Startseite Foren Halle (Saale) Massive Kürzungen an Sekundar- und Gemeinschaftsschulen geplant

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  • #377068

    Das wäre eine richtig gute Idee! Aber jetzt sieht es ja so aus, als ob sich das mit dem Kabinett Amthor noch ein gutes Stück verzögern wird. Muss Herr Tullner dann so lange BM in Sachsen- Anhalt bleiben?

    #377176

    Kann man in Gemeinschaftsschulen mit der verkürzten Stundentafel noch Abitur machen?
    Wenn nicht hätte man die ungeliebte Schulform gerissen abgeschafft.

    #377180

    Anonym

    Meines Wissen bieten Gemeinschaftsschulen oft kein eigenes Abitur an (z.B. Gemeinschaftsschule Kastanienallee). Das Abitur wäre dann eine Sache der IGS.

    #377182

    Die hier eingeführten Gemeinschaftsschulen waren von Anfang an eine Mogelpackung.

    #377184

    Es gibt einige Gemeinschaftsschulen, die eine Abiturklasse bilden. Das ist keine Mogelpackung. Wenn allerdings jetzt nur hier die Stunden gekürzt werden würden, funktioniert das nicht mehr. Dann würden den Schüler*innen ja Stunden fehlen.

    #377185

    Dann hast du die damalige Berichterstattung im Rahmen der Gesetzgebung wohl nicht mitbekommen. Die CDU hat die an sich gute Idee der SPD quasi kastriert. Allein DIE LINKE hatten einen echten Vorschlag für Gemeinschaftsschulen vorgelegt, der aber abgelehnt wurde.

    #377188

    Anonym

    Manchmal reicht es ja auch, die Schüler auf einen Übergang zu einer Abiturfähigen Schule vorzubereiten. Dafür muss man nicht zwingend ganze Abitur-Klassen aufmachen.

    #377191

    Manchmal reicht es ja auch, die Schüler auf einen Übergang zu einer Abiturfähigen Schule vorzubereiten. Dafür muss man nicht zwingend ganze Abitur-Klassen aufmachen.

    Exakt. So fängt auch nur Selektion an.

    #377193

    An Eurem kleinen Streit zum Sinn oder Unsinn von Gemeinschaftsschulen will ich mich gar nicht beteiligen. Aber in Halle gibt es ja mit der GMS Heinrich Heine eine Gemeinschaftsschule die künftig eigenständig bis zum Abitur führen will.Der werden jetzt in den Klassen 5-10 fett die Stunden und das Angebot gekürzt.
    Damit entsteht schon eine ziemliche Diskrepanz, z.B. zu den IGS. Das ist doch völlig blöd, die Kinder müssen doch überall gleiche Chancen kriegen.

    #377194

    Anonym

    Exakt. So fängt auch nur Selektion an.

    Selektion fängt mit der frühen Trennung in Sekundarschulen und Gymnasium an.

    Das ist doch völlig blöd, die Kinder müssen doch überall gleiche Chancen kriegen.

    Vor allem darf man den Kinder nicht schon in der Schule vermitteln, dass sie (für die Regierenden) nur Menschen zweiter Klasse sind.

    Das Schulwesen ist spätestens seit den 90er Jahren mit Olbertz vor die Wand gefahren worden, als man aus Spargründen auf Neueinstellungen verzichtet hat, und lieber den Lehrerstamm hat überaltern und in Rente gehen lassen. Bullerjahn hat da seine ganz „spezielle“ Handschrift hinterlassen. Er aber nicht allein, vor ihm und nach ihm waren das andere. Aber Tullner scheint das asoziale Verhältnis sachsen-anhaltinischer Politiker zu Schulen toppen zu wollen.

    #377223

    Mich würde interessieren, ob bzw inwieweit Herr Tullner allein entscheidungsbefugt ist in solch einem gravierenden Ausmaß. Da MÜSSEN doch die restlichen Parteien auf die Barrikaden gehen.
    Die Einschränkungen unterliegen doch sicher trotzdem irgendwelchen Höchstgrenzen- wo kann ich diese als Ottonormalverbraucher nachlesen?
    Ich will nämlich wissen, welche Grenzen da Herr Tullner wie weit ausreizt hinsichtlich der Einschränkungen.
    Und ich will wissen, ob auf jeden Fall die Grenze eingehalten wird, die die Schüler brauchen, um (wo auch immer) Abitur machen zu dürfen, obwohl sie Gesamt- oder Gemeinschaftsschulkind waren.

