Bauhaus und bildende Kunst in Sachsen-Anhalt

Zur Vernissage einer besonderen Ausstellung am vergangenen Sonntag lud der Hallesche Kunstverein Mitglieder und Gäste in das Künstlerhaus 188 ein. Viele sind gekommen. Im Flyer zur Ausstellung war noch Dr. Hans-Georg Sehrt als Redner angekündigt. Sehrt aber ist am 4. August 2019 nach schwerer Krankheit verstorben, er wird den Halleschen Kunstfreunden fehlen. Seit 1990 hat er den Verein fürsorglich und mit großem Engagement erfolgreich geleitet. Im Grunde ist diese Ausstellung eine Art Vermächtnis. 69 Künstler sind zusammen gekommen und stellen über 100 Werke aus, die an die für Europa bedeutende Bauhaus-Tradition anknüpfen. Malerei, Grafik, Plastik, Grafikdesign, Fotografie, Kunsthandwerk – alles ist vertreten. Es ist eine sehr lohnenswerte und inspirierende Ausstellung. Bis hin zur musikalischen Ausgestaltung war Sehrt bis zuletzt aktiv an der Vorbereitung und Organisation beteiligt.
Sehrt schrieb noch: „Der Hallesche Kunstverein hat eine recht frühe Verbindung zum Bauhaus gehabt. Das betraf Ausstellungen in den 20er Jahren sowie die Mitgliedschaft ener Reihe von bekannten Bauhauskünstlern. Über die direkten Wirkungen findet gerade aus Anlass der 100-jährigen Gründung ein intensiver Austausch unter Theoretikern sowie Designern und bildenden Künstlern statt.
Dabei findet künstlerisches Experimentieren/Spiel, vielfach auf Anregungen durch die Kunst der Bauhäusler mit den überkommenen Wirkungen zwischen Annäherung und bewusster Ablehnung statt. Um künstlerische Ergebnisse davon öffentlich zu machen und die bildenden Künstler in Sachsen-Anhalt zu animieren, soll diese eher regional orientierte Schau als Beitrag des Halleschen Kunstvereins zum genannten Jubiläum stattfinden.“
Lutz Grumbach hielt diesmal die Einführungsrede, sichtlich bewegt.
Die Ausstellung läuft bis zum 15. September im Künstlerhaus 188, Bollberger Weg 188, jeweils von 13.00 bis 17.00 Uhr. Der Eintritt ist frei.