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Anonym.
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30. Juli 2014 um 09:35 Uhr #109159
AnonymNachdem selbst das Bundesverkehrsministerium die Faktenlage noch mal erläutert hat, bleibt der abrißgeilen Schicht eigentlich nur noch das Prinzip „Jetzt erst recht“. Das zeigt, daß bei den Herren im Oberstübchen ein klein wenig die Umdrehungen unrund laufen.
Wie wertvoll der Denkmalschutz ist, zeigt sich z. B. seit etlichen Wochen u. A. an den Gebäuden am Graseweg. Auch diese beiden Häuser waren zum Schluß eigentlich nur noch „nutzlos“, eine Sanierung im Grunde viel zu aufwändig und unverhältnismäßig teuer. Zum Glück hat sich dort aber alles zum Guten hin gewendet und dieses Ensamble ist eine echte Bereicherung geworden. Hoffentlich kann man das in ein paar Jahren auch zur ehem. „Marktwirtschaft“ sagen. Momentan siehts da ja nicht gut aus. Abrißfetischisten hätten ihre wahre Freude dran.
30. Juli 2014 um 22:40 Uhr #109286@braegel: Der tatsächliche Sanierungsaufwand ist relativ und richtet sich in erster Linie nach der beabsichtigten Nutzung.
Von einigen Kellerfenstern abgesehen sind die ältesten Fenster Verbundkonstruktionen aus den Jahren 1973 bis 1985, die allenfalls tischlermäßig aufgearbeitet werden müssen, und die sich mit ihren Eigenschaften in Bezug auf Wärmeübertragung nicht hinter „modernen“ Fenstern verstecken müssen. Straßenseitig wurden im 1. und 2. Obergeschoß und an den Giebelwänden in allen drei Etagen bereits „moderne“ Fenster verbaut.
Die Wasser- und Abwasserleitungen sind intakt, ebenso wie die Heizungsanlage. Bei der Heizung könnte ein Austausch des Heizkessels eine erhebliche Einsparung an Heizenergie einbringen, wobei sich die Austauschkosten bereits nach einer Heizperiode amortisieren würden.
Bei der Elektrik stellt sich ebenfalls die Frage der beabsichtigten Nutzung. Ein Maler, der in erster Linie Licht und zwei Steckdosen für Radio und Handyladegerät benötigt, wird mit dem Bestand keine Probleme haben.
Das hinter der Schule liegende Gebäude (ehemals Speisesaal, dann Kino und Club) wurde bereits teilsaniert (Elektrik, Fußböden, WC). Über Ästhetik kann man geteilter Ansicht sein, funktional ist der Bau.
Es gibt ausreichend potentielle Nutzer, die sofort in das 188 einziehen und eine zur Deckelung der Betriebskosten angemessene Miete zahlen würden. Es muß nur endlich eine Entscheidung getroffen werden, die dieses peinliche Posse beenden.
31. Juli 2014 um 10:49 Uhr #109401Es gibt ausreichend potentielle Nutzer, die sofort in das 188 einziehen und eine zur Deckelung der Betriebskosten angemessene Miete zahlen würden.
Gebe es denn auch potentielle Käufer?
Übrigens Miete und Betriebskosten sind verschiedene Dinge.31. Juli 2014 um 21:41 Uhr #109498Es gäbe potentielle Käufer. Aber will die Stadt verkaufen?
1. August 2014 um 08:20 Uhr #109543Ganz schön verrückt.
Die Eigenfinanzierung der 150m Straße am Künstlerhaus würde der Stadt Halle 2Mill€ kosten. Lt. Simplicius war das auch der Stadtverwaltung zu jeder Zeit bekannt. Trotzdem wird die Verschiebung des Künstlerhauses in Betracht gezogen. Die Kosten der Verschiebung mit allem drum herum sollten so bei 10Mill€ landen. Die 10Mille würden dann, clever wie unsere Stadt ist, über das Stadtbahnprogramm abgerechnet werden. Es wären aber immer noch Steuergelder.
Oder verstehe ich da was als Nichtpolitiker falsch?