    #377368

    K. Pähle schaut ja wenigstens mal nach Alternativen zu Kürzungen. Gymnasiallehrer an Gemeinschaftsschulen sind eine gute Idee, dann können sie gleich mit helfen eine Abiturstufe aufzubauen.

    #377369

    WAs kann man denn nun von Frau Pähles PM halten? Nur heiße Luft und ein wenig „Du, Du“ oder ist das jetzt die ernstgemeinte Ansage an Tullner, die doppelte Kürzung wieder rückgängig zu machen?

    #377371

    Anonym

    Das wird die Zeit zeigen. Zunächst ist es einmal eine Aussage: Wir wollen das besser/anders machen. Vielleicht ist es aber auch nicht mehr als nur eine Wahlkampfaussage im innerparteilichen Vorwahlkampf um die Spitzenkandidatur der SPD.

    Wie sinnvoll die Idee ist, wird sich zeigen. Kern ist ja Lehrer schulformübergreifend einzusetzen. Was passiert dann mit dem Gleichheitsgrundsatz „Gleicher Lohn für gleiche Arbeit“ wenn an einer Schule Lehrer mit unterschiedlichem Gehalt bzw. Besoldungsstufen aus dem Sekundarschul- und dem Gymnasialschulbereich arbeiten? Wobei mir nicht ganz klar ist, ob es diese finanziellen Unterschiede zwischen den Schulformen so auch in Sachsen-Anhalt gibt. Allgemein sind sie in der Bundesrepublik aber üblich.

    #377400

    Tullner sollte konsequent sein und auf die zehnte Klasse gleich ganz verzichten. Für studierunwilige Schüler reichen in der Schule auch die Fächer Rechnen und Schreiben. Das wäre dan ein effizienter Mitteleinsatz.

    Hat er doch, er kann nicht bis Fünf zählen…

    #377409

    @Fractus: Die Eingangsbesoldung für Gymnasial- und Sekundarschullehrer ist gleich, beide kriegen A 13 in Sachsen- Anhalt.( ergibt jedenfalls die Internetrecherche, ich hoffe das es stimmt) Von daher ginge das also schon. Aber ich vermute, dass das keine/r von den jungen Lehrerinnen weiß und deshalb kommt auch keine/r auf die Idee.

    Dann wäre die Idee von Frau Pähle gar nicht so blöd.Und die Frage würde lauten, warum der Minister nicht solche Möglichkeiten ausschöpft, bevor er bei den Sekundarschulen die Stunden für die Schüler und die Zuweisung an die Schulen kürzt.

    #377501

    An den Sekundar- und Gemeinschaftsschulen in Sachsen-Anhalt wird der Unterricht gekürzt!!! Das steht im Erlass des Bildungsministeriums, der im aktuellen Schulverwaltungsblatt veröffentlicht ist. Minister Marco Tullner hat die Stundenpläne der 5. bis 10. Klassen der Sekundar- und Gemeinschaftsschulen bis auf das nach KMK-Vorgaben mögliche und damit niedrigste Niveau abgesenkt. Betroffen von diesem „bildungspolitischen Unsinn“ bzw. der Bankrotterklärung sind insgesamt mehr als 50.000 Schülerinnen und Schüler im Land. Auch wenn die CDU seit Minister Olbertz immer und immer wieder postuliert, die Sekundarschule stärken zu wollen, demontiert sie diese Schuljahr für Schuljahr und zementiert so den Tatbestand der „Restschule“!!!
    Es können noch so motivierte Schulleitungen, Kollegien, Schülerinnen und Schüler und Eltern tagtäglich engagiert um Schulqualität und Bildungsgerechtigkeit ringen, wenn die politisch Verantwortlichen lediglich mit „Taschenspielertricks“ auf die Herausforderungen des Lehrermangels reagieren, wird Sachsen-Anhalt auch zukünftig im Bereich der Bildung die rote Laterne erfolgreich verteidigen. In Pisa steht der Turm nur schief, bei uns stürzt er gerade um!

    #377504

    Ich hoffe, dass es die SPD Ernst meint. Wo sind eigentlich die Elternräte?

