Startseite Foren Halle (Saale) Massive Kürzungen an Sekundar- und Gemeinschaftsschulen geplant

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  • #377863

    Anonym

    Für das Geld könnte er viel effektiver Stipendien (wie bei Werksstudenten) für Lehramtsstudenten mit fester Einstellung min LSA vergeben. Das ist billiger und da kommt mehr heraus.

    #377873

    Dazu passt ja nun die Studie, die die Ursachen der Schulabbrüche „erforschen“ soll. Einfach nur noch lachhaft.

    #377882

    Du weißt sie schon? Ich denke ja, es gibt einfach zu viele Menschen, denen die Bildung ihrer Kinder unwichtig ist.

    #377883

    Du weißt sie schon? Ich denke ja, es gibt einfach zu viele Menschen, denen die Bildung ihrer Kinder unwichtig ist.

    Du solltest nicht immer von dir auf andere schließen.

    #377885

    Du musst doch deine Unwissenheit nicht auch noch verschriftlichen.

    #377914

    @peterkotte: Ich weiß natürlich nicht, ob Sie schulpflichtige Kinder haben. Aber, dass seit Jahren, besonders in der Prüfungszeit, systematisch Unterricht in Größenordungen ausfällt, ist schlichtweg Tatsache. Dass statt die Unterrichtsversorgung zu gewährleisten, ständig an Schulstrukturen herumgebastelt wird, ebenfalls. Die neue Oberstufenverordnung ist hier nur ein Beispiel.

    Es wird Zeit unserem Minister für Bildung mal Feuer unterm Hintern zu machen. Aber wahrscheinlich hat der weder die Fähigkeit noch das Interesse die Probleme zu lösen. Vieles was der macht (Entlassung des Schulamtsleiters z:B.) wirkt eher problemverschärfend.

    Wenn unsere Politiker so ideologiefrei wären wie sie immer tun, hätten sie das DDR-Schulsystem vom roten Ballast befreit und ansonsten einfach übernommen. Zu mehr reicht es einfach nicht.

    • Diese Antwort wurde geändert vor 3 Jahren, 9 Monaten von Setzling.
    #378000

    Es gab zum Thema letzte Woche auch eine Landtagsdebatte. Kann man sich auf Video immer noch anschauen.
    Tenor von Tullner: Die Kürzungen sind nicht schön aber verantwortbar und einen anderen Plan habe ich nicht. Und in den nächsten Jahren wird es noch viel schlimmer und dafür gibts auch keinen Plan.
    Der Lehrermangel ist über uns gekommen wie eine biblische Plage. Die müssen wir jetzt ertragen und auf bessere Zeiten hoffen.

    #378080

    ich habe das video nicht gefunden, nur die INFO, daß es in den ausschuß verschoben wurde.

    erst dahinschlampern und dann mit einigen „tja“ und bedauerndem schulterzucken es dabei belassen- das ist doch kein verantwortungsvoller umgang mit lebensläufen, um die es hier geht.
    man möge sich mal vorstellen, der minister und seine CDU hätte das bei den gymnasien verbockt- wer will dagegenwetten, daß er es nie gewagt hätte…/ daß er sich schleunigst gedreht hätte und so kreativ wie nie zuvor gewesen wäre / er zur verantwortung und rechenschaft gezogen worden wäre?

    #378081

    Der Lehrermangel ist über uns gekommen wie eine biblische Plage

    Und der Prophet, der Pharao Tull-ench Immun die Plage vorausgesagt hat, wurde aus dem Palast geworfen.

    #378084

    Tulli Pharao? Da wäre die Pyramide wohl keine 2 m hoch.

    #378104

    Anonym

    Der Lehrermangel ist über uns gekommen wie eine biblische Plage.

    Früher war ich der Meinung, das Bildung ein hochgradig ideologisches Feld ist. Jede pädagogische Theorie geht, mindestens implizit, von einem Menschenbild aus, welches grundsätzlichen philosophischen Betrachtungen entstammt. Politiker bedienen sich entsprechend ihrer ideologischen Ansichten aus den ihnen passenden pädagogischen Ansichten, unabhängig ihrer wissenschaftlichen Relevanz (in der pädogogischen Wissenschaft).

    Mittlerweile glaube ich aber, die Sache ist viel einfacher. Bildungspolitik richtet sich einfach nach den in den politischen Prozessen involvierten Schichten. So bekommt eben die Brut der Rechtsanwälte und Akademiker in den Gymnasien ordentlichen Bedingungen geliefert. Ohne das deren Brut Berührung mit Schulverweigerern oder Schülern aus bildungsfernen Schichten mit niederen Bildungszielen bekommt.

    Wer Geld hat, aber ein doofes Kind, kann dann immer noch die Privatschule des privaten Trägers wählen. Der Rest der Gesellschaft muss einfach sehen wo er bleibt. Das ist irrelevanter, bildungspolitischer Ausschuss. Davon bleiben auch die IGS (oder die Gemeinschaftsschulen als deren kastrierten Pendant) nicht verschont. Schließlich sind die Schüler dort nicht die primären Adressaten der konservativen (oder auch liberalen) Bildungspolitik.

