Ich habe den Strang Winfried Völlger eröffnet, weil ich mich noch gut daran erinnere, als er 1990 im Reformhaus plötzlich erklärte, dass er nicht zum Stadtrat kandidiert, obwohl er bereits aufgestellt war, und damit einiges durcheinander brachte. Für eine gemeinsame Arbeit in einer Fraktion im Stadtrat war er wohl nicht geschaffen.
Sein Frust und seine Wut auf den Literaturbetrieb und vor allem die Leser, die seine Bücher nicht mehr lesen wollten ist ungerecht. In der DDR haben wir Leser nach jedem aufmüpfigen Wort gelechzt, das war 1990 vorbei. Nicht nur Schriftsteller haben ihre Arbeit verloren, sondern Millionen mussten umschulen.
Dass er im Alter nochmal ein volles Musikstudium absolviert hat, nötigt mir Respekt ab, auch seine Tätigkeit als Straßenmusiker.