Halle gegen Rechts will Auftritt von Uwe Steimle im Steintor verhindern. Pikant: Varieté-Geschäftsführer ist LINKEN-Stadtrat
3. Juni 2022 | Politik | 11 KommentareIn Halle (Saale) soll am 17. Juni 2022 der Kabarettist Uwe Steimle im Steintor-Varieté auftreten. Halle gegen Rechts – Bündnis für Zivilcourage fordert eine Absage der Veranstaltung unter Verweis auf antisemitische, rassistische und verschwörungsideologische Aussagen des Künstlers und seine Zusammenarbeit mit der extremen Rechten. Der Geschäftsführer des Steintor-Varietés ist Mitglied von DIE LINKE Stadtratsfraktion in Halle (Saale).
Im Jahr 2019 gab der Mitteldeutsche Rundfunk (MDR) nach scharfer Kritik das Ende der Zusammenarbeit mit Uwe Steimle bekannt. Doch in Halle (Saale) soll er nun im Steintor-Varieté auftreten. Steimle verbreitet seit Langem extrem rechte Verschwörungserzählungen, wenn er etwa eine
amerikanische Besatzung der Bundesrepublik behauptet: Deutschland sei ein „besetztes Land“, eine „Scheindemokratie“, „habe keine eigene
Politik“ – Verschwörungserzählungen, wie sie von Reichsbürgern, Souveränisten und Neonazis verbreitet werden. Gewählte Abgeordnete
bezeichnet er als „Arbeitsscheues Gesindel“ und sagt, „die müssen alle weg.“ Medien beschreibt Steimle als gesteuert und behauptet „Es gibt
keine Meinungsfreiheit in der Bundesrepublik Deutschland“, eine ZDF-Journalistin beleidigte er als „Besatzungsmoderatorin“.
Dazu kommen rassistische und antisemitische Aussagen, so zeigt sich bei Steimle israel-bezogener Antisemitismus und eine Relativierung des
Nationalsozialismus, wenn er die Unterstützung des Staates Israel mit der Teilnahme von deutschen Diplomaten an einer Hinrichtung im Nationalsozialismus vergleicht. Steimle äußert sich nicht nur immer wieder extrem rechts, er arbeitet auch mit der extremen Rechten
zusammen. So trat er in einem T-Shirt des extrem rechten „Compact Magazins“ auf, gab der neu-rechten Zeitschrift „Junge Freiheit“ Interviews, unterstützte AfD-Chef Tino Chrupalla, sprach auf verschwörungsideologischen Protesten gegen die Corona-Eindämmungsmaßnahmen selbst vor Neonazis und nahm ein Lied mit einem Rechtsrocker auf, der in der Vergangenheit auf den sogenannten Schulhof-CDs der NPD veröffentlicht wurde.
Peinlich für LINKEN-Stadtrat Rudenz Schramm
Bereits Anfang Mai informierte Halle gegen Rechts das Steintor-Varieté über die extrem rechten Positionen von Steimle und dessen Zusammenarbeit mit der extremen Rechten. Doch eine Absage der Veranstaltung wurde durch den Geschäftsführer Rudenz Schramm abgelehnt. Nun legt das Bündnis eine umfangreiche Auseinandersetzung mit Uwe Steimle vor, online unter www.halle-gegen-rechts.de/steimle
und fordert erneut die Absage des Auftritts. Halle gegen Rechts sieht eine völkische, extrem rechte Grundierung, die sich durch die Positionen von Uwe Steimle durchzieht. Das Bündnis kritisiert, dass mit Rudenz Schramm ein Mitglied der DIE LINKE-Stadtratsfraktion in Halle (Saale) eine Bühne für jemanden bietet, der seit Jahren mit extrem rechten Aussagen auftritt. „Uwe Steimle äußert sich immer wieder rechtsextrem, er arbeitet nachweisbar mit der extremen Rechten zusammen“, so Katharina Hindelang, Sprecherin von Halle gegen Rechts. „Dafür können Demokratinnen und Demokraten keine Bühne bieten“, so die Sprecherin weiter.
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Neon schrieb: „Diese „Juden-Schrift“ wurde allerdings von den Nazis verboten.“
Das halte ich allerdings für eine krumme Argumentation. Es kommt auf die Konnotation an. Das „Verbot“ der „Schwabacher Judenlettern“ hatte den Hintergrund, dass die Menschen in den besetzten Gebieten keine Fraktur lesen konnten. Damit bleibt die Schrift aber, besonders solche im Tannenberg-Stil, und wenn damit nicht gerade Gasthäuser oder Biermarken werben, neonazistisch konnotiert.
