaschutz zu investieren.“

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