Fischsterben in Oder und Saale – Trockenheit verstärkt die Fragilität des Ökosystems

23. August 2022 | Natur & Gesundheit | Keine Kommentare

Bereits vor mehreren Tagen hatten Angler an der Saale bei Bernburg mehrere tote Fische gefunden. Der lokale Anglerverein schätzte nach einer ersten Bergungsaktion das vollständige Ausmaß des Fischsterbens auf etwa 3.000 Tiere. Die Sorge um eine Verbindung zum mysteriösen millionenfachen Sterben in der Oder, welches seit Wochen die Medien beherrscht, stand zunächst im Raum, wurde nach dem Einschalten der Wasserschutzpolizei und des Umweltamt des Salzlandkreises dann jedoch schnell verworfen.

Offenbar war eine technische Störung im örtlichen Soda-Werk Auslöser des großen Fischverendens gewesen. Demnach war es durch einen Riss in einer Rohrleitung zum Ausfluss ammoniakalischer Sole in die Saale gekommen – einer notwendigen Komponente zur Herstellung von beispielsweise Glas oder Reinigungsmitteln.

Inzwischen hat die betroffene Firma Solvay in Bernburg einen Maßnahmenkatalog vorgelegt, durch den zukünftig der Ausfluss giftiger Stoffe in die Saale verhindert werden soll. Aktuell wird dieser noch vom Landesverwaltungsamt in Halle geprüft.

Wenngleich die Dimensionen des Zwischenfalls nicht mit dem massenhaften Fischsterben in der Oder vergleichbar waren, so teilte der Landesanglerverband Sachsen-Anhalt dennoch mit, schockiert und gleichzeitig enttäuscht über dieses weitere Beispiel für die starke Belastung und den Missbrauch der Gewässer im Land zu sein. Schließlich sorge die aktuelle extreme Trockenheit dafür, dass die Konzentration von giftigen Stoffen bei abnehmenden Wassermengen in den Gewässern ungleich höher sei. Dadurch steige natürlich auch die Belastung für Tiere und Pflanzen im Wasser.

Print Friendly, PDF & Email

Kommentar schreiben