Startseite Foren Halle (Saale) 330 Millionen Hochwasserschäden???

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  • #54551

    Überleg mal wie weit die Saale bei Elbehochwasser zurückstaut.

    #54553

    An der Saale waren wohl mehr die Vattenfall-Talsperren das Problem… die wollten nämlich im Vorfeld nicht ablassen

    #54554

    „Es ist müssig, über eine einzelne Engstelle zu spekulieren. “

    Ist es nicht. Weil die Dämme sich danach ausrichten müssen.Und wenn die Saale zu faul war, den Engpass an der Giebichensteinbrücke auf die Notwendige Breite auszuwaschen, muss man eben nachhelfen.
    So es den noch geht.

    #54563

    @roederberg1848, da liegst du richtig. Gemeint ist der Petersberg auf dem jetzt das Opernhaus steht.

    #54564

    Einbeck, es wuren meistens irgendwelche Lager oder Werkstätten an der Saale überschwemmt, aber sehr selten Wohnhäuser innerhalb der Stadtmauer, und dann nur bei Jahrtausendereignissen wie dem Magdalenen-Hochwasser im Jahr 1342.

    Die alte Stadtmauer und Grenze von Halle verlief über Jahrhunderte von der heutigen Waisenhausmauer über den Hallorenring bis zur Klausbrücke und die Moritzburg war der nordwestliche Eckpfeiler.
    Der gesamte Hansering verdeutlicht die Ausmaße der mittelaterlichen Stadt Halle Saale, größer war Halle im Mittelater nicht und mit etwa 10 000 Einwohnern war sie schon eine große Stadt.

    Redhall, die Engstelle bei Trotha und der Burg Giebichenstein, ist der Anfang einer Einengung der Saale die bis zum Auenwald Plötzkau geht.

    Ich würde auch gerne mal wissen, wie man die Engstelle an der Giebiechenstein/Kröllwitz und Lettin beseitigen will ohne einen Haufen Geld in die Hand zu nehmen, und wie ich son erwähnt habe, würde sich das gesamte Wasser dann nicht bei der Burg Giebiechenstein stauen, sondern eben bei Lettin oder nördlicher.

    Man muß sich eben entscheiden.
    Zig Millionen Euro für den Hochwasserschutz für Halle Neustadt verpulvern, mit der Gefahr das das nächste Hochwasser noch höher wird, oder Rückbau der besonder gefährdeten südlichen Neustadt

    #54565

    ayo

    danke @roshi! @Einbeck und @redhall: denkt ihr eigentlich gar nicht weiter als bis kröllwitz?? würde die Engstelle beseitigt, wäre das Wasser einfach schneller weiter, also in Trotha, Lettin, wettin… mit schönem Gruß aus halle oder so. die werden solche schildbürgerstreiche sicherlich und hoffentlich zu verhindern wissen. auf Grund geltenden rechtes.

    @Stadt_für_Kinder: Hochwasser kann man nicht verhindern, das ist natürlich. egal wie groß die überflutungsflächen werden. bitte keine Märchen hier!

    #54570

    Ihr müsst Euch mal einig werden, wofür Talsperren eigentlich da sind!
    Sollen sie den Hochwasserschutz gewährleisten oder sollen sie ökologisch-korrekten Strom produzieren?

    Wenn Ihr glaubt, dass die Talsperenbetreiber machen können was sie wollen nur um „Profit zu machen“ (mit ökologisch korrektem Strom), so seit Ihr auf dem „Holzweg“
    Es gibt für Talsperren genaue Bestimmungen, wie diese zu betreiben sind. Den Betreibern hier ein Fehlverhalten nachzuweisen, dürfte schwierig werden und ist bereits 2002 nicht gelungen.

    Einbeck hat bereits eindrucksvoll beschrieben, wie die Lage zu früheren Zeiten an der Salle gewesen sit.
    Das die letzten 50 Jahre keine größeren Hochwaserereignisse stattfanden, beweist da überhaupt nichts.
    Unsere Altforderen wußten schon weshalb sie nicht so dicht an der Saale bauten

    #54612

    @Roshi, da muss ich dir widersprechen. Arbeitsstätten und Wohnräume befanden sich in früheren Zeiten meist im gleichen Gebäude.

