Startseite › Foren › Halle (Saale) › CDU-Fraktion im Landtag begrüßt Forderung eines Burka-Verbots
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15. August 2016 um 13:38 Uhr #264068
Ich glaube, die Argumente von wegen „Vermummung“, „Sicherheit“ und „nicht erkennen, wer sich unter der Burka verbirgt“ gehen an der eigentlichen Diskussion vorbei, darum geht es in erster Linie gar nicht. Der Grundsatz ist der, dass das Tragen einer Burka oder ähnlichen Verschleierung in unserer hier vorherrschenden (Bekleidungs-)Kultur unüblich ist und dies somit einen Kulturwandel darstellt, den man entweder gut finden oder ablehnen kann. Als Zyniker und Misanthrop könnte man darin einen beginnenden Wandel zu einer zunehmenden Verschleierung auch einheimischer Frauen in unserer Gesellschaft, unserem Alltag sehen – und möglicherweise damit auch eine Verschiebung hin zu einer patriarchalen Gesellschaft – und somit versuchen, diesen Trend zu unterbinden. Warum soll man sowas verurteilen? Wer hat nun mehr und wer hat weniger recht?
Es gibt verschiedene Gründe, für eine Vollverschleierung. Einer davon ist sicherlich der Selbstschutz von Frauen in einer zutiefst patriarchalen und feudalen Gesellschaft. Ein Selbstschutz von dem sich Frauen einen Rest von Privatheit auch in der Öffentlichkeit erhoffen. Und den sie nun in die Bundesrepublik mitbringen.
Das ist ziemlich weit herbeikonstruierter Quatsch (was mich bei deiner allgemein zu beobachtenden politischen Ausrichtung nicht wundert). Frauen machen das (meistens) nicht aus freiem Willen. „Selbstschutz“ ist es nur unfreiwillig, weil Frauen ohne Verschleierung in diesen Kulturkreisen davon ausgehen können, öffentlich körperlich misshandelt zu werden, daher verschleiern sie sich lieber. Dieser „Selbstschutz“ ist im deutschen Rechtsstaat – so er funktionieren sollte – aber nicht notwendig, daher wäre auch das Tragen der Vollverschleierung nicht notwendig, der Grund dafür, das hier weiterhin zu tun, ist also hinfällig.
Es ist die alte Frage: was war zuerst da, das Huhn oder das Ei? Die Verschleierung wegen der patriarchischen Gesellschaft oder die patriarchische Gesellschaft wegen der Verschleierung? Ich denke, es hat beides einen Einfluss aufeinander. Kleine Jungs, die mit dem gewohnten Bild von vollverschleierten Frauen aufwachsen, könnten dazu neigen, dies als Normalfall zu betrachten und später zu erwarten (oder mit Gewalt durchzusetzen), dass das weiterhin so praktiziert wird. Frauen könnten aus Angst vor Repressalien zu dieser Art „Selbstzensur“ greifen, um in Ruhe gelassen zu werden.
Ich, jedenfalls, sehe im Tragen von Burka oder auch nur Kopftüchern, wie sie in islamischen Kulturkreisen verbreitet und üblich sind (also nicht solche Kopftücher, wie sie unsere Großmütter getragen haben), nicht als selbstbewussten Ausdruck eines bestimmten Modeverständnisses, sondern bestenfalls als kulturell überlieferte Tradition (mit der ja auch ein gewisser Zwang einhergeht), die hier unüblich und traditionell nicht notwendig ist. Insofern kann ich die Befremdung darüber in gewisser Weise nachvollziehen.
Von erfolgreicher Integration kann man erst dann sprechen, wenn das Tragen der Burka (oder des Kopftuchs) keine Relevanz für andere Menschen besitzt – aber das sehe ich momentan und auch in mittelfristiger Zukunft nicht kommen.
15. August 2016 um 13:46 Uhr #264072Diese langen Stoffreste, welche sich andere mir noch fremdere Kulturkreise höchst künstlerisch um den Hals knoten – die Religion muss irgendwas mit vollverglasten Hochhäusern zu tun haben, damit die Kleidungsstückträger von ihrem Gott (Göttern?) gut gesehen werden können – sind die auch befremdlich?
Auch Krawatten sind zum Beispiel eine kulturell überlieferte Tradition (mit der ja auch ein gewisser Zwang einhergeht), wollte ich nur mal sagen.
- Diese Antwort wurde geändert vor 7 Jahren, 8 Monaten von HansimGlück.
15. August 2016 um 13:50 Uhr #264074
AnonymIch glaube, die Argumente von wegen „Vermummung“, „Sicherheit“ und „nicht erkennen, wer sich unter der Burka verbirgt“ gehen an der eigentlichen Diskussion vorbei,
Das ist aber die offizielle Begründung. Die soll auch Grundlage des Gesetzes sein. Wenn man was anderes meint, sollte man das (als Gesetzgeber) auch so formulieren.
in unserer hier vorherrschenden (Bekleidungs-)Kultur unüblich
Das waren Jeans, Hot Pants, Miniröcke, Kaugummi usw. auch mal.