    #377523

    Eigentlich hatte ich gestern bereits alles geschrieben, was mir im Zusammenhang mit den massiven Kürzungen an den Stundentafeln der Sekudar- und Gemeinschaftsschulen auf den Nägeln gebrannt hat. Dennoch möchte ich mich mit einem Blick in die Geschichte noch einmal äußern. Der preußische König Friedrich Wilhelm I. führte am 28. September 1717 in Preußen die Schulpflicht ein. Dabei war er überzeugt, dass Schul­bildung hilft, die Kinder zu guten Untertanen zu erziehen. Bildung war bis dahin vor allem Kindern aus wohlhabenden Familien vorbehalten.
    Die Schul­pflicht sollte nun per Edikt für alle fünf- bis zwölfjährigen Kinder gelten. Dort, wo es Schulen gab, sollten die Eltern ihre Kinder zur Schule schicken. Wer sich widersetzte, dem drohte eine Strafe.
    Allerdings hatte es König Friedrich Wilhelm I. versäumt, vorbereitend und begleitend zur Einführung der Schul­pflicht auch die nötigen Voraussetzungen zu schaffen bzw. Ressourcen bereit zu stellen. Bildung war erwünscht, sollte aber nichts kosten. Es gab also weder ausreichend Schulgebäude noch ausgebildete Lehrkräfte. Handwerker, Tagelöhner und abgedankte Soldaten, diese hatten oft selbst nur begrenzte Fähigkeiten im Schreiben und Lesen, wurden verpflichtet, die Kinder zu unterrichten. So blieb das Edikt, gut gemeint, aber nicht gut gemacht, ohne den erhofften Effekt. Man könnte meinen, die im Land verantwortlichen Bildungspolitiker der CDU haben beim Soldatenkönig „abgekupfert“.

    #377579

    @Stiller
    Vielen Dank für die interessante historische Betrachtung. Die Parallelen sind schon verblüffend. Da wird mal wieder klar, was Politiker aus der Geschichte lernen. NICHTS!!
    Ich vermute hier wird einfach darauf gesetzt das die Eltern an der Sekundarschule nicht so schnell auf der Barrikade sind, wie die am Gymnasium. Aber wenn da jetzt der untere Rand erreicht und unterschritten ist, kann man sich ja ausrechnen wo es als nächstes einschlagen wird. Wollen wir Wetten abschließen? Trifft es die Grundschulen oder die Gesamtschulen oder die Förderschulen? Oder alle gleichzeitig?

    #377592

    @Pablo P.
    Es wird sicher, da brauchen wir nicht zu wetten, außer das Gymnasium („die heilige Kuh“) alle anderen Schulformen treffen. Kreative Lösungen sind gefragt!!!

    #377612

    Der untere Rand soll nicht unterschritten werden.

    #377618

    Jetzt hat er sie die kreative Lösung. Sie werden aus dem Ausland zurück kommen, um in SA zu unterrichten

    #377665

    Ja, das ist echt der Hammer! 750 T€ für Headhunter die Lehrer aus dem Ausland rekrutieren.Ich dachte bisher das wäre ein Scherz. Stimmt das wirklich?

    #377859

    Ja, das stimmt. Herr Tullner war gestern abend zu einem Gespräch mit Elternvertretern in der IGS 2 und hat das als eine der wenigen und letzten verzweifelten Ideen auf der Suche nach kreativen Lösungen in dieser Sache genannt. – geht meiner Meinung nach am Thema vorbei, aber dient sehr gut zur Demonstration für Eltern und Presse nach dem Motto: „Mensch, ich mache doch alles, ich würde auch alles tun, aber was soll ich denn tun, mehr ist ja nicht möglich, mir sind die Hände gebunden, der Job ist so hart und schwer und ich kann nix dafür und überhaupt bin ich sowieso Opfer von allem, was mir als Scherbenhaufen hinterlassen wurde, von allen, die mir nur Böses wollen und nachreden und mir auch nicht helfen“ so oder so ähnlich
    und so oder so ähnlich können Eltern dann fühlen: “ Ach, hätte ich DAS gewußt, er KANN und KONNTE ja nicht anders, er ist ja auch nur Opfer von…(s.o.), na gut, daß ich´s nun weiß, nun habe ich doch etwas Verständnis für sein Dilemma, für die Mißlage und so, aber gut, daß wir mal drüber geredet haben“…

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