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- Dieses Thema hat 437 Antworten und 31 Teilnehmer, und wurde zuletzt aktualisiert vor 5 Jahren, 5 Monaten von wolli.
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6. Februar 2016 um 11:17 Uhr #203407
Die MZ hat heute den nach wie vor unbeleuchteten Weg am Mühlgraben zwischen Dreierbrücke und Steinmühlenbrücke thematisiert, auf dem eine Studentin ermordet wurde. Es ist nahezu erstaunlich wie hartnäckig die MZ diesmal nachgefragt hat, solche Hartnäckigkeit erwarten wir Leser von Journalisten, danke dafür.
Das Ergebnis der Hartnäckigkeit ist die Auskunft der Stadt, dass erst eine Beleuchtungskonzeption für die gesamte Stadt gemacht wird, über die dann 2017 beraten werden soll.
Da kann man nur den Kopf schütteln, muss erst noch ein Mord dort passieren?
Dort gehört Beleuchtung hin und zwar sofort! Das kann doch nicht die Welt kosten.6. Februar 2016 um 11:30 Uhr #203408Dort eine Beleuchtung anzubringen, wäre schlichtweg Populismus. Es gibt zigtausend andere Orte in Halle, an denen theoretisch auch Morde verübt werden können, weil es dort dunkel oder einsam ist.
6. Februar 2016 um 11:41 Uhr #203411Es ist ein altbekanntes Binnenmärchen, was da die MZ fordert. Kriminologen kennen dieses Phänomen als Kriminalitätsfurcht-Paradox. Parkanlagen, Parkhäuser oder eben auch Bahnhöfe sind mit Anbruch der Nacht klassische Angsträume, die nur schwer von ihrem Stigma befreit werden können. Mit harten Zahlen lässt sich die Angst nicht begründen, es passiert hier nachts nicht viel mehr als am Tag.
6. Februar 2016 um 11:48 Uhr #203412Da stimme ich hei-wu zu. Was die Recherchearbeit von Journalisten anbetrifft hat Wolli Recht. Da wird heute leider nur abgeschrieben und nachgeplappert. Mit wenigen Ausnahmen. Ich denke aber, dass das so seine soll.
6. Februar 2016 um 12:04 Uhr #203415Muss erst ein Mord passieren, damit ein Weg beleuchtet wird? Da fallen mir sofort Rabeninsel, Forstwerder, Nordspitze Peißnitz und erst recht die Dölauer Heide ein. Kann ja nicht soviel kosten und ist ja für unsere Sicherheit. Mann o mann.
Hat sich die Freiheit ein tolles Thema zu Festbeißen rausgesucht. Was soll die Stadt denn sagen? Ehrlich sein, nö da kommt keine Beleuchtung hin? Pöhse, pöhse Stadt. Einknicken? Ja machen wir? Dann kann wirklich jeder kommen, der noch dunklere Ecken kennt?
6. Februar 2016 um 12:10 Uhr #203416Sorry, für die Tat ist es doch unerheblich, ob da jetzt beleuchtet wird.
Jeder, der sich auf unbeleuchteten Wegen bewegt, kennt das Risiko. Und da meine ich noch nicht einmal Mord und Totschlag, sondern einfach nur Sturz und Verletzung durch irgendwelche Hindernisse etc.Es gibt Kilometer gute beleuchteter Wege, auch zum Joggen…
6. Februar 2016 um 12:58 Uhr #203423Dieser Weg ist aber nicht irgendein Parkweg, sondern für Fußgänger und Radfahrer die Verbindung vom Robert-Franz-Ring zur Ziegelwiese, also praktisch in der Innenstadt. Verweise auf Forstwerder, Rabeninsel, Nordspitze Peißnitz und Heide gehen an der Wirklichkeit vorbei.
6. Februar 2016 um 12:59 Uhr #203427Im Übrigen geht die Kriminalpolizei davon aus, dass der Mord an einer anderen Stelle geschehen ist und die Leiche mit dem Strom mitgetrieben wurde. Der Fundort der Leiche ist also nicht gleich Tatort. Eine Beleuchtung ändert daran auch nichts. Vielleicht ist der Mord ja sogar an einer beleuchteten aber trotzdem unbeobachteten Stelle geschehen?
6. Februar 2016 um 13:07 Uhr #203428In der Konsequenz Eurer Meinungen könnte man die Beleuchtung auf der Würfelwiese, der Ziegelwiese, der Peißnitz etc. abschalten.