Auch Hakenkreuze gab es schon im alten Ägypten, und die Diskussion um das „Z“ hatten wir auch schon.
Elfriede, viel einfacher.
auf fremdwort,de:: „ein abgehalfterter Schauspieler, der seinem früheren Erfolg hinterhertrauert“
Steimle würde sich freuen, wie genau über ihn Buch geführt wird, nur wird der Autor seiner Akte nicht benannt.
@B2B, haben Sie das Wort „abgehalfert“ vom Pferdesport bzw. aus dem Bereich „Pferde“ übernommen? Sie meinten das herabwürdigend.
Ich erlaube mir d i e s e n Vergleich, weil ich ein Faible habe mit „die Wörter“. Ein abgehalftertes Pferd, das Wort sagt es schon, trägt kein Halfter, ist sozusagen „frei“ und kann sich auch frei bewegen, wird NICHT
eingeengt. In diesem Sinne haben Sie es sehr gut gesagt, Herr B2B. 🙂
@Neon, ich teile deine Meinung.
Zudem sagt man, dass Satire alles darf. Siehe Böhmermanns Zitat über Erdogan. Steimle dürfte das aber nicht sagen, gesagt haben- wetten? Und so etwas hätte er auch nicht geäußert, weil das nicht sein Niveau ist.
Es ist nicht witzig, wenn Steimle darauf hinweist, das die Deutschen das letzte Mal wenigstens gefragt wurde, ob sie den totalen Krieg wollen, sondern hinterfo..ig! Ist das noch Kunst, oder ein total Angriff auf die Demokratie?
Schulze, benutzt du Großbuchstaben, um mich anzuschreien?
Ja, Steimle trägt gerne ein T-Shirt mit dem Aufdruck „Kraft durch Freunde“ und sogar in Frakturschrift. Diese „Juden-Schrift“ wurde allerdings von den Nazis verboten.
Steimle IST Antisemit; er mach nicht nur fade Witzchen darüber. Und wer sich von Rechten vom äußersten Rand hofieren läßt, IST auch Rechter.
Und bei Poldy wollen wir doch nicht ernsthaft graben, was der für Leichen von vor über 30 jahren im Keller hat. Einfach peinlich, RS sowas jetzt nachzutragen. Das hat man in der alten BRD noch nicht mal mit SS- und Gestapo-Mitarbeitern so gemacht. Und die hatten wahrlich Blut an den Pfoten. im Übrigen ist RS nicht mit parteibuch im Stadtrat sitzend. Er ist parteilos, sitzt auf einem nicht vergebenen Mandat von Die Linke. nur um das mal so klöarzustellen. Der ehemalige war auch nicht selbständiger Unternehmer beim HFC, sondern nur dort mal ehrenamtlich gewählt. Und wenn die gesamte Mannschaft seine Abberufung gefordert hat, ist das immer noch vereinsintern. Seinen Job als Wirtschaftsspezi hat er ja deswegen nicht verloren. Aber es werden wieder gern Äpfel und Birnen mitnander vermischt …
Im Übrigen sind manche Äußerungen vom Mc hart an der Grenze der Verleumdung; es wäre denn nachtragbar, wen RS nachweisbar mundtod gemacht haben soll.
Das ist witzig, da soll also Stasi IM Hans Ulrich ehm Rudenz Schramm wieder anders denkende oder redende Mundtot machen, naja Erfahrung damit hat er ja als Stasi Mitarbeiter. Das dieser Spitzel immer noch im Stadtrat sitzt und andere Ihren Job verlieren wie der ehemalige Chef des HFC ist absolut nicht nachzuvollziehen. Aber da hillft Hans Ulrich ja sein Parteibuch.
Man muss Uwe Steimle nicht mögen, aber er ist kein Antisemit und auch kein Rechter. Im Gegenteil: er ist ein Linker. Wenn seine kabarettistischen Wortspiele von einigen Minderbemittelten nicht oder falsch verstanden werden, ist es nicht sein Problem.
Wer ist Steimle? Dieser abgehalfterte Schauspieler? Wer will den hören?
Unwichtige verbieten einem Unwichtigen die freie Meinungsäußerung.