Warum soll man sowas verurteilen?
Wegen der Freiheit der Selbstbestimmung, der Persönlichkeitsentfaltung, der Ausübung der Religion? Staatliche Bekleidungsvorschriften widersprechen dem nunmal.
Frauen machen das (meistens) nicht aus freiem Willen.
Das bleibt Behauptung bis zum Beweis des Gegenteils.
öffentlich körperlich misshandelt
WTF? Das müsste verboten werden!
15. August 2016 um 13:51 Uhr #264075
AnonymSo viele Accounts, die hier schreiben, wie viele User mögen das sein?
Na? Wieder mal überfordert? 🙂
15. August 2016 um 15:05 Uhr #264095Nein Ronny, bilde dir nichts ein, du überforderst mich nicht. 🙂
Es amüsiert mich nur, dass jemand glaubt, damit ein Forum steuern zu können.15. August 2016 um 16:34 Uhr #264124
AnonymNa ja, wenn du jetzt schon Beiträge anderer User recyclen musst. 🙂
15. August 2016 um 16:37 Uhr #264139Ronny?
15. August 2016 um 18:46 Uhr #264165Hardy, beim verlassen des Landtags?
16. August 2016 um 06:23 Uhr #264199Wie sehr Symbolpolitik Anklang findet, zeigt die Anzahl der Komm. zur Burka und zur Türkei. Hallespektrum muss anscheinend mehr in Mode machen.
16. August 2016 um 09:39 Uhr #264227
AnonymInteressant auch der Pressespiegel zu den Vorfällen auf Korsika (Burkiniverbot ).
Während die Leitmedien das Verbot als Reaktion auf die Ausschreitungen beschreiben, berichtet die taz bspw. Den Hergang genau anders herum.16. August 2016 um 09:48 Uhr #264231
AnonymSicher?
„Die Auseinandersetzungen ausgelöst hatte das Fotografieren der Burkini-Damen. Und der Ruf der Jugendlichen, dass man in Sisco zu Hause sei und „so etwas“ nicht zulassen werde. Daraufhin hatte der Bürgermeister ein Burkini-Verbot erlassen.“
Lügenpresse? 🙂
16. August 2016 um 12:00 Uhr #264243
AnonymDas Verbot wurde erst nach der Schlägerei verhängt und auch die Rufe waren nicht Auslöser. Denn die kamen wohl erst bei einer Demo nach dem Vorfall vor der Polizeiwache…Der übrigens dann mit Macheten und Harpunen geführt wurde. deshalb nehme ich das Wort Lügenpresse trotzdem nicht in den Mund, sondern sage „stark tendenziös“
Denn die Taz schildert es so, als ob die Einheimischen das ganze provoziert hätten (womit sie nach deiner Radfahrer ‚Logik trotzdem unschuldige Opfer der Bewaffneten wären). Andere Medien berichten von einem Touristen, der fotografierte, dann angegriffen wurde und von jugendlichen verteidigt wurde. Woraufhin die Familien der Badegäste auftauchten und mit Hiebwaffen und Harpunen agierten.
Selbst du müsstest erkennen, dass da ein gewaltiger Unterschied in der Darstellung existiert.16. August 2016 um 13:38 Uhr #264254
Anonymwomit sie nach deiner Radfahrer ‘Logik trotzdem unschuldige Opfer der Bewaffneten wären
Nach deiner Dieselfahrer-Logik sind allein die Burkiniträgerinnen schuld. Die haben es ja gewagt, anzuziehen, was sie wollten. So, wie der Radfahrer es gewagt hat, den Sicherheitsabstand in einer verkehrsberuhigten Zone nicht einzuhalten.
Und „genau andersrum“ ist es trotz aller Spitzfindigkeiten nicht. Das hieße, die Ausschreitungen wären Ergebnis des Verbots. Das steht auch bei der taz so nicht.
16. August 2016 um 14:04 Uhr #264257
AnonymBrille auf, es blendet!
16. August 2016 um 14:09 Uhr #264258
AnonymAh ja. Das überzeugt sogar mich.
16. August 2016 um 14:12 Uhr #264259
AnonymMich jetzt auch…Die Welt kann so schön rosa sein…super
16. August 2016 um 14:16 Uhr #264260
AnonymKannst dir das Ganze ja noch mal zu Gemüte führen, wenn du groß bist. 🙂
16. August 2016 um 15:03 Uhr #264261„Ende Juli führt der Bürgermeister im französischen Cannes eine verschärfte Strand-Kleiderordnung ein – nun werden erste Strafzettel gegen muslimische Frauen ausgestellt, weil sie statt einem Badeanzug einen Burkini tragen.“
„Sechs weitere Frauen, die nach Ansicht der Ordnungshüter zu bekleidet ins Wasser stiegen, wurden kontrolliert. „Einige zogen es vor, den Strand zu verlassen, andere zogen sich einen Badeanzug an“, zitierte das Blatt den Chef der städtischen Polizei, Yves Daros. Die neue Regelung werde von der nicht-muslimischen Bevölkerung begrüßt, berichtete er.“(ntv)
Na also, geht doch.- Diese Antwort wurde geändert vor 7 Jahren, 8 Monaten von farbspektrum.