1. August 2014 um 08:31 Uhr #109544die stadtverwaltung hat nie etwas anderes behauptet, als dieser brief jetzt aus berlin
ach ja? ich zitier mal die MZ:
<span class=“Content“>„Das Land und der Bund haben deutlich gemacht, dass weitere Ausnahmen wie in der Torstraße und in der Großen Ulrichstraße nicht mehr möglich sind.“ Wirtschaftsdezernent Wolfram Neumann im Juni 2014. Neumann weiter: „Wenn wir einen Teil herausnehmen, droht das ganze Programm zu kippen.“</span>
<span class=“Content“>„Ganz oder gar nicht mit der Vorzugsvariante. Das erwartet der Bund.“ Uwe Stäglin in der Stadtratssitzung am 30. Oktober 2013.</span>
<span class=“Content“>„Die Aussage des Bundes ist eindeutig: Nur die Vorzugsvariante ist förderfähig.“ Baudezernent Uwe Stäglin in der Stadtratssitzung am 26. November 2013. Stäglin weiter: Auch die Variante mit einem eingleisigen Bahnkörper für beide Richtungen würde bedeuten, dass das Künstlerhaus abgerissen werden müsste. „Wir werden an dieser Nahtstelle nicht für alle Bereiche eine hundert Prozent gute Lösung erreichen. Es ist eine Abwägung.“</span>
aber auch:
<span class=“Content“>„Es liege nicht die Aussage vom Land vor, dass die gesamte Einzelmaßnahme nicht gefördert werde, sondern sei bezogen auf den Bereich, wo es keinen separaten Bahnkörper gebe.“ So wird Baudezernent Uwe Stäglin im Protokoll der Stadtratssitzung vom 26. November 2013 zitiert.</span>
also wie nun?
1. August 2014 um 09:30 Uhr #109552Nur so zur Erinnerung, es wurde sogar behauptet das das ganze Stadtbahnprogramm gefährdet sei wenn das 188 nicht weg kommt. Das kam aber bestimmt nicht aus der Stadtverwaltung sondern nur von der HAVAG. 🙂
1. August 2014 um 13:00 Uhr #109571Das kam sehr wohl aus der Stadtverwaltung, und zwar unter anderem von Wolfram Neumann: „Wenn wir einen Teil herausnehmen, droht das ganze Programm zu kippen“
1. August 2014 um 13:10 Uhr #109575Einfache Lösung wäre doch, wen n die Stadt/HAVAG am 188 alles so ließe wie bisher. Das würde doch keine Kosten hervorrufen, und eine Fahrzeitverlängerung von 10 Sekunden ist schon mal tragbar…
1. August 2014 um 13:30 Uhr #109580Fahrbahn, Gleise und Bürgersteige sind schon arg verschlissen und müssten eher heute als morgen instandgesetzt werden, auch wenn hier keine „Verkehrsentflechtung“ vorgenommen wird. Ganz kostenlos ist also auch diese Variante nicht, aber allemal günstiger als Abriß, Verschiebung, Arkadierung oder was auch immer den Planern noch in den Sinn kommt…
Die veranschlagten 10 Sekunden Fahrzeitverlängerung sind eher ein theoretischer Wert.
1. August 2014 um 14:27 Uhr #109589Gewiss, du hast recht. Und weil sowieso Verschlissenes ersetzt werden müßte, würde es aber kein Geld mehr kosten. Insofern hätte man für diesen Teil der Trasse die „Förderungssumme“ gespart…
Zu den 10 s, es wird gewiss kaum ins Gewicht fallen, hier eine andere Bahntrasse zu haben…
1. August 2014 um 14:51 Uhr #109600Das kam sehr wohl aus der Stadtverwaltung, und zwar unter anderem von Wolfram Neumann: “Wenn wir einen Teil herausnehmen, droht das ganze Programm zu kippen” Quelle: http://www.mz-web.de/halle-saalekreis/kein-abriss-in-halle-scheitert-strassenbahn-programm-am-kuenstlerhaus-188-,20640778,27515738.html
Und wie fast immer hat niemand für diese offenbar unrichtige Behauptung Konsequenzen zu befürchten.
8. August 2014 um 10:24 Uhr #110443Ich bin Bürger der Stadt Halle. Arbeite nicht bei der Stadt oder Havag und sitze auch nicht im Stadtrat, wie wohl von dir vermutet. Und nenn mir mal bitte den Abschnitt bei dem ich nach deiner Meinung gelogen hätte.
8. August 2014 um 10:51 Uhr #110453Du möchtest also immer noch behaupten das am Steintor wegen dem 188 nicht gebaut werden kann ?
8. August 2014 um 12:48 Uhr #110470So ist der momentane Sachstand. Es gibt seitens der Landesregierung noch keinen Bescheid an die HAVAG und damit kann nicht gebaut werden.
Ich habe jedoch nie behauptet, dass das Steintor überhaupt nicht gebaut werden kann.