    #54620

    Anonym

    hihi, brägel, damit kommst Du aber Hei-Wu nicht bei: Unsere Altforderen wußten schon weshalb sie nicht so dicht an der Saale bauten

    Sein Gimritz ist seit 1200 Jahren besiedelt, wenn es auch immer mal wieder Probleme mit, wie heißt das, Hochwasser gab…

    ich war dabei, als die ersten Slawen ihre Häuser bauten, Zeitzeugin Die Schamanin

    #54629

    Die „Altforderen“ hatte ja auch keine Altforderungen zu begleichen, nicht wahr, @Brägel?
    http://de.wikipedia.org/wiki/Altvordern

    #54633

    ayo

    Richtig, @braegel, aus der Vor- bzw. Weitsicht der Altvorderen können wir viel lernen! Sie wussten, wo und wie sie bauen konnten. Und sie wussten auch, warum auf Gut Gimritz. Zur Warnung, dass es dort auch gefährlich sein kann, gibt es ja vor Ort die Hochwassermarken. Dass Wassermühlen nicht ohne Grund direkt an der Saale stehen, muss hoffentlich nicht erläutert werden.

    Und danke, @braegel: Die Saalestaudämme sind vordergründig nicht als Hochwasserspeicher errichtet worden. Sie dienten vor allem der Stromversorgung sowie um im Sommer die Saalepegel hoch genug zu halten! Das alles dürfte rechtlich vereinbart sein. Und ist zugleich wohl auch verhandelbar. Ob die Becken vorausschauend teilgeleert werden können, müsste sicher erst einmal geprüft werden.

    #54659

    @roederberg 1948,
    volle Zustimmung. Man muß zwischen Talsperren(Staudämme) und Pumpspeicher-Kraftwerken unterscheiden und beide gehören genauso wie die anderen genannten
    Sparten in staaliche Hand.

    #54660

    Hr. roederberg, ich stimme Dir schon größtenteils zu, gebe Dir aber mit auf den Weg, das z.B. Firmen wie RWE, einstmals zu erheblichen Teilen aus kommunalen Anteilseignern bestanden.
    Warum das jetzt nicht mehr so ist, kannst Du Dir ausmalen, nur soviel „Geld verdirbt eben den Charakter“

    #54682

    Sicher, im Falle von RWE muß man die privaten Anteilseigner entschädigen, es ist die Frage wie und ob das möglich ist

    #54688

    Schulze schrieb: An der Saale waren wohl mehr die Vattenfall-Talsperren das Problem… die wollten nämlich im Vorfeld nicht ablassen.

    Alle Talsperren an Elster, Saale, Mulde und die Talsperren in der Tschechei waren übervoll. Selbst die Reserve war bereits ausgeschöpft.

    Vattenfall hätte bereits Anfang Mai damit beginnen müssen, ihre Talsperren auszuleeren. So passierte es dann, das die 3 Tiefs, die Ende Mai über den Thüringer Wald, Erzegbirge, Ostbayern und die Tschechische Republik zugen, Niederschlagsmengen flächendeckend von 100-150-200 Litern auf den qm noch einmal brachten, und dieses Wasser dann nicht mehr von den Wäldern aufgenommen werden konnte, sondern sofort in Bäche und Flüße schwappte.

    Die Bleilochtalsperre, das Kernstück der Saalekaskade wurde für den Hochwasserschutz im Jahr 1938 errichtet. Erst in den 1950zigern wurde sie dann vollständig zur Stromgewinnung umgebaut.

    Alleine die Bleilochtalsperre mit ihren Fassungsvermögen von mindestens 215 Millionen Kubikmetern, hätte die Saale bei einer Durchflußmenge von 800 Kubikmeter pro Sekunde für 96 Stunde sperren können, wenn diese leer gewesen wäre.

    Wenn Vattenfall aus Angst vor dem vermeintlichen Verlust von Geld und Gewinn , lieber die Städte an der Saale absaufen läßt, dann hat dieser Konzern gefälligst die Schäden zu bezahlen.

    Man sollte diesen skandinavischen Konzern die Befugnisse über deutsche Staudämme, vom deutschen Staat erbaute, also vollständig bezahlt vom deutschen Bürgern, wegnehmen und diese Talsperren wieder in die Befugnis und Kontrolle des Staates, also von uns allen wieder zurückzugeben.
    Damit der Hochwasserschutz wieder gesichert ist.

    #54689

    ayo

    @roederberg1848: Nur damit damit sich das hier nicht endlos im Kreise dreht, hier der relevante Teil aus Wikipedia:
    „Die Saalekaskade (…) aus fünf Talsperren und Wasserkraftwerken (…) wurde in den 1930er und 1940er Jahren gebaut, um die Schifffahrt auf der Elbe durch Zuschusswasser auch bei geringem Wasserstand zu ermöglichen. Heute dienen sie hauptsächlich der Energiegewinnung, aber auch dem Hochwasserschutz und der Naherholung.“.

    Egal wer Betreiber oder Eigentümer der Anlagen ist, kann vertraglich – oder gesetzlich – vereinbart werden, unter welchem Vorzeichen sie zu betreiben sind. Und dazu man muss nicht zum Bolschewiken oder Vaterlandsverehrer werden.

