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  • #12872

    Die Initiative ging 1986 von Karlsruher Stadträten oder MP Lothar Späth persönlich aus und lief dann über Honecker, Auswärtiges Amt, SED, Oberbürgermeister Anders in Halle.
    Am 23.3. 1987 fuhr folgende handverlesene Delegation von SED und Blockflöten nach Karlsruhe:
    Manfred Nitzer(SED)stellv. OB und Delegationsleiter, Prof.Dr. Willi Büchner-Uhder(Staatsrechtler/Staatsbürgerkunde SED) Stadtverordneter, Frank Sänger (CDU), Hermann Wilde (FDGB), und Heidemarie Eckert (LDPD).
    Der Karlsruher Vertragsentwurf wurde von Hallenser Seite nicht akzeptiert. Der Karlsruher Delegation wurde bei ihrem ersten Gegenbesuch am 28./29 Mai 1987 ein von der SED formulierter Gegenentwurf vorgelegt, der trotz schwerer Bedenken der Karlsruher schließlich „um des lieben Friedens willen“ akzeptiert und beidseitig paraphiert wurde. Zu unkontrollierten Begenungen kam es in Halle nicht.
    Ratifiziert wurde der Partnerschaftsvertrag in Halle am 17.9.1987 während einer festlichen Sitzung der Stadtverordnetenversammlung im Stadthaus. Redner von SED, Blockparteien und Organisationen lobten mit eine Woche vorher einzureichenden Reden die Friedenspolitik der DDR etc.etc.
    Stadtverordneter Siegfried Kaiser(SED) sagte dabei z.B. folgendes „Da Karlsruhe im Gegensatz zu Halle erst 272 Jahre alt ist, können wir sicher viele Erfahrungen beim Umgang mit historischen Gebäuden vermitteln“ und das angesichts des ruinösen Zustandes der Altstandt und dem Abriss ganzer Strassenzüge.
    Zur Ratifizierung durch den Karlsruher Gemeinderat kam es am 21.9.1987, wozu OB Anders nach Karlsruhe reisen durfte.
    Die Stasi hat den ganzen Prozessw auführlich begleitet, die DDR-Delegation verfasste weisungsgemäß Spitzelberichte, von Karlsruher Politikern wurden Persönlichkeitsbeschreibungen und politische Haltungen notiert und dem MfS übergeben.
    Der Vertragstext wurde in Halle nicht bekanntgemacht, lediglich Mathias Waschitschka(genannt Watschel) wurde auf intensives Drängen beim Sekretär des Rates, Herrn Rust(GMS „Lambrecht“), Einsicht gewährt. Watschel hat sich dann den Vertrag über Freunde aus Karlsruhe besorgt und die „Ökologische Arbeitsgruppe beim Evang. Kirchenkreis Halle“ hat ihn dann in ihrem hektographierten Informationsblatt einer begrenzten Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
    Nach dem Fall der Mauer kam es dann zu intensiven Begegnungen und vielen Hilfen aus Karlsruhe.
    Am 22.8.1990 unterschrieben beide Oberbürgermeister im Möchshof eine Erklärung, dass der Vertrag von 1987 inzwischen weder den geänderten politischen Verhältnissen noch der aktuellen Wirklichkeit der Partnerschaft entspricht, diese Erklärung wurde von beiden Stadtparlamenten anschließend bestätigt.
    Zu einem neuen Vertrag kam es bis heute nicht, weil weder von Karlsruhe noch von Halle ein solcher gewünscht wurde. Das bedeutet, dass der politisch gefärbte Vertrag einschl. der Erklärung bis heute in Kraft ist.

    Nun kann man gespannt sein, was der Karlsruher Oberbürgermeister am 3.Oktober bei der Festveranstaltung in der Ulrichkirche in seiner Festrede erzählt.

    #12876

    Manche haben sich nach 1989 aber ganz schön „gewendet“. Frank Sänger und Heidi Eckert haben doch auch heute noch was zu sagen in dieser Stadt. Gibt es noch mehr dieser Blockflöten?

    #12976

    Heidi Eckert hat nichts mehr zu sagen.

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