Ob Lauterbachs Liebling wirklich so gesund ist?

13. März 2023 | Bild der Woche | 5 Kommentare

Viel können wir nicht von unserer Pflanze zeigen: weil es sonst zu einfach wäre. Wir haben sie frisch beim Syrer gekauft.  Bekommt man selten in der Qualität, auch wenn es sich nicht wirklich um einen Exoten handelt, verlässt die überwiegende Menge doch eher als Tiefkühlware den Kassenbereich. Ob unser Gesundheitsminister Karl Lauterbach eher zur Frisch- oder dem Tiefkühlprodukt greift, wissen wir nicht, aber, dass er das Zeug ganz gerne isst, das hat er mal gesagt.  Und ob das wirklich alles so gesund ist, weiß wahrscheinlich nicht einmal er selbst. Tatsche ist: wie auch unsere letzte Pflanze der Woche, der Sauerklee, als aber auch der Rhabarber, enthält unsere Pflanze Oxalsäure, die in größeren Mengen den Knochenaufbau schädigen kann, weil sie Calcium bindet. In der Küche behilft man sich meistens, indem man einen Schuss Sahne hinzugibt.

Die Pflanze gehört zu den Fuchsschwanzgewächsen, ihre Heimat ist Südwestasien, beispielsweise Afghanistan, wo sie sogar häufig verwildert. Die Römer kannten die Pflanze nicht, und auch in dem Mustergarten des vor Lauterbachs noch größeren Aachener Karls ist sie nicht aufgeführt. Glückliche Römerkinder, möchten manche meinen, denn als Lebensmittel ist das Gemüse bei Kindern nicht so beliebt wie bei Karl.

Zu uns kam der Kinderschreck erst im Mittelalter. Leonhard Fuchs schreibt in seinem „Kreuterbuch“, das Gemüse heiße so, weil es aus Spanien (Hispanien) zu uns gekommen sei, und bei den Arabern heiße es deshalb auch Hisbanach, weil sie es in Spanien kennen gelernt hätten. Womit sich der gute Leonhard geirrt hat.

Und hier sind unsere Fragen:

Woher stammt denn tatsächlich der Name des umstrittenen Gemüses ursprünglich ? 

Ein Lebensmittelkonzern, der vor allem für seine Fischstäbchen bekannt ist, wirbt damit, dass die Sahne schon drin ist. Mit welchem Geräusch?

Was hat es mit dem Mustergarten des vor Lauterbach noch größeren Karls auf sich ? 

Früher hielt man das Gemüse für gesund, weil es größere Mengen eines bestimmten Schwermetalls enthalte. Das stellte sich später als Irrtum heraus. Welches war dieses Schwermetall, und: sind Schwermetalle nicht sogar giftig?

Auflösung der letzten Pflanze der Woche („Schmeckt sauer und bringt kein Glück“): Sauerklee, Oxalis acetosella

Gesucht war der Wald-Sauerklee Oxalis acetosella. Die Benennung von Klee ist etwas unübersichtlich. Glücksklee mit 4 Blättern sind Trifolium-Arten. Der botanische Gattungsname von Wald-Sauerklee leitet sich von griechisch oxaleios für säuerlich ab. Der Waldsauerklee. Ist eine ausdauernde krautige Pflanze, die mit Pfahlwurzel und kriechendem Wurzelstock für das zeitige Wachstum im Frühjahr gerüstet ist. Seine Schattenverträglichkeit ist bemerkenswert. Wenn andere Frühblüher bei zunehmender Begrünung der Wälder aufgeben, hat der Waldsauerklee noch eine gute Chance und kann bestäubende Insekten bevorzugt für sich arbeiten lassen.

(Hans Ferenz)

 

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