    #54690

    Wenn das Wörtchen wenn nicht wäre oder anders ausgedrückt ich würde lieber auf Basis von Tatsachen und nicht Spekulationen diskutieren wollen. Hier kann man die Stände sehen: http://tinyurl.com/me9d5op

    Das passt nicht so ganz zu den verbreiteten Theorien und da auf der Talsperre von April bis Oktober Schifffahrt betrieben wird kann man davon ausgehen das es da Verträge bezüglich Mindestpegelständen gibt.

    #54691

    ayo

    @roshi: Das sollte man erst einmal fachlich klären, ob das richtig und einforderbar gewesen wäre, bevor man den „skandinavischen Konzern“ für Schäden an deutschen Verlusten verantwortlich macht. Das wird sonst hier schnell zur Jagd auf Sündenböcke, ohne Verantwortung zu übernehmen für das, wofür man selbst verantwortlich ist. Aus dem Saaleoberlauf kam nur ein Teil der Wassermengen, Ilm, Unstrut, Elster haben damit nix zu tun!

    Von dem verdächtigen Unterton Deiner Kritik mal ganz zu schweigen.

    #54692

    Ich würde erst einmal @Schulze fragen auf welcher Quelle denn seine Behauptung beruht.

    #54693

    Glaubst du ein Konzern mit Sitz irgendwo in Schweden, interessieren irgendwelche Regenmenge und Wasserstände an der Saale.

    Man hat doch gesehen das nichts geklappt hat, das die Talsperren randvoll waren.

    Und was soll das Gequatsche von Sündenbock oder „verdächtiger Unterton“, diese Talsperren wurden für den Hochwasserschutz und Wasserrgulierung gebaut, das war ihre Hauptaufgabe, diese hat bis 1990 wunderbar funktioniert.

    Wieso funktioniert das seit 1990 nicht mehr, seither haben wir fast alle 5 Jahre an Elbe, Oder oder Saale eine Jahrhundertflut.
    Wieso funktioniert das nicht, seit die sogenannte „Markwirtschaft“ oder besser gesagt Kapitalismus hier in Mitteleuropa eingezogen hat.

    #54694

    ayo

    @roshi: Du liest offenbar nicht, was vorher schon geschrieben stand (#54689) oder in zuverlässigen Quellen zu finden ist.

    Woher nimmst Du, dass eine „Hauptaufgabe der Hochwasserschutz“ war? Welche Wassermenge floss unterhalb der Talsperren ab und wären die wirklich entscheidend anders ausgefallen, hätte man im Rahmen der eingeplanten Staumengentoleranz gehaushaltet? Das stelle ich in Frage.

    Wenn dort etwas versäumt wurde, dann wäre Kritik absolut gerechtfertigt. Aber nicht auf Grund von Gerüchten und Vermutungen!

    #54699

    Alle Talsperren waren randvoll. Weil man sie bis Ende Mai nicht abgelassen, sondern das Wasser angestaut hatte.

    Das haben selbst Mitarbeiter dieser Talsperren vor der Flut im Fernsehen beim MDR gesagt, als noch nicht dieses Hochwasser und die Regenmengen vorher absehrbar waren, sonst hätte bestimmt kein Angestellter dieser Talsperre ein solches Interview abgegeben.

    Oder soll ich dir noch ein paar Video von überlaufenden Talsperren von der Mulde zeigen.

    Das gleiche lief auch in der Tschechei ab, als die Talsperren an Elbe und der Moldau und deren Nebenflüssen notabgelassen werden mussten, was die Hochwassserwelle verstärkte.
    Das war auch Thema in vielen Dokus der letzten Wochen über die Ursachen des Jahrhunderhochwassers 2013.

    #54700

    Mirror

    Und wir suchen mal wieder einen Schuldigen. Konzern und dann noch international ist immer gut. Mal sehen ob die Stadt nach dem Getöse der ersten zwei Wochen nach der Flut endlich die Hausaufgaben macht? Deichpflege, Brunnengalerie, … Die Öffentliche Hand hat in den letzten Jahren nur Schulden gemacht und ist jetzt handlungsunfähig. Also alle lieb zu den Investoren sein, damit diese Euch die wichtigsten Probleme im Bereich Infrastruktur lösen.

    #54701

    Ich würde noch mal lieber nach korrekten Informationen schauen.

    Nur mal so als Denkanregung, die Bleilochtalsperre ist eine Pumpspeichertalsperre. Ohne stärkere Pegeländerungen würde die gar nicht arbeiten. Da lautet wohl die These das die Schweden kein Geld verdienen wollten.

    #54705

    Mirror

    Die Schweden dürfen damit Geld verdienen, weil es sich der Deutsche Verwaltungsapparat nicht mehr leisten kann. Ohne Zähne im Mund kann man nicht das La Paloma pfeifen. So what.

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