6. Februar 2016 um 13:31 Uhr #2034326. Februar 2016 um 13:50 Uhr #203435Die MZ gefällt sich mal wieder im BILD-Niveau. „Der perfekte Mord“, der „perfekte Mörder“ und wolli springt auf den quietschenden Zug auf. Das ist nix als Panimache. Und, belauchtet oder nicht: der Weg ist abends/nachts nun mal relativ einsam, wenn die letzten Peißnitzgänger durch sind. Da helfen auch Laternen nichts.
6. Februar 2016 um 13:53 Uhr #203433Ich bin ja hier als Autor selbst angesprochen worden und möchte einigen groben Unwahrheiten deshalb auch selbst widersprechen. Der Reihe nach.
„Dort eine Beleuchtung anbringen wäre schlicht Populismus.“
Das kann man so sehen, obwohl ich den Weg persönlich für einen vielbegangenen halte (im Unterschied zu den anderen, in der Duiskussion später genannten). Aber wenn das die Ansicht der Stadt ist, dann haben wir als Presse für unsere Leser eben auch Anspruch darauf, das zu erfahren.
Das „Binnenmärchen“, dass es nachts häufiger entsprechende Deklikte gibt, ist natürlich keins. Diese Behauptung hat sich der Nutzer „Stadt für Kinder“ offenbar ausgedacht.
http://www.heise.de/tp/artikel/40/40294/1.html
Zur Behauptung von 10010110, dass der Tatort woanders liege: Das ist falsch, diese Behauptung der Polizei unterzuschieben, ist ziemlich dreist. Die Stelle, an der heute der Gedenkstein steht, ist zwar tatsächlich nicht der Fundort, aber er ist der Tatort.
Soweit nur mal meine fünf Cent zu den nachweisbaren Fakten.
6. Februar 2016 um 14:14 Uhr #203443Herr Koenau, Sie bestätigen, was von der MZ in Sachen Qualitätsjournalismus zu halten ist. Anstatt sich vor Ort an die Uni zu wenden, die darüber ausgiebig forscht und lehrt (http://bussmann.jura.uni-halle.de/bussmann/)
„googeln“ Sie sich offenbar die Wahrheit zurecht und verpassen ihr eine knackige Überschrift in BILD-Manier. Das Problem: Damit werden Sie nicht mehr Leser bekommen. Der Markt ist schon von BILD besetzt.6. Februar 2016 um 14:21 Uhr #203444Auf einem beleuchteten Weg fühlt man sich sicherer als auf einem unbeleuchteten, irgendwelche Statistiken sind da völlig gleichgültig.
6. Februar 2016 um 14:25 Uhr #203445Dein Gefühl nutzt Dir wenig, wenn Du jemandem mit kriminellen Absichten begegnest.
6. Februar 2016 um 15:22 Uhr #203455Menschen mit kriminellen Absichten scheuen das Licht.
6. Februar 2016 um 15:39 Uhr #203456
AnonymDein Gefühl nutzt Dir wenig, wenn Du jemandem mit kriminellen Absichten begegnest.
Mag sein, aber man muss nicht unbedingt den Kriminellen die optimalen Bedigungen zur Ausübung deren Tätigkeit verschaffen. Unbeleuchtete Stellen werden, so gut wie es geht, von den meisten vermieden. Sie eignen sich somit perfekt als Lauerstellen, oder aber auch als Orte für spontane Straftaten.
Den Artikel von Steffen Könau habe ich gerade gelesen.
Die Überschrift ist tatsächlich etwas überpointiert. Unrechechiert ist der Artikel aber keinesfalls. Und neben der lässigen Haltung der Stadtverwaltung zum Thema Beleuchtungssituation trifft der Artikel auch einen weiteren wunden Punkt, nämlich die mangelhafte Informationspolitik des Rathauses und die fabelhafte Überheblichkeit dessen Pressestelle, die nicht einmal vor Journalisten halt macht.6. Februar 2016 um 16:10 Uhr #203458Wie lange schon ist dieser Weg unbeleuchtet und wie viele Morde sind deswegen auf diesem Weg geschehen? Die Studentin wurde nicht ermordet, weil der Weg unbeleuchtet ist. Die Studentin wurde ermordet weil sie Täter und Opfer zur selben Zeit am selben Ort waren. Wenn man der Auffassung ist, dass an einem beleuchtetem Weg keine Morde geschehen, dann kann auch der Auffassung sein, dass tagsüber, wenn die Sonne scheint, keine Morde geschehen. Also hört Beleuchtungskonzept der Stadt und den Mord der Studentin in einen Zusammenhang zu bringen. Es ist einfach widerlich, die Stadt derart unter Druck zu setzen.