    #378157

    @fractus: Also inhaltlich gebe ich Dir schon recht. Was mich aber stört sind Begriffe wie „Brut“ oder „niedere Bildungsziele“ oder gar „bildungspolitischer Ausschuss“.
    Es geht immer um Menschen und deren Zukunft und wenn man schon durchschaut was läuft, sollten wir uns an der Stigmatisierung nicht beteiligen.

    Richtig ist, dass einige Politiker wohl immer nur kalkulieren von welcher Seite der geringste Widerstand droht. Ich finde das trotzdem extrem kurzsichtig, weil Dummheit am Ende jede Gesellschaft bedroht.Von daher wäre es schlauer, genau für diese Kinder am meisten Kompensation über eine gute Schulbildung zu organisieren. Also bitte keinen Zynismus an dieser Stelle.

    #378159

    Anonym

    Was mich aber stört sind Begriffe wie „Brut“ oder „niedere Bildungsziele“ oder gar „bildungspolitischer Ausschuss“.

    Das ist lediglich eine Beschreibung der aktuellen Bildungspolitik. Diese ist leider genau so vulgär, wie mit den verwendeten Worten beschrieben. Das kann man nicht schön reden.

    Richtig ist, dass einige Politiker wohl immer nur kalkulieren von welcher Seite der geringste Widerstand droht.

    Meine Deutung setzt einen gänzlich anderen Fokus. Es geht um eine Politik für die privaten Interessen des eigenen Stalls. Sie profitiert aber davon, dass von den Verlierern dieser Politik kein ernsthafter Widerstand erwartet wird. Dafür sorgt ironischerweise nicht zuletzt die AfD.

    #378162

    Ich finde das trotzdem extrem kurzsichtig, weil Dummheit am Ende jede Gesellschaft bedroht.

    Ein wahres Wort, ich fürchte, es wird verhallen, in einer Welt, wo ein Dummkopf auf dem Markt Passanten ungefragt mit dem Megaphon ins Ohr brüllt, und jeder Depp ein Handy hat, wo Pöbelbook vorinstalliert ist.

    #379244

    Am 17. Juli hat das hallespektrum folgendes berichtet:
    „Während für das kommende Schuljahr 2020/2021 mit steigenden Schulanfängerzahlen gerechnet wird, gestaltet sich die Suche nach geeigneten Lehrkräften an den Schulen Sachsen-Anhalts zunehmend schwieriger. So konnte das Land zwar 580 neue Lehrerinnen und Lehrer für sich gewinnen, schickt aber gleichzeitig etwa 1000 Lehrkräfte in den Ruhestand. Das seit Jahren bestehende Lehrer-Defizit wird somit auch in diesem Jahr weiterhin Bestand haben. – Schlimmer noch – die Lücke wird stetig größer.“

    Das Loch ist kein Loch mehr, sondern eher ein Riesenkrater. Da werden wohl selbst die massiven Kürzungen nicht ausreichen um das Bild ausreichend zu schönen. Was wird dann eigentlich der Plan für das nächste und übernächste Jahr sein? Ob Herr Tullner da was in der Schublade hat?

    #379407

    Sachsen-Anhalt ist Mangelland – Lehrermangelland. Und der Mangel und die damit einhergehenden Probleme werden sich weiter vergrößern. Die Schülerzahlen steigen und der Altersdurchschnitt der Lehrkräfte steigt kontinuierlich mit.
    Um den Mangel irgendwie in den Griff zu bekommen, überbietet sich das Land mit Ideen, die es selbst als kreativ preist, die aber vor allem von Verzweiflung zeugen. Pensionäre sollen zurückgeholt werden, angehobene Gehälter werden in Aussicht gestellt, freiwillige Mehrarbeit ermöglicht, im europäischen Ausland wird „gewildert“ und Seiteneinsteiger werden in großer Zahl angeworben.
    Doch der Mangel könnte noch größer werden. Viele Lehrkräfte wechseln in den nächsten Jahren in den Ruhestand, ohne dass die Zahl der Neueinstellungen auch nur annähernd das Niveau der sich in den Ruhestand verabschiedenden Lehrerinnen und Lehrer erreicht. Auch die steigenden Schülerzahlen durch Geburtenzuwachs und Zuwanderung erfordern deutlich mehr Personal und Räume in den Schulen. Letztendlich führen bildungspolitische Entscheidungen im Bereich der Inklusion, auch wenn sie Minister Tullner lediglich duldet, weil er sie gegen den Koalitionspartner nicht gänzlich verbieten kann, zu einem größeren Lehrkräftebedarf.
    Weil die Bildungsplanung einen sehr langen Vorlauf benötigt, von der Einschreibung zum Lehramtsstudium bis zum fertig ausgebildeten Lehrer dauert es ungefähr sieben Jahre, sind jetzt kurzfristige Maßnahmen gefragt, die auch tatsächlich Wirkung zeigen. Die Antwort des Ministers, die Stundenpläne der Sekundar- und Gemeinschaftsschulen „auszudünnen“, ist blanke Verzweiflung und löst die Probleme nicht.
    Woran es in Sachsen-Anhalt vor allem fehlt: an seriöser und koordinierter Planung mit Weitblick. Der Lehrerbedarf hängt maßgeblich von den Schülerzahlen und den Pensionierungen ab – zwei Größen, die sich anhand der Geburtenzahlen und der Altersstruktur der Lehrer mit einigen Jahren Vorlauf prognostizieren lassen. Wer vom Lehrermangel überrascht wird, ist selber schuld.

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