16. August 2016 um 15:11 Uhr #264263
Anonym16. August 2016 um 15:20 Uhr #264264Für alle, die nicht wissen, was draußen in der Welt so vor sich geht.
Zur Presseschau:
„Und sieh an: Es ist kein Problem. All die Apokalyptiker, die wegen des Burkaverbots das Ende des Tessiner Tourismus herbeiorakelt hatten, bekommen, zumindest einer ersten Bilanz zufolge, nicht recht. Genauer gesagt: verboten im Tessin ist die Vollverschleierung inklusive Gesicht, wie bei der Burka oder dem Niqab. Die vollverschleierten Frauen reisen weiterhin an, mit ihren arabischen Familien, und sie legen jetzt meist ganz selbstverständlich den Gesichtsschleier ab.
Vielleicht tun sie das sogar gern und denken zu Hause daran zurück, an das winzige Stück Freiheit, das man ihnen dort zugestanden hat, im Süden dieses kleinen Landes mitten in Europa. Sie denken zurück an die Luft und die Sonne, die sie auf der Haut spürten. Vielleicht macht es sie glücklich. “http://www.emma.de/artikel/burka-verbot-anderen-laendern-normal-333145
16. August 2016 um 15:27 Uhr #264267
AnonymDas heißt, die Frauen werden gar nicht unterdrückt und gezwungen im Haus zu bleiben? Und was ist dann mit der Symbolkraft?
Die Presseschau geht weiter:
„Weshalb Burkas und Nikabs verbieten, und damit an den Grundrechten basteln, obschon im Tessin, in der Schweiz, kaum Trägerinnen dieser religiösen Mode wohnen?
Um ein Zeichen gegen die islamistischen Fundis zu setzen. So sagte es der Urheber des Tessiner Volksbegehrens. Wie viel das bringt, zeigt ein Blick nach Frankreich und Belgien. Beide Länder kennen ein Burka-Verbot, beide Länder haben riesige Probleme mit ihren muslimischen Communitys – und beide wurden erst kürzlich von Terroranschlägen getroffen.
Kurzum: Kleiderordnungen sind etwas für Knigge-Autoren und Mode-Faschisten. In einer Verfassung haben sie nichts verloren.“
16. August 2016 um 15:42 Uhr #264269Jetzt mussten erst die Migranten kommen, dass der deutsche Mann „Emma“ liest.
16. August 2016 um 15:47 Uhr #264271„Die Widersprüche zwischen Verteidigung des Islams und linker Lebenseinstellung erkennt man hingegen nicht. Stattdessen toleriert man sich lieber zu Tode, freut sich über jede multikulturelle Veränderung und markiert sie als positives Zeichen für kulturelle Vielfalt. Und so lange Menschen wie Polke-Majewski an sämtlichen wichtigen Positionen in den großen Presse- und Fernsehorganen sitzen, wird sich daran auch nichts ändern; lässt sich keine westliche Errungenschaft gegenüber dieser Steinzeit-Ideologie, in der Frauen Stoffsäcke gebastelt werden, weil der Mann sonst aufgrund ihrer Reize augenblicklich über sie herfällt, verteidigen.“
Eine herrliche Satire, wie für Ronny und Heinzi geschrieben.
http://www.rolandtichy.de/meinungen/burka-das-freiwillige-stoffgefaengnis-ist-fuer-linke-freiheit/16. August 2016 um 16:00 Uhr #264272
AnonymJetzt mussten erst die Migranten kommen, dass der deutsche Mann “Emma” liest.
Seit der „Sache“ mit der nicht ganz korrekten Erklärung der Einkünfte ist die Emma ja quasi vom Steuerzahler finanziert. Sie nicht zu lesen, wäre demnach Steuerverschwendung. 🙂
„Und so lange Menschen wie Polke-Majewski an sämtlichen wichtigen Positionen in den großen Presse- und Fernsehorganen sitzen“
Herrlich! Da macht sich der Tichy selbst kleiner als ein Ressortleiter eines Onlineablegers einer Wochenzeitung. Schwingt da ein wenig Wehmut ob der verlorenen Stelle als Chefredakteur mit? 🙂16. August 2016 um 16:45 Uhr #264273
Anonymhttp://mobile2.bazonline.ch/articles/5574b8bc87da8b77aa000002
Und nein, ein Burkini ist nicht der Ausdruck einer religiös-fundamentalistischen Grundeinstellung.
Sondern bestimmt nur gelebte Toleranz und Demokratie. Und die derzeit aggressiv gelebte Auslegung des Koran ist genau das, was unser Grundgesetz verlangt.Und wenn sich jemand beschwert, ermittelt in Deutschland der Staatsschutz (siehe Brandenburg am Wochenende).
Warum sind die Linken denn eigentlich gleichzeitig gegen ein Burkiniverbot und ein Verbot von Thor Steinar Klamotten?
Achja, sorry…Ich hol schnell meine Brille
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