Es ging darum das du geschrieben hast:
„Das sind jeweils getrennt bewilligte Einzel-Projekte und wenn die Stadt jetzt anführt das die Genehmigung fürs Steintor immer noch nicht da sei (MZ Artikel) dann hat dies nichts mit dem Künstlerhaus zu tun sondern mit der eingereichten Einzelplanung fürs Steintor.“
Und darauf habe ich dir geantwortet, dass der noch nicht ausgereichte Zuwendungsbescheid für das Steintor etwas mit dem Künstlerhaus zu tun hat.
Und wortwörtlich habe ich geschrieben:
„Da die HAVAG die Auffassung vertritt, dass lt. ihrer umfassenden Untersuchungen keine andere Variante in Frage kommt beschreitet sie nun den Klageweg. Der Fördermittelgeber kann daher auch keine weitere Bewilligung für das Stadtbahnprogramm aussprechen. Auch nicht für das Steintor.“8. August 2014 um 12:59 Uhr #110472Schön wäre es, wenn der Steintor-Park genau so erhalten würde, wie er jetzt ist. Insofern wäre der ausbleibende Steintorplatz-Umbau zu begrüßen.
9. August 2014 um 14:59 Uhr #110603@mu-wie: Die Auffassung der HAVAG nachzuplappern, macht noch keinen „Sachstand“. Der Parlamentarische Staatssekretär Enak Ferlemann hat als Vertreter des „Fördermittelgeber“, das <span class=“st“>Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur, klargestellt: </span>
„Das Bundesministerium (…) besteht also nicht auf einen besonderen Bahnkörper. Auch wird vom Grundsatz her keinesfalls das gesamte Stadtbahnprojekt in Frage gestellt…“
Daß es zu Verzug kommt, liegt an der viel zu frühen einseitigen Festlegung der HAVAG auf die Variante, die den Abriß des 188 vorsieht.
28. August 2014 um 08:15 Uhr #112505In der MZ steht heute, dass man gegebenenfalls beim Umbau des Böllberger Weges die 400m vor der 188 unsaniert lassen will. Bleibt zu hoffen, dass die HAVAG den Prozess gewinnt.
28. August 2014 um 08:42 Uhr #112507Es regnen doch 1,5 Mrd auf die Stadt herunter. Da können doch 400m StraBa kein Problem sein.
28. August 2014 um 08:54 Uhr #112508Da braucht ihr keine Angst zu haben. Der Zustand der Gleisanlagen vorm Künstlerhaus ist derart schlecht, dass der Abschnitt von Stadt und HAVAG nicht auf Eis gelegt werden kann.
28. August 2014 um 11:56 Uhr #112522„Bleibt zu hoffen, dass die HAVAG den Prozess gewinnt.“
Bei dem sich jetzt ergebenen Sachstand dürfte das illusorisch sein.
28. August 2014 um 21:09 Uhr #112577Warum sollen jetzt 400 m des Böllberger Weges vor dem 188 unsaniert bleiben, obwohl ca. 100 m auch ausgereicht hätten?
28. August 2014 um 22:19 Uhr #112589Verstehe ich auch nicht. „Unsaniert“ ist ohnehin eine merkwürdige Bezeichnung, denn die Schienen und den Strassenbelag kann man ja trotzdem erneuern. Nur eben enger, zuzüglich ggf. Weicheanlagen ergeben sich vielleicht max. 200 ungeförderte, aber eben auch erneuerte Engstelle.
29. August 2014 um 08:40 Uhr #112595Wenn ich ab Kreuzung Torstraße 400m abmesse, lande ich in Höhe Sportparadies. Das ergibt für mich auch keinen Sinn. Ich könnte mir allerdings vorstellen, dass die „Engstelle“ bei weiteren Planungen bis hinter das DRK-Gebäude (Obdachlosenheim) geprüft wird (ca. 250m). Denn das Gebäude stellte in der „Ex-Vorzugsvariante“ auch eine Engstelle dar. Dann könnte womöglich auch die hinter dem DRK-Gebäude abzweigende Straße „Weingärten“ an den neuen Bölli angeschlossen werden (Ex-Vorzugsvariante: Umbau zur Sackgasse mit graffitifreundlicher Betonstützwand).
@Stadträte und Stadtverwaltung: Gibt es schon neue Lagepläne mit Berücksichtigung der Engstelle zur Einsicht?
29. August 2014 um 11:01 Uhr #112602Warum sollen jetzt 400 m des Böllberger Weges vor dem 188 unsaniert bleiben, obwohl ca. 100 m auch ausgereicht hätten?
Drohgebärde mit Stop des gesamten Stadtbahnprogramms war ein Super-Flop, jetzt wird mit einer 400m Holperstrecke gedroht. Wir wär es mal mit Überzeugungsarbeit, meine Herren bei der HAVAG und Stadt.
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