Lebensretter von morgen: Projekt bringt Kindern Erste-Hilfe-Kenntnisse bei

15. April 2024 | Bildung und Wissenschaft | Keine Kommentare

Im Dorothea-Erxleben-Lernzentrum Halle (DELH) der Universitätsmedizin Halle startet ein wegweisendes Projekt, das darauf abzielt, Grundschulkinder an die Grundlagen der Ersten Hilfe heranzuführen. Unter dem Motto „Jedes Kind kann Leben retten“ werden hallesche Schulen erstmals in das FIRST AID KIDS Projekt eingebunden, das vom 22. bis 26. April stattfindet.

Das ehrgeizige Vorhaben, Kinder bereits in jungen Jahren mit lebensrettenden Fähigkeiten auszustatten, wird von Laura Schmiljun, Gesundheits- und Pflegewissenschaftlerin und Initiatorin von FIRST AID KIDS, geleitet. Laut Schmiljun genügen bereits zwei Unterrichtseinheiten, um Kinder mit den Grundlagen der Ersten Hilfe vertraut zu machen. Das Konzept, speziell für Drittklässler entwickelt, zielt darauf ab, Hemmungen abzubauen und den Kindern im Ernstfall den nötigen Mut zu vermitteln.

Das Projekt, das durch ein Preisgeld von 6.500 Euro aus dem Wettbewerb „REVIERPIONIER Sachsen-Anhalt“ finanziert wird, sieht vor, dass acht Kurse mit jeweils vier Grundschulen aus Halle (Saale) teilnehmen. An fünf Stationen werden die Kinder in kleinen Gruppen unterrichtet, wie sie eine Notfallsituation erkennen, die Atmung einer Person prüfen, einen Notruf absetzen und die stabile Seitenlage herstellen können. Auch die lebensrettende Maßnahme der Wiederbelebung wird geübt, wobei spezielle aufblasbare Reanimationspuppen eingesetzt werden.

Das Besondere an diesem Projekt ist die Beteiligung von Studierenden und Auszubildenden der Universitätsmedizin Halle, die zuvor selbst eine Schulung durchlaufen haben. Insgesamt 18 junge Menschen aus verschiedenen Fach- und Gesundheitsbereichen unterstützen das Projekt und lernen dabei nicht nur pädagogische Fähigkeiten, sondern auch die fachübergreifende Zusammenarbeit, die im späteren Berufsleben von großer Bedeutung ist.

Parallel zum Pilotversuch wird eine begleitende Studie durchgeführt, um den Wissenszuwachs der Kinder zu überprüfen und die pädagogischen und interdisziplinären Kompetenzen der Auszubildenden und Studierenden zu bewerten. Laura Schmiljun betont das Ziel, das Format langfristig in der Lehre für den medizinischen Nachwuchs zu etablieren und an der Universitätsmedizin Halle anzubieten. Zudem gibt es bereits Interesse von weiteren Schulen in Halle (Saale) und Umgebung.

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