Startseite › Foren › Halle (Saale) › Nachgefragt: Wie steht es um die „Schwarze Null“ im Haushalt der Stadt ?
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29. Dezember 2018 um 08:42 Uhr #334020
Einfache Buchführung hin, Doppik her, egal, die Ausgaben sollten die Einnahmen nicht überschreiten und das schon bei der Planung. Dann haben wir die Null. Und es gibt keine schwarze Null und auch keine rote.Basta.
Sind die Ausgaben größer, gibt es 2 Wege:a) Einnahmen erhöhen und b) Ausgaben senken, also sparen.
Das ist so einfach, aber gewisse Leute begreifen das nicht.
Vielleicht sollte man auch die im Rat bestätigten „Niederschlagunen“ (niedergeschlagene Forderungen, die z. Zeitpunkt damals nicht vollstreckbar waren) regelmäßig prüfen, vielleicht ist da noch eine Möglichkeit.
29. Dezember 2018 um 09:44 Uhr #334022Gibts da nicht noch die Kassenkredite, Elfriede?
29. Dezember 2018 um 23:10 Uhr #334046Manchmal ist es vielleicht nicht so einfach. Wenn ich es recht sehe, werden zurzeit 9/10 der Kosten einer städtischen Investition von anderen übernommen, ich denke, vor allem vom Bund und vom Land. Sollte die Stadt die sich bietenden Gelegenheiten nicht nutzen und die erforderlichen Eigenanteile an den Kosten aufbringen? Und an welcher anderen Stelle sollten dafür die Ausgaben reduziert werden? Die Personalkosten sind ja kurzfristig kaum zu ändern. Also lieber bei Bildungs- und Sozialausgaben streichen? Und das, obwohl die Finanzierungskosten ja seit Längerem sehr niedrig sind? Wie gesagt, meiner Meinung nach nicht so einfach.
30. Dezember 2018 um 05:44 Uhr #334052„Wie gesagt, meiner Meinung nach nicht so einfach.“
Da ändert sich auch nichts.
Ich sehe mich übrigens mal wieder bestätigt:
https: //www.mz-web.de/dessau-rosslau/aerger-um-umweltbundesamt-leipzig-statt-dessau—haseloff-kritisiert-konferenz-ort–31803276Erläutern muss ich das wohl nicht. Wer es nicht versteht, bei dem ist sowieso Hopfen und Malz verloren
30. Dezember 2018 um 13:16 Uhr #334082Kassenkredite- den Begriff gab es in der DDr nicht bei den örtlichen Räten. Wohl wurde das Hauptkonto „rot“ geführt, also im Debit, aber dagegen gab es andere, die Guthabenkonten waren.
In den Miesen, also verschuldet, waren die örtl. Räte nie, notfalls gabs außerplanmäßigen Haushaltsausgleich von „ganz oben“, außerdem plante selbst die kleinste Gemeinde jährlich eine Haushaltsreserve ein. Auch standen den örtl. Räten noch die Fonds zur Verfügung. Da war der Fonds der Volksvertretung, in den nicht verbrauchte allgemeine Mittel des Vorjahres flossen sowie der Werterhaltungsfonds, der nicht verbrauchte Mittel für Werterhaltung aus vergangenen Jahren enthielt.
Geplant wurde jeweils nach den Erfahrungswerten des Istverbrauchs der Vorjahre. Investitionen und Werterhaltung natürlich ausgenommen.Da fallen mir verschiedene heitere Dinge ein….Man wollte einer Gemeinde die Plansumme für Energie kürzen ( u.a.Straßenbeleuchtung).
Heftiger Widerstand von der Gemeinde mit der Begründung, sie, die Gemeinde, besser gesagt die Gemeindebuchhalterin, hatte ihre Wohnung im Haus der Gemeindeverwaltung und auch nachts Zugang zu diesem und konnte bei Vollmond die Straßenbeleuchtung außer Betrieb setzen,
was sie auch regelmäßig tat. 🙂30. Dezember 2018 um 14:03 Uhr #334086Das wäre auch für Halle eine Sparmaßnahme.
30. Dezember 2018 um 23:45 Uhr #334121Hatten denn die Stadträte zu DDR-Zeiten finanzpolitische Handlungsspielräume in größerem Umfang?
