Startseite › Foren › Halle (Saale) › Politikprofessor Holtmann aus Halle schließt Wahlpflicht nicht aus
- Dieses Thema hat 22 Antworten und 14 Teilnehmer, und wurde zuletzt aktualisiert vor 9 Jahren, 5 Monaten von Schulze.
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18. November 2014 um 09:25 Uhr #124565
Nachdem jetzt in Bernburg nur 27% und letztlich in Halle nur 29% der Wahlberechtigten zur Stichwahl gegangen sind, schließt Prof. Holtmann lt. MZ von heute die Einführung der Wahlpflicht nicht aus.
Da wundere ich mich doch sehr über den Politikprofessor, der ständig in den Medien präsent ist, als ob nur er sachkundig ist. Es ist der großen Mehrheit eben wurscht, wer Oberbürgermeister wird, warum soll man sie da zur Wahl zwingen? Wem etwas schnurzwurzpiepe ist, der muss sich mit dem zufrieden geben, was andere für ihn entschieden haben. Das ist auch Demokratie!
Wenn es um Entscheidendes geht, dann gehen die Leute schon zur Wahl.18. November 2014 um 11:25 Uhr #124576Wie soll denn die Wahlpflicht aussehen? Will dann Prof. Holtmann den Stift eines jeden Wählers persönlich halten?
18. November 2014 um 11:37 Uhr #124578Ich glaube eben nicht, dass es „der grossen Mehrheit eben wurscht ist“, wer Oberbürgermeister ist! Und wenn es denn so wäre, dann läuft hier mindestens genau so viel falsch, wie in der ehemaligen DDR. Und Wahlpflicht- so zu denken ist schon krass.
18. November 2014 um 11:51 Uhr #124583Wurscht eben, weil sich nix Signifikantes ändert, im Kleinen wie im Großen. Oben wird gemacht, was die wollen…
Und daran kann auch ein Politikprof. nix ändern…
18. November 2014 um 12:08 Uhr #124586Ich sehs ganz egoistisch. Je weniger zur Wahl gehen, um so mehr wiegt meine Stimme.
18. November 2014 um 12:15 Uhr #124587Wenn man in einer Stichwahl nur die eine oder die andere Pfeife wählen kann, dann ist es wirklich schnurzpiepegal.
18. November 2014 um 12:18 Uhr #124588Schulze, träum ruhig weiter von Deiner sozialistischen Revolution in Deutschland, sie wird nicht kommen.
Ansonsteg gebe ich Wolli Recht, vielen Leuten ist es egal, wer im Gemeinde-/Stadtrat sitzt bzw. wer Bürgermeister wird.
Falls dem nicht so wäre, gäbe es eine höhere Wahlbeteiligung.
Dieser Realität muß man sich stellen, von einer Wahlpflicht halte ich nichts. Zu einer Demokratie gehört auch, nicht wählen gehen zu wollen/können.18. November 2014 um 12:38 Uhr #124590Prof. Holtmann will offenbar die Ursachen für politisches Desinteresse mit einer Wahlpflicht beseitigen. Darf man mal hinterfragen, wie bekloppt das eigentlich ist?
18. November 2014 um 12:53 Uhr #124594Leider wird bei einer Nicht-Wahl nicht ersichtlich, warum nicht gewählt wurde. Es kann sein, dass es der Person gleichgültig ist, es kann aber auch aus Unzufriedenheit mit den gebotenen Optionen sein. Eigentlich müsste es bei einer Stichwahl zwei zusätzliche Optionen geben: „egal“ und „keine(r) von beiden“.
Im Moment ist das wie bei Facebook, wo es nur einen Gefällt-mir-Knopf gibt, aber keinen Gefällt-mir-nicht-Knopf. Wenn man nur die Menschen wahrnimmt, denen was gefällt, bekommt man kein ummfassendes Bild von der Meinungslage. Und entsprechend zweifelhaft ist dann auch die demokratische Legitimation der Entscheidungen der gewählten Vertreter. Wenn von 25% der Wahlberechtigten 60% für Wiegand stimmen, dann ist das nur ein Bruchteil derer, die wirklich für oder gegen ihn sein könnten.
Wenn derzeitige Nichtwähler eine Option hätten, ihre Nichtwahl durch ein Kreuz zu bestätigen (also eine Option „keine(r)“), dann könnte dieses Ergebnis in die Wahl mit einfließen – auf welche Weise, das muss natürlich noch bestimmt werden.
18. November 2014 um 13:42 Uhr #124598Ich glaube eben nicht, dass es “der grossen Mehrheit eben wurscht ist”, wer Oberbürgermeister ist! Und wenn es denn so wäre, dann läuft hier mindestens genau so viel falsch, wie in der ehemaligen DDR. Und Wahlpflicht- so zu denken ist schon krass.
Aber natürlich ist es der Mehrheit „wurscht“ die Gründe mögen variieren aber wenn es jemanden auch nur im Ansatz interessiert, geht derjenige wählen.
Ein Wahlzwang ist auf so viele Arten die schlechteste Option. Was soll denn dabei herum kommen wenn jeder uninformierte, uninteressierte und oder unmotivierte wählen muss?Ansonsten sind die Politikwissenschaftler mal wieder eine zierte ihres Berufsstandes.
18. November 2014 um 14:54 Uhr #124617Ich habe nichts gegen Prof. Holtmann, kenne ihn auch persönlich nicht, aber warum wird er dauernd gefragt, gibt es keine anderen Sachkundigen? Politikwissenschaftler gibt es doch wie Sand am Meer.
