Startseite Foren Halle (Saale) Riebeckviertel: Stadt gibt breite Fußwege zum Parken frei

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  • #64743

    Gehts hier wieder gegen die bösen Autos? Da spürt man den typisch deutschen Selbsthass auch auf die Erfindungen der eigenen Nation. Das Ausland beneidet uns glühend ob dieser segensreichen Erfindung namens Automobil, und hier wird es verteufelt. Das Auto ist die schönste Erfindung wo gibt. Wie eine kleine Wohnung. Man kann darin so ziemlich alles machen. Meinen Zweitgeborenen hab ich in nem Moskwitsch fabriziert, hehe. Und die Kiste Bier und mein Musik-Equipment schleppe ich nicht auf dem Buckel durch die Gegend.
    Und am freien Sonntag schwinge ich mich aufs Rad. Da ich in der glücklichen Lage bin, nicht mitten in dieser verknipselten Stadt zu hausen, bin ich mit dem Rad in ein paar Minuten in der Heide oder der Aue Richtung Wettin und noch weiter. 50 km sind da schon die Norm. Na, wer hat Lust von den Autohassern, mit mir mal ne Radtour zu machen?

    #64758

    Wenn man den Grundsatz der Bequemlichkeit in Frage stellt (Auto am besten in der Wohnung parken), muss man kein Autohasser sein. Es geht wie immer um das Mass der Dinge. Das schrieb auch Zahlencode.

    #64765

    Es ist praktisch und angenehm, wenn das Auto in der Nähe der eigenen Wohnung steht, deshalb sollen Autos auch auf Gehwegen parken dürfen, wenn sie breit genug sind.
    Wiegand hat hier richtig gehandelt. Basta!

    #64776

    Anonym

    Eigentlich sollten Parkhäuser nur besonders exklusiven Fahrzeugen vorbehalten sein. Liebhaberfahrzeuge wie Cabriolets zum Beispiel.

    #64780

    Ja, wolli, für die jeweiligen Autobesitzer, aber nicht für die, die drumherum laufen und ausweichen müssen. Das ist genau diese Ignoranz, die ich meine. Hauptsache, das eigene Auto steht vor der Tür. Ob es irgendwen anders stört oder behindert, ist egal. Ab wann ist denn ein Gehweg „breit genug“? Wenn gerade so zwei Kinderwagen aneinander vorbei passen? Und bestraft dann irgendwer die Leute, die vollkommen scheiße parken und den wenigen Platz, der Fußgängern noch gelassen wird, auch noch blockieren? Wohl kaum.

    Das alles läuft doch nur auf eine weitere Marginalisierung und Diskriminierung von Menschen hinaus, die nicht mit dem Auto unterwegs sind, zugunsten der Minderheit der Autobesitzer, für deren Fahrzeuge es keinen Platz in der Stadt gibt.

    Wenn Wiegand das selbst abgesegnet hat, dann sollte der Stadtrat ihm mal auf die Finger hauen. Er fährt doch selber Fahrrad und geht zu Fuß – so dumm kann er doch nicht sein, oder?

    #64782

    10010110, deine Argumente bestehen hier nicht, wie du merkst. Und wolli hat doch schon Basta! gesagt.

    #64784

    Die Fußgänger müssen doch nicht um die Autos herumlaufen, es geht doch nur um ausreichend breite Fußwege.

    #64786

    Anonym

    Selbst wenn Binärcodes Argumente hier bestehen sollten, was dann? Machen wir’s doch einfach mal: Binärcode hat völlig recht! So, jetzt besser?

    #64830

    wolli, ich wiederhole nochmal meine Frage: Ab wann ist denn ein Fußweg breit genug zum Zuparken? Wenn eine Person da noch durchpasst? Oder wenn ein Kinderwagen da langpasst? Oder wenn ein Kind auf dem Fahrrad noch Schlängellinien fahren kann, ohne anzuecken?

