Der fliegende Holländer in der Raumbühne

11. September 2016 | Kultur, Veranstaltungen | Keine Kommentare
Der fliegende Holländer segelt über die Raumbühne

Der fliegende Holländer segelt über die Raumbühne

Zum Auftakt des zweiwöchigen Eröffnungsfestivals zu Beginn der neuen Spielzeit lädt die Oper Halle am 23. September zur Premiere von DER FLIEGENDE HOLLÄNDER – Romantische Oper von Richard Wagner ein. Florian Lutz stellt sich mit dieser Inszenierung in seiner Doppelrolle als Regisseur und neuer Intendant vor und führt eine Reihe von interaktiven Musiktheaterarbeiten fort, in denen er die große Oper des 19. Jahrhunderts mit drängenden Fragen der politischen Gegenwart konfrontiert. Es dirigiert GMD Josep Caballé-Domenech.

Der Bühnenbildner Sebastian Hannak hat hierfür eine flexible Raumbühnensituation entworfen, die vom überbauten Zuschauerraum über die begehbare Hauptbühne bis in den entlegensten Winkel der Hinter- und Seitenbühne reicht – eine virtuelle Stadt und Ort für totales Raumtheater: HETEROTOPIA. Ungewöhnliche Raum- und Hörerfahrungen führen zu einem unkonventionellen Opernerlebnis. In der multimedialen Stadtlandschaft spürt die Inszenierung der Brisanz des Stoffes in einem Assoziationsfeld heutiger politischer und ökonomischer Machtverhältnisse und Moralvorstellungen nach.

In den Weiten dieser Raumbühnenlandschaft schlägt das dunkle Herz der deutschen Romantik.

Haltlos irrt der Holländer auf dem Ozean des Weltmarkts umher und häuft abstrakte Reichtümer an. Das Publikum ist mitten drin, wenn die gewaltige Sturmmusik des ersten Aktes über die Bühne hinwegfegt wie eine orchestrale Chiffre marktwirtschaftlicher Krisen. Die Zuschauer fühlen sich wie zu Hause, wenn sie in den gemütlichen Eigenheimen des heimischen Mittelstandes im zweiten Akt Quartier beziehen und erleben die verzweifelte Suche des Verfluchten nach Erlösung im bürgerlich-kompensatorischen Ideal bedingungsloser Liebe. Dabei muss es sich vorsehen, nicht zwischen die Fronten zu geraten, wenn die Oper in einen verstörenden doppelchörigen Exzess kulminiert …

Heiko Trinsinger gibt sein Rollendebüt in der Titelpartie und singt erstmals an der Oper Halle.

Musikalische Leitung JOSEP CABALLÉ-DOMENECH, Regie FLORIAN LUTZ, Bühne SEBASTIAN HANNAK, Kostüme MECHTHILD FEUERSTEIN, Video KONRAD KÄSTNER, Chor RUSTAM SAMEDOV, Dramaturgie VEIT GÜSSOW

Mit VLADISLAV SOLODYAGIN Daland, DOROTHEA HERBERT/ ANKE BERNDT Senta,

RALPH ERTEL Erik, LUCIE CERALOVÁ Mary, ROBERT SELLIER Steuermann,

HEIKO TRINSINGER/GERD VOGEL Holländer

TERMINE

Kostprobe: Dienstag, 13.9.2016, 18 Uhr, Oper Halle/ Raumbühne [Eintritt frei]

PREMIERE: 23. SEPTEMBER 2016 um 19.30 Uhr in der Oper Halle / Raumbühne

Weitere VORSTELLUNGEN: 28./30.9.16, 8./30.10.16, 4./6.11.16, 10./12.3.17, 16./21.6.17 in der Oper Halle/ Raumbühne

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