31. Dezember 2018 um 01:38 Uhr #334123Manchmal ist es vielleicht nicht so einfach. Wenn ich es recht sehe, werden zurzeit 9/10 der Kosten einer städtischen Investition von anderen übernommen
Und da sind wir bei dem Problem.Zugreifen beim Hochwassersponsoring. Zugreifen bei Stadtbahnförderung usw. Wer aber denkt an die langfristigen Folgekosten? Beispiel: Betriebskosten Eisporthalle, neues Planetarium? Was ist, wenn die EnviaM- Förderung für das Stadion ausläuft? Hängen wir da einfach die Leuchreklame mit dem Wort „Ergas“ ab und gut ist? Wohl kaum.
Das kann die zukünftige Generation bestenfalls viel Geld kosten, schlimmstenfalls werden das kommunale Investruinen. Die von vielen hier so begeistert gewählte AFD will den Soli kappen. Leute, zieht Euch warm an.
31. Dezember 2018 um 06:23 Uhr #334125Es gab schon zuvor Eissporthalle und Planetarium, es gab schon zuvor Betriebskosten.Ich sehe da eher Einsparpotential bei den Millionen, die in Kirchen für ein paar Hanseln gestopft werden. Wenn man allein an die Millionen denkt, die der Staat in die Jubiläumsfeier einer Glaubensgemeinschaft gestopft hat.
31. Dezember 2018 um 07:50 Uhr #334127Vor 50 Jahren habe ich auch gedacht,die Kirche stirbt bald aus, aber sie lebt immer noch. Und wenn auf Dörfern eine Kirche abgerissen werden soll
, so tun sich oft Ungläubige und Agnostiker zusammen und verhindern dies.31. Dezember 2018 um 08:34 Uhr #334131Um die Idylle zu erhalten, aber nicht den Glauben. Da kümmert man sich auch um Buswartehallen.
Gesellschaft entwickelt sich in der Stadt weiter und nicht in der Abgeschlossenheit eines Dorfes.31. Dezember 2018 um 10:13 Uhr #334133
Anonymich verstehe deine Posts nicht so ganz. Sie scheinen mir zumindest in sich widersprüchlich. Hier schreibst du, dass es eigentlich keinen relevanten Anstieg der Verschuldung gibt
Die Gesamtverschuldung ist nach Angaben der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder von 450 Millionen Euro Ende 2011 auf 464 Millionen Ende 2016 gestiegen, das sind etwa 3%, in den letzten beiden Jahren wird nicht so viel dazu gekommen sein.
Das es nicht so ganz einfach ist, schreibst du auch gleich noch hier:
gehen die Zinszahlungen nach meinem Verständnis schon in den Ergebnishaushalt ein; die Tilgungen tatsächlich nicht,
Damzufolde werden die Tilgungen, also die finanziellen Belastungen nicht erfasst.
@heiwu hat schon auf das Problem der Folgekosten hingewiesen. Diese sollten aktuell noch nicht im Stadthaushalt auftauchen.Stattdessen schilderst du die betriebswirtschaftliche Scheinlösung für das Problem im zweiten Post so so:
Sollte die Stadt die sich bietenden Gelegenheiten nicht nutzen und die erforderlichen Eigenanteile an den Kosten aufbringen? Und an welcher anderen Stelle sollten dafür die Ausgaben reduziert werden?
Das bedeutet in meinen Augen nichts anderes, als dass diese Ausgaben Schulden finanziert werden und dass deren Tilgungen nicht in deiner Rechnung erfasst werden.
Stattdessen machst du eine kommunal nicht funktionierende betriebswirtschaftliche Scheinrechnung auf:
Wenn Geld für eine Investition ausgegeben wird, steigt das Sachvermögen, die Geldausgabe lässt das Finanzvermögen sinken, und das Gesamtvermögen bleibt gleich.
Das würde aber bedeuteten, dass die Kommune ihre Vermögen auf dem Freien Markt (problemlos) zu Geld machen kann.
Wieviel des Buchwertes von Kurt-Wabbel-Stadion oder der Eissporthalle sind denn durch Privatisierung überhaupt realisierbar? Und wieviel würde dann die Maut für eine Fahrt von Halle nach Halle-Neustadt kosten, wenn die Hochstraße sich privat rechnen müsste?
Kannst du vielleicht meine Skepsis bezüglich deiner Finanzrechnung auflösen?