    Ich sag’s nochmal: Sobald sowas wie Fußwegparken angefangen wird, dann wird es auch keine Hemmschwelle mehr geben, den restlichen verbleibenden Raum noch zuzuparken, auch wenn’s rein theoretisch gesehen nicht erlaubt ist. Dann wird halt „nur mal 5 Minuten“ auf dem Fußweg an der Kreuzung geparkt, so dass überhaupt keiner mehr durchkommt. Das ist ja teilweise jetzt schon gängige Praxis und die Stadtverwaltung (in Form des Ordnungsamts) tut nichts dagegen oder kommt gar nicht hinterher.

    Mit dem Erlauben einer Unsitte leistet man nur weiteren Unsitten vorschub. Es muss eine rote Linie geben, die nicht überschritten wird. Und diese rote Linie sollte allerspätestens beim offiziellen Parken auf Fußwegen sein.

    #64842

    Anonym

    Richtig, eine rote Linie sollte es geben. So wie in der Politik. Ansonsten gibts harte Konsequenzen.

    #64843

    Die Welt verändert sich und damit auch die roten Linien.

    #64844

    Rote Linien auf alle Bürgerinnen- und Bürgersteige! Das schafft Arbeitsplätze 🙂

    #64845

    Die Welt verändert sich und damit auch die roten Linien.

    … sagt der konservative (Ex-)Lokalpolitiker.

    Du hast recht wolli, aber eine Entwicklung muss ja nicht zwangsläufig nur in eine Richtung gehen.

    #64855

    Machen wir es doch mal konkret. Zitat: „Vom 9. September bis 11. Oktober wird der östliche Gehweg in der Beyschlagstraße zwischen Willy-Brandt-Straße und Streiberstraße ausgebaut, um hier legalen Platz für Autos zu schaffen.“ Jeder der nicht vor Ort sein kann, darf sich die Situation gern auch per google-Maps anschauen. Wenn ich von diesem Fußweg noch einmal eine Autobreite wegnehme, dann kommt da kaum noch ein Kinderwagen durch, geschweige denn zwei nebeneinander. Und man sieht auch, daß es überhaupt keine Parkplätze hinzugewonnen werden. Denn aktuell parken die Autos ja dort bereits am Straßenrand. Zweireihiges Parken dürfte nicht funktionieren. Also reduziert man letztendlich die Fläche des Fußwegs ohne auch nur einen Parkplatz hinzuzugewinnen. Das nenne ich mal wieder klassische hallische Schildbürger-Planung.

    #64885

    Wenn das dort so ist, dann gebe ich Dir natürlich recht.

    #64891

    Diskussion ist doch total verkorkst. Es geht um Erleichterungen und die Diskussion zur Bernhardy-Straße ist schon 20 Jahre alt. Dort war die beste Geldquelle für die Politessen. Wann sehe ich schon mal 2 Kinderwagen nebeneinander? Was war mit „autofrei“ am Johannisplatz. Dort wurden durch die Boller sicher ungewollt noch zusätzliche Parkplätze geschaffen (davor und dahinter). Die Frage „Auto oder nicht Auto“ ist doch müßig. Echte Liebhaber haben doch ihre Doppelgarage im Speckgürtel des Saalkreises und zahlen natürlich dort ihre Steuern. Stellt Euch früh 6.30h in der südlichen Innenstadt auf die Straße und Ihr werdet sehen, wie viele fleißige Hallenser in ihr Auto steigen, um irgendwo außerhalb ihren Job zu machen. Maschienenfabrik, Karosseriewerke, Venag, Waggonbau, Zuckerraffinerie, alles out and over. Also….. Es ist auch nicht nur der Kasten Bier, sondern die Kita am anderen Ende der Stadt, die Oma zum Facharzt nach Dölau, das WE-Grundstück am Süßen See oder das soziale Engagement für den Sportverein. geht alles mit ÖPNV und Fahrrad genau so gut??? Ich bin auch dafür Veranbtwortungsbewusstsein beim Parkverhalten einzufordern, das Auto kann auch mal stehen bleiben. Bei diesen Benzinpreisen fällt das doch nicht schwer. Aber jetzt eine vernünftige Parkplatzlösung der Stadtverwaltung gleich wieder so nieder zu machen ist in meinen Augen unüberlegt und dumm. Autofahrer und Mitfahrer sind zumindest in meinem werktätigen Umfeld keine Minderheit, sondern die Mehrheit. Die Minderheit spaziert vormittags 9.30h über freie Straßen zum Bäckerladen und genießt die Stütze. …