Den deutschen Rekord der schlechtesten Wahlbeteiligung hält übrigens Höhnstedt mit 9% der Wahlberechtigten.
18. November 2014 um 20:57 Uhr #124652Wolli, wofür plädierst Du … Rotationsprinzip bei Medienauftritten von Forschern?
All den aufgeregten Forenkoryphäen sei ein Blick nach Australien empfohlen, dort ist die Demokratie trotz Wahlpflicht nicht gefährdet! Was wir bei uns erleben, ist mittlerweile ein Verteilungskampf der Generationen, den die verrentete/pensionierte Generation immer deutlicher an den Wahlurnen für sich entscheidet. Den jungen Nichtwählern klarzumachen, dass Nichtwählen ihnen letztlich nur noch mehr schadet, scheint nicht zu fruchten, worin besteht also die Gefahr sanften Drucks bei Wahlen?18. November 2014 um 21:25 Uhr #124656Wie wird denn die Wahlpflicht durchgesetzt, gibts da Strafen und muss man sich bei Krankheit entschuldigen etc.?
18. November 2014 um 21:48 Uhr #124660Es gibt die Wahlpflicht in EU-Nachbarstaaten, da kann man sich mal mit der Durchsetzung der Wahlpflicht Erfahrungen zukommen lassen.
http://www.ksta.de/debatte/pro-und-contra-wahlpflicht,15188012,13692650.html
18. November 2014 um 22:51 Uhr #124678Danke für diesen Pro- und Contra- Artikel, ich bleibe danach ganz klar bei Contra Wahlpflicht und Contra Holtmann.
Warum gefährden eigentlich Nichtwähler die Demokratie, dauernd wird das behauptet?18. November 2014 um 23:00 Uhr #124684Nichtwähler sind wie Lackmuspapier für die Demokratie. Es muss auch in Zukunft mit Anstrengung für die Parteien verbunden sein, diese Gruppe zu erschließen, damit niemand der Herrschenden glaubt, Wahlen seien eine Art Gottesanbetung.
18. November 2014 um 23:54 Uhr #124699Hat dieser Prof was zu sagen?
Stellt er die Mehrheit im Bundestag oder im Landtag?
Stellt Deutschland jetzt seine Uhren nach dem Mayakalender?19. November 2014 um 06:54 Uhr #124715
Anonym@SfK 1945 war das einfach. Wer da in Wettin nicht zum Rüben verziehen ging, bekam keine Lebensmittelkarten. So wurde es damals jedenfalls “ ausgeklingelt“!
Ich würde mir so etwas in der Art vorstellen….z.B. Wer nicht zur Wahl geht, darf nicht mehr einkaufen gehen…(Wahlbestätigung vorlegen!)@ Wolli: Sie gefährden die Demokratie, weil sie sie nicht wahrnehmen! Gesetzt den Fall, niemand würde sein Wahlrecht wahrnehmen, dann gibt es keine Demokratie mehr.
Ich hatte in der DDR einmal den Mut zu sagen, es müsste eine Pflicht sein, Wahlkabinen zu benutzen. Die Antwort, die ich erhielt, lautete:“Seivorsichtig mit Deinen Äußerungen!“ Das war de sozialistische Demokratie. Slogan damas: Die Kapitalisten haben nichts zu whoffen, wir wählen offen!
Ich habe in manchen Dingen ein sehr gutes Gedächtnis.Die Antwort eines Parteisekretärs auf meine Frage, ob es stimmt, dass jeder Parteitagsdelegierte zum Parteiag eine Uhr und einen Taschenrechner als Präsent erhält (und ich hatte am Arbeitsplatz nicht einmal eine einfache Additionsmaschine für meine Arbeit) wurde wörtlich beantwortet wie folgt: „Ja, denkst Du, die wischen sich den Arsch damit?“
Das war dann innerparteiliche Demokratie!Traurig und schön zugeich, solche Erfahrungen gemacht zu haben. Das schärfte das Urteilsvermögen für das spätere Leben und ist ein noch(!)nicht abgeschlossener Prozess.
19. November 2014 um 10:38 Uhr #124736Na und wenn, dann gehen wir halt wieder Zettelfalten… aber dann soll uns mal jemand den Unterschied zu vor’89 erklären… das würde ihn wohl in Nöte bringen…
Stasi2.0 haben wir ja nun schon… nebst einigem anderen…
20. November 2014 um 07:59 Uhr #124833Wahlpflicht ist auf jeden Fall ein Armutszeugnis für Deutschland.
20. November 2014 um 10:16 Uhr #124835Steht man eigentlich noch auf dem Boden des Grundgesetzes, wenn man die Einführung einer Wahlpflicht propagiert?
20. November 2014 um 13:57 Uhr #124872Die Landes-SPD will ein Millionen-Werbe-Programm zur höheren Wahlbeteiligung
auflegen, natürlich unter Regie eines SPD-Ministers.1. ist das rausgeschmissenes Geld und
2. eine durchsichtiges parteitaktisches Manöver20. November 2014 um 18:23 Uhr #124921Die SPD ist doch schon lange nicht mehr auf der Höhe der Zeit, siehe ihre Kungelei mit der CDU, siehe ihre seltsame Finanzpolitik, die nur darauf gerichtet sind, dem Land Sachsen-Anhalt zu schaden…
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