6. Februar 2016 um 16:15 Uhr #203459@hei-wu auch die Rabeninsel und der Forstwerder sind Naturschutzgebiete und zumindest die Rabeninsel ist recht gut besucht auch in den „Tagesrandzeiten“, Jogger, Hunde,
zu Populismus volle Zustimmung
@Wolli
„Menschen mit kriminellen Absichten scheuen das Licht.“Glaube ich nicht. Und dazu muss man nicht unbedingt Politiker*In sein.
6. Februar 2016 um 16:49 Uhr #203462Wie lange schon ist dieser Weg unbeleuchtet und wie viele Morde sind deswegen auf diesem Weg geschehen? Die Studentin wurde nicht ermordet, weil der Weg unbeleuchtet ist. Die Studentin wurde ermordet weil sie Täter und Opfer zur selben Zeit am selben Ort waren. Wenn man der Auffassung ist, dass an einem beleuchtetem Weg keine Morde geschehen, dann kann auch der Auffassung sein, dass tagsüber, wenn die Sonne scheint, keine Morde geschehen. Also hört Beleuchtungskonzept der Stadt und den Mord der Studentin in einen Zusammenhang zu bringen. Es ist einfach widerlich, die Stadt derart unter Druck zu setzen.
Zustimmung! Ansonsten länge auch noch der Gedanke nahe, die Stadt zivilrechtlich haftbar zu machen, weil sie den „Mordweg“ geduldet hat.
6. Februar 2016 um 17:15 Uhr #203464Ist ein Weg denn sicherer, wenn er beleuchtet ist?
Ist er sicherer als vorher?
Wenn ich da alleine langlaufe, bin ich immer noch alleine.
Die Lampe springt ja nicht aus ihrem Fundament und hilft mir.
In zynischer Weise leuchtet sie nur den Tatort aus.Die Beleuchtung der Dölauer Heide ist natürlich ein besonderes Ziel, was vielleicht in einem eigenen Thema beleuchtet werden sollte.
Bitte auch am Wochenende das Gehirn mal bisschen benutzen, bevor man sich äußert.6. Februar 2016 um 17:16 Uhr #203466
AnonymWarum schreist du so @Jörg?
Keiner hat behauptet, dass Straftaten ausschließlich im Dunkeln verübt werden. Aber es gibt eben immer die Bedigungen, die eine Sache eher fördern oder hindern. Lies mal unvoreingenommen die Verlinkung von Hr. Könau! Sie ist gar nicht so schlecht.
Auch die „Stadt“ setzt keiner unter Druck. Wie soll es auch gehen, eine ganze „Stadt“ unter Druck zu setzen? Wenn du vielleicht die Entscheidungsträger in der Stadtverwaltung meinst, dann ist deine Aufregung kaum nachvollziehbar. Es liegt in der Natur der Sache, dass Entscheidungen, die öffentliche Angelegenheiten betreffen, auch öffentlich und oft kontrovers diskutiert werden.
Und dass es zu den originären Aufgaben des Journalismus gehört, solche Entscheidungen der Öffentlichkeit zugänglich zu machen und zu hinterfragen, dürfte auch nicht ganz neu sein.
6. Februar 2016 um 17:20 Uhr #203467Wolli, du kannst so viel zensieren wie du willst, dein begrenzter Horizont bleibt offenbar. Du hast halt ne Bank vorm Kopp, wie der Hallenser das ausdrückt.
6. Februar 2016 um 17:27 Uhr #203468
AnonymWenn ich da alleine langlaufe, bin ich immer noch alleine. Die Lampe springt ja nicht aus ihrem Fundament und hilft mir.
Aber die Wahrscheinlichkeit, dass du auf einem unbeleuchteten Weg alleine läufst und damit dir auch keiner zu Hilfe eilen kann, ist größer, als auf einem beleuchteten Weg. Und das wissen auch Straftäter.
6. Februar 2016 um 17:32 Uhr #203470Menschen mit kriminellen Absichten scheuen das Licht.
Ganz im Dunkeln wird es aber auch für Straftäter schwierig.
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