    #64933

    @Reinhold Total verkorkst ist hier was ganz anderes. Und wenn du bis 6:30 Uhr keine Kinderwagen siehst, dann liegt das eher daran, daß um diese Zeit die kleinen vielleicht ihr Milch bekommen, aber noch sehr selten durch die Gegend gefahren werden. Und nicht-Autofahrer gleich als Hartzer hinzustellen, zeigt welch Geistes Kind du bist. Ich arbeite in einer Firma und hier am Standort gibt es rund 40 Mitarbeiter. Davon viele die außerhalb wohnen. Von den 40 Leuten kommen 2 mit dem Auto zur Arbeit. ZWEI. Der Rest kommt mit Bahn, ÖPNV, Rad u.s.w. Also erzähl mir bitte nichts davon, daß Auto und Arbeit zwingend zusammen hängen. Es gibt Situationen, wo es nicht anders geht. Keine Frage. Aber das es ein unumstößliches Axiom ist, das stimmt so nicht. Kita am anderen Ende der Stadt? Ohne jetzt eine Diskussion über die Verteilung von Kita-Plätzen anstoßen zu wollen, aber schon das ist eher fraglich. Und selbst dann gibts ÖPNV und/oder Fahrrad. Ja, ich kenne viele, die ihre Kinder mit dem Rad zur Kita bringen. Oma zum Facharzt in Dölau? Passiert wie oft? Wäre in dem Falle durchaus auch mal mit Taxi oder Carsharing möglich. Die Liste läßt sich beliebig fortsetzen. Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg. Aber solange wir alle mit unseren Steuern den kostenlosen Parkplatz vor der Haustür für die Autobesitzer sponsoren, gibts ja keinen Grund, darüber mal nachzudenken. Autofahren scheint ja zur Grundversorgung zu gehören, die wir alle finanzieren dürfen.

    #64936

    Mirror

    @Gucki “ Autofahren scheint ja zur Grundversorgung zu gehören, die wir alle finanzieren dürfen.“ Da muss ich Dich korrigieren. Die Autofahrer finanzieren mit der Mineralölsteuer einen guten Teil des Bundeshaushalts. Weit mehr als in Straßen investiert wird.

    #64963

    @Mirror Da sieht man mal wieder, wie gut die Lobby-Arbeit des ADAC ist. Es ist weder so, daß die Mineralölsteuer sämtliche Einnahmen vom Autofahrer sind (KfZ-Steuer dürfte zum Beispiel jedem bekannt sein) noch ist der Bau von Straßen die einzige Ausgabe für den Autofahrer. Wie du ja schon allein in diesem Thread siehst, Stichwort Stellplätze. Europäische Studien haben ermittelt, daß der Autoverkehr in Netto den Staat belastet, und nicht wie von Lobbyisten behauptet entlastet. Das muß man auch nicht unbedingt schlimm finden. Man muß aber einfach mal ehrlich sein und die realen Kosten benennen. Und nicht solche Märchen erzählen, die vorgaukeln, der Autofahrer würde den Bundeshaushalt finanzieren.

    #64967

    Mirror

    @Gucki Wer hat denn Deine Studie bestellt. Ich empfehle „Zukunft der Infrastrukturfinanzierung“ von 2012. Liest sich etwas aufwendiger als die Bildzeitung. Subventioniert wird der ÖPNV und das ist auch gut so.
    Aber man sieht es ja an der Kostenaufstellung für die Deichverteidigung in Halle. Man muss nur kreativ Kosten produzieren und mit Vergleichswerten hochrechnen, dann kann man alles begründen.

