Auch die LINKE kritisiert jetzt Rammstein-Tribute auf dem Laternenfest

3. August 2023 | Politik | 5 Kommentare

Symbolbild Ziegelwiese Bühne

Auf dem Laternenfest soll die Band „Völkerball“ mit einem Rammstein-Tribute auftreten. Angesichts der Vorwürfe sexualisierter Gewalt gegen Mitglieder von Rammstein hat das viel Kritik erfahren, der sich DIE LINKE Halle anschließt und eine Reaktion des Stadtmarketings einfordert.
Das u.a. vom Stadtmarketing organisierte Laternenfest findet vom 25. bis zum 27. August statt und bietet den Hallenser*innen ein vielfältiges Programm. Dazu gehört in diesem Jahr auch eine Rammstein-Tribute-Show. Da Rammstein derzeit mit schweren und ernstzunehmenden Vorwürfen konfrontiert wird, die sich auf Gewalt und Übergriffe gegenüber Fans der Band beziehen, erfährt dieser Programmpunkt derzeit massive Kritik, da er als Würdigung von Rammstein verstanden und ohne Einordnung oder Kontextualisierung im Programmheft präsentiert wird. Zwar beziehen sich die Vorwürfe natürlich nicht auf die Cover-Band „Völkerball“ und wurden sicherlich erst nach dem Abschluss der Planungen für das Laternenfest bekannt, aber das Signal ist für Betroffene von Diskriminierung und sexualisierter Gewalt verheerend.
„Das Laternenfest soll ein möglichst sicherer Ort für alle sein. Ein Rammstein-Tribute setzt aber ein Zeichen für das Gegenteil, denn die Vorwürfe gegen Mitglieder der Band sind weder aufgeklärt noch zeigt sich Rammstein selbst dazu bereit, daran in irgendeiner Form mitwirken zu wollen. Stattdessen kam es bei Konzerten zur Verhöhnung von Kritiker*innen und Betroffenen. Dafür kann die Cover-Band natürlich nichts, aber das Stadtmarketing steht in der Verantwortung, das Programm zu ändern oder die Ankündigung zumindest zu kontextualisieren und anzupassen. Es darf nicht der Eindruck entstehen, die Stadt ignoriere das Leid der Betroffenen und halte in dieser Situation ein unkritische Würdigung einer Band ab, deren Mitglieder schwerer Übergriffe bezichtigt werden. Schweigen ist beim größten Fest Halles keine Option.“, sagt Jan Rötzschke, Co-Vorsitzender des Stadtverbandes der LINKEN Halle.
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5 Kommentare
  1. rugby

    @hei-wu, Du verstehst es einfach nicht.

    Ich habe nie behauptet, Rammstein-Fan zu sein. Bin zwar ein Metalhead, aber Rammstein finde ich ziemlich doof. Da gibt es andere Subgenres mit viel besseren Sängern und vor allem Sängerinnen. Lindemanns gekünsteltes Grunzen muß ich mir nicht antun. Und das Drumherum auch nicht. Nichtsdestotrotz, meine Ästhetik, mein Geschmack geht Dich ein Schei… an.

    Ich bin allerdings ein Fan des Rechtsstaates, samt Umschuldsvermutung, und des Grundgesetzes, welche die Freiheit der Kunst schützt und Zensur verbietet. Und Du?

    Schauen wir dochmal, mit wem Du Dich gemein machst:

    Da wäre die Grüne Jugend, deren Führerin eine Rassistin ist, welche die „eklige weiße Mehrheitsgesellschaft“ beseitigt wissen will, und deren Führer sich mit einer verurteilten linksextremistischen Gewalttäterin solidarisiert. Dann hätten wir eine dubiose Liste von Personen, die Aktivist/in oder Aktivist*in oder Drag Queen/Drag Artist für enstzunehmende Berufs- oder Tätigkeitsbezeichnungen halten. Wäre da noch der Stura der MLU, der eher wie ein Wächterrat á la Iran operiert, aber von nicht mal 20% der Studenten gewählt wurde. Zum Schluß schließt sich noch die Ex-SED an, welche sich mit Auftritts- und Aufführungsverboten ja bestens auskennt (Biermann, Renft, Spur der Steine) und deren ehemaligen Führer ja schon nichts von moderner, alternativer Musik hielten. Wie gesagt, die Tradition lebt …

    Vor solchen Fanatikern sind ja nicht mal mehr ausgesprochen linke Bands sicher. Den gleichen Verdächtigungen wie Rammstein ist ja beispielsweise die Antifa-Punk-Band Feine Sahne Fischfilet ausgesetzt. Das sind die, welche in linksgrünen Kreisen für ihre Gewaltfantasien gegen Polizisten gefeiert und bewundert werden. Ebenso unbewiesene Verdächtigungensexueller Gewalt und die selben Ausreden. Diese dubiosen Aftershowparties finde ich persönlich abstoßend,aber sie sind nicht verboten und es finden sich wohl immer auch ausreichend willige Groupies. Das habe ich nicht zu verurteilen.

    Ich käme nie auf die Idee, ein Auftrittsverbot für einen Klangkörper zu fordern, welcher Werke des Antisemiten Richard Wagner oder des Nazi-Flittchens Carl Orff spielen will. Die Carmina Burana bleibt trotzdem ein Meisterwerk.

    Nun will diese Camarilla nicht etwa einen Rammstein-Auftritt verhindern, sondern den einer Coverband. Da wird auch vor frechen Lügen nicht zurückgeschreckt. Es ist nicht die Band Völkerball, welche eine Aftershowparty veranstaltet. Es ist der Volkspark. Und die Behauptung, man wäre auf einem Völkerball-Konzert nicht sicher, ist imfam. Im Übrigen wäre der Veranstalter für die Sicherheit verantwortlich. Das stört diese Lügnerbande nicht, sie maßen sich an, den Hallensern vorzuschreiben, welche Musik sie zu hören haben und welche nicht.

    Nun @hei-wu, willst Du Dich dieser Bande anschließen? Wie hältst Du es mit der Kunstfreiheit? Wie hältst Du es mit der Zensur? Bist Du ein Verfassungsfeind?

  2. B2B

    Linke Reflexe aus vergangenen Zeiten. Schon der kleine Ulbricht gab zum Besten: »Ich bin der Meinung, Genossen, mit der Monotonie des ›yeah, yeah, yeah‹ und wie das alles heißt, sollte man doch Schluss machen. (…) Ist es denn wirklich so, dass wir jeden Dreck, der vom Westen kommt, kopieren müssen?«

  3. jowo

    Wer nicht möchte, dass sein Körper und Geist verkommt, konsumiert Rammstein besser nicht.

  4. hei-wu

    OK, @rugby, habe mir mal bei Youtube ein paar Videos angeschaut. Deine Ästhetik, Dein Geschmack?

    Strafbares ist nicht darunter, um das gleich vorweg zu nehmen. Aber was um aller Welt fasziniert Dich an dieser Mischung aus Reichsparteitagsästhetik, Riefenstahl und Gruftietrash der 1980er?

    Woher kommt dieser Hang, gefesselte und gefolterte Menschen als Musikuntermalung total geil zu finden? Geht da hormonell was ab?

    Mein Geschmack ist es nicht, aber wir können gerne auch darüber diskutieren, warum ich Schikaneders Libretto zu Mozarts Zauberflöte weitaus geiler finde als mit Gegröhle musikalisch begleitete Fesselspiele. Da spielt sich nämlich auch inhaltlich was ab.

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