31. Dezember 2018 um 13:44 Uhr #334152Die Betriebskosten der alten Eissporthalle waren aber deutlich geringer und überraschenderweise damals schon allen zu hoch.
https://www.mz-web.de/halle-saale/halle-heisse-krise-in-der-eissporthalle-6821842
https://**************/eisdom-betriebskosten-explodieren-weiterer-ausbau-fuer-23-mio-euro1. Januar 2019 um 08:02 Uhr #334183Das wird an den Energiekosten liegen, die durch die erneuerbaren Energien exorbitant gestiegen sind.Auch die Begrüßung von staatlichen Vorschriften, wie dem Mindestlohn, geht dann immer in wüstes Schimpfen über dadurch verursachte Kostensteigerungen über.
1. Januar 2019 um 11:34 Uhr #334198Na dann ist ja alles gut, wenn äußere Faktoren Schuld ist, da schert es uns ja nicht. Vor dem Mindestlohn haben die Leute ja alles umsonst gemacht. Und richtig, Energiekosten, da haben wir keinen Einfluss drauf, also denken wir am besten gar nicht mehr darüber nach und einfach so weiter. Juhu. Willkommen in 2019, bleibt doch alles beim alten.
1. Januar 2019 um 12:28 Uhr #334201
AnonymDas wird an den Energiekosten liegen, die durch die erneuerbaren Energien exorbitant gestiegen sind.
Wieso auch die Folgekosten mit in die Stromkosten mit einpreisen, die idealisierten Gestehungskosten reichen ja schließlich auch. Schliesslich sollen die Profite der Kohleverstromer nicht von den Folgekosten geschmälert werden. Für die Folgekosten ist schließlich der Staat da.
2. Januar 2019 um 00:17 Uhr #334239@fractus
Die Gesamtschulden Halles sind nun mal in den vergangenen Jahren kaum gestiegen. Das wäre auch nicht anders, wenn der Ergebnishaushalt irgendwie anders berechnet würde.Wer würde dem widersprechen, dass die Folgekosten von Investitionen zu bedenken sind? Allerdings sind auch Folgeerträge denkbar. Schließlich hängt die zukünftige Finanzlage der Stadt im Wesentlichen davon ab, ob Halle als lebenswerte Stadt und attraktiver Wirtschaftsstandort wahrgenommen wird.
Natürlich kann und soll ein Großteil des städtischen Kapitalstocks nicht verkauft werden, auch deshalb ist der Finanzhaushalt wichtig. Allerdings ist auch von Interesse, wie sich das öffentliche Vermögen inklusive Sachkapital entwickelt. Zum Beispiel konnte der starke Rückgang der öffentlichen Verschuldung des deutschen Gesamtstaats in den vergangenen Jahren nicht zuletzt dadurch erreicht werden, dass an öffentlichen Investitionen gespart wurde. In der Folge ist so der öffentliche Kapitalstock wegen Abschreibungen zeitweise gesunken. Solche Entwicklungen werden auf städtischer Ebene durch den Ergebnishaushalt abgebildet.
2. Januar 2019 um 08:09 Uhr #334246Die Födermittelverteilung ist der besten Weg zur Gängelung der Kommunen, unter dem Schlagwort „komm ich jetzt ins Fernsehen/in die Zeitung“ erfolgt die Übergabe der Mittel, die den Kommunen zur Erfüllung der Aufgaben sowieso zustehen.
2. Januar 2019 um 15:55 Uhr #334263
AnonymSehr richtig Clemens.
Mach dir aber keine Hoffnungen, deine nachvollziehbaren Argumente fallen auf fruchtbaren Boden.Leute wie fractus sind Magdeburger oder haben zumindest die Magdeburger Hirnwäsche hinter sich. Da geht es darum, Halle kleinzuhalten. Deshalb diese ewig gleich gearteten Warnungen, die Sorge suggerieren sollen.
Komischerweise kommt von diesen Leuten nie ein Aufschrei, wenn vom Land an Halles Kultur oder sogar der Universität gespart wird. Auch eine absurde, völlig unsinnige Gebietsreform gegen Halles Interessen wird nicht beklagt.
Der 2. Aspekt solch schwarzmalerischer Sicht auf hallesche Investitionen ist, gegen den derzeitigen OB zu sein. Dieser Mann hat die Stadtpolitik endlich auf Großstadtniveau angehoben, was Kleingeister überfordert.
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