    #64974

    Ich will mich hier nicht in die Kostendebatte einklinken, aber für ein Auto zahlt man mehr im Jahr als für eine Abo Monatskarte. ABER!
    bei Gleicher Verkehrssituation bin ich z.b. schneller auf Arbeit und auch schneller wieder Zuhause. (Zeitersparnis ca. 40min-1h).
    Wenn ich Spontan (und hier nehme ich das Wort mal Wörtlich) überlege „hey Kurzurlaub irgendwo in der Pampa“ gehts los ohne mich den Stress auszusetzen beim carsharing ein Auto zu bekommen.
    Wenn mal Not am man ist genau das selbe in grün.
    klar ich will meinen Parkplatz nicht geschenkt auf Kosten der Fußgänger, aber eine Städtebauliche Lösung muss das vorsehen. eine Stadt ist nicht umsonst BALLUNGSgebiet, mit allen vor- (z.b. ÖPNV) und Nachteilen.

    #65014

    Da frag’ ich mich, wie Halle 700 Jahre lang als Stadt bestehen konnte, so ganz ohne Parkplätze.

    #65017

    @Mirror Ob sich die Bildzeitung weniger aufwändig liest, kann ich nicht beurteilen. Ich lese die nicht. Ich hab mir aber sagen lassen, daß selbst das Wort lesen in Zusammenhang mit der Bild eher irreführend ist. „Infrastrukturfinanzierung“ zeigt auch wiederum, daß viel zu kurz gedacht wird. Autos brauchen nicht nur Infrastruktur, sie verursachen auch Folgekosten. Interessiert dich das Thema, wirst du im Internet fündig werden. Die Mühe des Raussuchens erspare ich mir, da du wahrscheinlich eh nicht glaubst, was da steht.

    @Leibnizianer Die Debatte drehte sich gerade um die Kosten für die Gesellschaft bezüglich Autos, nicht um deine persönlichen Kosten. Und Carsharing kann funktionieren, muß aber auch nicht. Das hängt von der persönlichen Situation, dem Anbieter und nicht zuletzt von der Entfernung zur nächsten Station ab. Für jemanden, der sein Auto bequem vor der Tür stehen hat, ist Carsharing natürlich immer umständlicher. Carsharing wird erst dann interessant, wenn man sich dem Stress des eigenen Autos nicht mehr aussetzt. Und ja, es kann passieren, daß mal kein Auto verfügbar ist. In der Regel sind aber Autos vorhanden. Abgesehen davon kann dein Auto ja auch mal kaputt sein. Wie siehts dann mit „Kurzurlaub irgendwo in der Pampa“ aus? Wer Probleme sucht, wird immer welche finden. Wer Lösungen sucht, aber auch.

    #65049

    Mirror

    @Gucki EU-Studien (CBA) berücksichtigen sogenannte shadow costs and shadow benefits. Je nach dem, ob sie von NGOs oder der EIB erstellt werden, kommen andere Ergebnisse raus. Da die Inpuut-Daten eine hohe Varianz haben, ist das Ergebnis Bild-Niveau.

    #65101

    Deswegen sagte ich ja das ich mich an der Kostendebatte nicht beteiligen will (eben weil ich da null Ahnung habe). Mein Einwurf sollte nur den Preisunterschied im Jahr verdeutlichen.
    Im Prinzip ist die Diskussion hier in einer Sackgasse, weil es
    a Keinen Konsens gibt (und Aufgrund mehrer möglicher Wege auch nie einen geben wird)
    b Jeder auf seiner Meinung beruht.

    Und ja mein auto kann mal kaputt sein. ich Habe es selber schon Kaputt gefahren, aber deswegen habe ich auch eines was ich selber instandsetzen kann und keine Hightech-Blechschachtel 😀
    (Und ich bin über 20 Jahre meines Lebens fast ohne den Luxus auto ausgekommen, also für mich bleiben meine Beine Transportmittel No.1)

    Q zahlensalat: touche ^^
    Aber das ist der Lauf der Dinge, oder willst du ohne Abwassersystem leben, nur weil du Angst haben könntest von der Straße verschluckt zu werden?

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