Corona-Viren und Immunsysten – Teil 7: Garten und Kräuter
24. März 2020 | Natur & Gesundheit | 4 KommentareUnser heutiges Thema im Context der Corona-Krise soll sich mit dem Gärtnern beschäftigen. Der Rückzug ins Private wird viele Menschen in die eigenen Gärten drängen, aber was ist mit denen, die keinen Garten haben? Urban gardening liegt seit einigen Jahren im Trend und erobert Balkone, Hinterhöfe und Vorgärten. Wer auch das nicht hat, dem steht immerhin noch das Fensterbrett zum Gärtnern zur Verfügung.
Gartenarbeit und Immunsystem
Gartenarbeit gehört zu den Tätigkeiten, die uns am meisten motivieren und befriedigen. Das ergab eine Studie mit Patienten nach einem Schlaganfall. Im Garten wird neben einem Stressabbau viel positive Energie freigesetzt, die in Form von Glückshormonen auch unsere Immunabwehr verbessert und uns psychisch stabilisiert. So trägt neben dem durch Sonnenlicht gebildeten Vitamin D die Farbe Grün dazu bei, uns in Hochstimmung zu versetzen. Aber auch körperlich profitieren wir von der Gartenarbeit. Das Herz-Kreislauf-System wird aktiviert, der Blutdruck sinkt und Muskulatur und Bindegewebe/Knochen werden stabilisiert. Wussten Sie übrigens, dass Daniel Gottlob Moritz Schreber (1808 bis 1861), nach dem unsere Schrebergärten benannt sind, Orthopäde in Leipzig war?
Daneben kann uns der eigene Garten mit frischem Gemüse und Obst, vor allem aber mit frischen Kräutern versorgen, mit Kräutern sogar ausschließlich und fast das ganze Jahr über. Viele Kräuter dienen nicht nur zum Würzen und als Vitamin-C-Quelle, sondern haben deutliche Heilwirkungen. Stellvertretend soll heute der Thymian (Thymus vulgaris) genannt werden, der in vielen Hustenmitteln enthalten ist. Thymian wirkt schleim- und krampflösend sowie immunstimulierend. Daneben ist der Inhaltsstoff Thymol eins der am stärksten desinfizierenden, antibakteriell und antiviral wirksamen Stoffe, die wir kennen. Auch in Darm und Blase wirkt Thymian krampflösend und entzündungshemmend. Für eine medizinische Wirkung sollte man auf Mittel aus der Apotheke zurückgreifen, da diese die optimale Dosis enthalten. Aber auch als Würzkraut sollten wir Thymian nicht verachten.
Empfehlungen (nicht nur) in der Corona-Krise
Wenn Sie einen Garten haben, werden Sie sich dort jetzt viel aufhalten. Aber auch das Balkongärtnern wird immer beliebter. Tomaten aus eigener Ernte schmecken einfach viel besser als alles, was es zu kaufen gibt. Versuchen sie mal, aus Ihrer Lieblings-Tomatensorte Samen für die eigene Zucht zu gewinnen (Anleitungen im Netz). Ansonsten gilt: Samen gibts auch jetzt in Supermärkten und Drogerien oder über den Versand. Wer regional bestellen möchte, hier ein Beispiel: Hof Jeebel bei Salzwedel. Wenn Sie über keinen Platz auf dem Balkon verfügen, versuchen Sie einfach, sich aus gekauften Töpfchen (z. B. Petersilie, Schnittlauch, Basilikum, Minze) ein Kräuterbeet auf dem Fensterbrett anzulegen. Sicher kennen Sie auch noch das grüne Osternest: haben Sie auch als Kind Kresse auf feuchter Watte ausgesät? Vielleicht haben Sie Lust, es wieder einmal zu probieren. Es schmeckt wunderbar auf Butterbrot. Gleichzeitig wirkt die frische Kresse mit ihrem scharfen Geschmack auch desinfizierend auf die Schleimhäute der Atemwege.
Zum Schluss noch ein saisonales Kräuter-Rezept:
Bärlauch kann man gut als Frühlings-Saisongemüse bezeichnen. Die richtige Erntezeit beginnt gerade. Er verbreitet sich willig in schattigen Gärten, ist aber auch in lichten Wäldern zu finden. Eine Verwechslungsgefahr mit dem Maiglöckchen besteht aufgrund des deutlichen Knoblauchgeruchs nicht, außer man ist (verbotenerweise) mit der Sichel unterwegs.
- 1 Bund Bärlauch (ca. 100g)
- 100g Pinienkerne / alternativ Cashewkerne
- 150ml Olivenöl
- 100g Pecorino oder Parmesan (gemahlen)
- Salz, Pfeffer aus der Mühle
- 1 reife Banane
Die Pinienkerne in der Pfanne rösten, anschließend alles zusammen pürieren. Durch die Banane wird der Geschmack des Pestos milder und das Ganze schön cremig.
Dr. med. Annette Kreutzfeldt, Fachärztin für Physikalische und Rehabilitative Medizin und Immunologie
Weitere Artikel dieser Serie:
- Corona-Viren und Immunsysten – Teil 6: Stressabbau
- Corona-Viren und Immunsystem – Teil 5: Ernährung
- Corona-Viren und Immunsystem – Teil 4: Sport und Bewegung
- Corona-Viren und Immunsystem – Teil 3: Sonne und Vitamin D
- Corona-Viren und Immunsystem – Teil 2: Abhärtung
- Corona-Viren und Immunsystem – Teil 1
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Du sollst mit dem Thymian Dein Schneidebrett und Dein Küchenmesser desinfizieren,dann kriegen sie keine Corona-Infektion. „Thymol hat den Phenolfaktor 20. Es ist damit 20-mal stärker antibakteriell wirksam als das heute aufgrund seiner Toxizität obsolete Phenol, das früher als eines der stärksten Desinfektionsmittel galt.“
Innerlich wird Thymian in vielen Hustenmitteln verabreicht, es löst zähen Schleim und erweitert die Bronchien und beugt damit einer Lungenentzündung vor. Im übrigen ist auch die antivirale Wirkung gut nachgewiesen. Dazu taugen aber nur die Mittel aus der Apotheke, nicht das Thymiankraut aus Deinem Garten.
Danke, ich kenne Thymol, habe davon ein großes Glas im Labor stehen. Antiviral sind viele Substanzen, allerdings sollte man nicht den Eindruck erwecken, mit der innerlichen Verabreichung von Thymol und vergleichbaren pflanzlichen Terpenoiden Covid-19 bekämpfen zu können.
Die antivirale Wirkung von Seife beruht auf der Zerstörung der Lipidhülle des Virus. Das passiert in wenigen Sekunden. Innerlich angewendet, bringt Seife allerdings nichts, außer einen fiesen Geschmack und Schaum vorm Mund.
Thymol ist ein Phenolderivat und sogar noch stärker antiseptisch wirksam als dieses. Wenn man es hydriert, wird übrigens Menthol draus. Kernseife kann saubermachen.
„Daneben ist der Inhaltsstoff Thymol eins der am stärksten desinfizierenden, antibakteriell und antiviral wirksamen Stoffe, die wir kennen“
Und Kernseife.